Montag, 28. April 2008

Viajar - Sorata

Sorata
Am Montag, dem 28. April 2008 machten wir (Monika und ich) uns auf den Weg nach Sorata (ein Bergdorf mit etwa 8000 Einwohnern auf 2580 mueM). Ab der Station "Cemeterio" gings wieder mit Mini-Bus (14 Bolivianos) weiter und heute sogar ohne langes Warten. Die Fahrt fuerte durch ein Tal und dann eine kurvige, staubige (natuerlich ohne Asphalt) Bergstrasse runter. Wir genossen auf der ca. 4.5 stuendigen Fahrt, herrlichste Aussichten ins Tal und verschneite, hohe Schneeberge. In Sorata checkten wir ins Hostal "Panchita" ein (20 Bolivianos) und erkundeten ein wenig das kleine Doerfchen, welches wunderschoen gelegen ist mit eben Sicht auf den hohen Illampu und andere verschneite Berge.

Hoehle "San Pedro"
Am naechsten Tag - dem Mittwoch 29. April standen wir gemuetlich auf, genossen einen heissen Kaffe und unser Muesli und machten uns dann auf einen walk zur Hoehle "San Pedro". Die Sonne schien und der Weg fuehrte an der sehr wenig befahrenen Kiesstrasse entlang, zum Dorf San Pedro. Man hatte tolle Ausblicke in die verschneiten Berge und in die Schlucht zum Fluss mit seinen roten Felsen und vielen kleinen Doerfchen in den Taelern. Nach ca. 2.5h erreichten wir die Hoehle, welche man fuer 15 Bolivanos/Person besuchen kann. Es kommen hier, ausser am Wochenede (Einheimische), sehr wenig Touristen vorbei und so waren wir auch nun die Einzigen. Die Hoehle war echt spektakulaer, ging ins Dunkle runter und ploetzlich zuendete die Guidin die Lichtlein an und wir standen vor einem See! Ein See in der Hoehle - sowas hab ich zuvor noch nie gesehen - echt toll! Nach weiteren 2.5h Rueckmarsch erreichten wir wieder Sorata, gingen auf ein Milkshake und ein gutes Essen am Markt und bereiteten uns fuer den naechsten Tag vor ;-)

Laguna "Chilata" und Laguna "Glaciares"
Wir haben uns dann in einem, dieser "Agencias" schlau gemacht und ueber diverse kleinere und groessere walks Auskunft erhalten. Wir hatten schon zuvor im Reisefuehrer ueber eine Lagune "Chilata" gelesen, welche man besteigen kann und erfuhren, dass es von dort noch zu einer weiteren Lagune "Glaciares" geht und man dafuer 2 Tage braucht. Doch da der Weg zur ersten Lagune ein bisschen schwierig ist zu finden (da es tausende, kleine Abzweigungen hat), entschlossen wir auf das Angebot von einem Guide (fuer 100 Bolivianos fuer beide, nur fuer den Aufstieg) einzusteigen. Am 30. Aril standen wir dann auch schon um 8.00 Uhr fertig bepackt mit Monikas Mini-Zelt, Schlafsack, Matten (Miete 5 Bolivianos), Kocher, warmen Kleider und was zu Eseen vor der Agencia. Leider hatte es heute viel Nebel und es nieselte, doch es kann ja nur besser werden. So zogen wir mit unserem Guide (René, 15 Jahre - welcher fuer sein Studium nun Geld verdient) in die Berge. Es war wirklich sturmsdicker Nebel und dieser wollte und wollte sich nicht aufloesen. Dafuer war die Stimmung umso mystischer. Der Aufstieg dauerte etwa 5h (600 m hoch hinauf) zur Lagune "Chilata" auf 4200 mueM und so erreichten wir diese um ca. 13.00 Uhr. René offerierte uns, den groesseren Rucksack hochzutragen und da man die Hoehenmeter echt spuerte, ueberliessen wir ihm diesen und gaben ihm als Dankeschoen 20 Bolivianos mehr und luden ihn noch auf unser Mittags-Picknick (Kracker, Kaese, Karotten) ein. Wir haben ihn gefragt, wieviel er denn nun pro Tag verdient und er erhaelt von diesen bezahlten 100 Bolivanos nur grad 30 Bolivianos - der Rest behaelt die Agencia... Sowas ist schon ne Frechheit...
Oben angekommen stellten unser Zelt auf. Juh, so suess - echt ein kleines, einlagiges Zelt - wir hatten grad so knapp Platz zu 2t und der Rucksack musste draussen schlafen ;-) An der Lagune waren noch 4 Irlaender und mit diesen verbrachten wir dann den Nachmittag (mit leichten Aufhellungen gegen Abend) mit Tee und Wuerfel-/Kartenspielen. Noch vor Einbruch der Dunkelheit kochten wir zwei dann unsere Spagetti mit Tomatensauce und nach ner weiteren Tee und Spielrunde mit den Irlaendern, gings schon bald mal (um 21.00 Uhr) ab ins Zelt und in den Schlafsack. Zuvor noch die Pet-Flaschen als Bettflasche umfunktioniert und mit heissem Wasser gefuellt, was zumindest ein wenig waermte. Denn es war echt arsc... kalt! Ja wir froestelten trotz Daunenschlafsack und allen Kleidern mit im Schlafsack, doch die ganze Nacht durch - brrrrr!

Am naechsten Tag, standen wir dann schon um 5.30 Uhr auf und checkten mal das Wetter ab - sternenklar und eiskalt! So kochten wir noch im Schlafsack einen waermenden Tee, assen unsere Haferflocken mit Milchpulver und zogen uns wanderbereit um. Um ca. 7.00 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg zur Laguna "Glaciares" welche auf 5038 mueM liegt. Juh, es war traumhaft - eine so tolle Morgenstimmung, welche man in die umliegenden Berge und auf die Lagune "Chilata" hatte. So um 8.00 Uhr schien uns dann die Sonne ins Gesicht und es ging weiter steil bergauf. Wir sahen auch so ganz spezielle Tiere auf dem Weg - sowas wie ein Gemisch aus Eichhoernchen und Hase - sowas wie ein Riesen-Chinchilla! Monika spuerte die Hoehe und ihre vergangene Grippe immer noch und entschloss sich langsamer zu gehen und einfach so weit, wie sie dann kommt. Ich verspuerte heute ne riesen Energie und gelangte hoeher und hoeher. Es war so traumhaft schoen - man konnte ploetzlich den Titicaca-see in der Ferne erblicken und die Schneegipfel rueckten naeher. Der Weg war steinig, teilweise felsig und ab und zu ein bisschen schwierig zu erspaehen. Doch da grad noch ein Australier mit Guide hochstieg, konnte ich den beiden folgen. Irgendwann war ich dann doch wieder schneller und erreichte als erste, nach 4h, also um 11.00 Uhr die Laguna "Glaciares" auf 5038 mueM - ueber 800 Hoehenmeter Aufstieg! Huh, was fuer ein Gefuehl - ich dachte schon, die Lagune kommt nicht mehr - hinter jedem Huegel kam wieder ein neuer... Doch nun - einfach unbeschreiblich - Glueckshormone stroemen! ;-) Eine gruene Lagune mit Gletscher und dazu die Stille und atemberaubende Sicht auf den Titicacasee und die Schneegipfel! Der Abstieg ging dann schneller ueber Stock und Stein und so erreichte ich die erste Lagune und Monika wieder beim Zelt um ca. 13.30 Uhr (2h Abstieg). Und von dort gings dann nochmal 600 Hoehenmeter runter ins Dorf Sorata, welches wir nach etwa 3h erreichten.
Jo und nun hiess es wieder mal - Abschied nehmen. Monika nahm heute noch ein Bus zurueck nach La Paz, denn am Sonntag fliegt sie nach Mittelamerika und ich beschloss noch ne Nacht hier zu bleiben und mich am naechsten Tag nach Copacabana aufzumachen. Jo so tranken wir nochmal so einen feinen Bananen-Milkshake bei der Chola am Markt (fuer 2 Bolivianos) und verabschiedeten uns. Es hat echt so super gepasst und wir hatten 2 ganz tolle Wochen zusammen!

Ach ja uebrigens - Suedmaerika ist wirklich klein. Allein hier in Sorata hab ich 5 Leute wieder getroffen. Die beiden Franzosen von der Uyuni-Tour, eine Franzoesin welche ich schon in Chile getroffen hatte und noch 2 weitere Personen!!!

Fruehstueck im Zelt - bei klirrender Kaelte
















Die Lagune "Chilata" auf 4200 mueM bei Sonnenaufgang

Lagune "Glaciares" auf 5038 mueM

Endlich oben - die Lagune "Glaciares"

Die Lagune "Chilata"

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