Mittwoch, 31. Oktober 2007

Viajar - Quilotoa Circuit

Am 1. November 2007 machten wir uns mit dem Bus wieder ans weitterreisen. Es ging nach Ambato (einer nicht sehr interessanten Stadt), doch gut gelegen fuer unsere Ausflugsziele! Die Fahrt bis nach Tena war eine sehr holprige und staubige Sache, denn die Strasse bestand nur aus Sand. Doch die Fahrt war interessant und die Aussicht schoen! Danach gings ueber Baños (fuer mich ja schon bekannte) nach Ambato auf einer asphalpt Strasse weiter. Die Fahrt dauerte so 6 Stunden im Total.
Wir konnten unser Haupt-Gepaeck im Hostel "Royal" (9$/PErson) lassen fuer unsere bevorstehenden Ziele.

Dann am Freitag 2. November 2007 machten wir uns am Morgen per Bus auf den Weg nach Latacunga (1h) und von dort gings weiter nach Quilotoa (2.5h)... Denn wir wollen den "Quilotoa Circuit" mit Lagune erkunden. Die Sonne strahlte, und alles schien perfekt, bis... Naja unser Bus hatte eine Panne. Es wurde geflickt und so gings dann weiter, das Spiel wiederholte sich so 3-4 mal bis wir kurz vor dem Ziel wirklich nicht mehr weiter kamen und nun alle in einen Ersatzbus stiegen. Dieser fuhr uns aber nur ein bisschen weiter und nicht bis Quilotoa... Na gut, mit 4 weiteren Touristen mieteten wir dann ein "camioneta" (so pickup-bus). So erreichten wir schlussendlich doch noch unser Reiseziel - leider nun mit dichtem Nebel. Mit dem Franzosen "Erwe" (um die 40ig) suchten wir uns ein Hostel (Princesa Toa - 8$/Person inkl Fruestueck/Abendessen) und nach einer Suppe erkundeten wir die Lagune (ein grosser See in einem Vulkankrater). Der Nebel hatte sich wieder etwas verzogen (dafuer war ein Gewitter im Anmarsch) - und so hatten wir eine schoene Aussicht auf die Lagune! Bis hinunter gehts so 1/2 h steil durch Geroell bergab und unten haette man Mulis/Pferde mieten koennen, um wieder aufzusteigen - doch wir als Schweizer...ne ne! So gings nun etwa 1-1.5 h wieder bergauf - und das bei 3850 mueM - schnauf schnauf!
Der Abend wurde dann sehr kalt... Im Preis inbegriffen war ein Abendessen (Reis, Poulet) und ein Fruehstueck und es hatte zwar ein kleiner Ofen im Aufenhals-/Essraum, doch nach dem Einfeuern waren wir alle Rauchwuerstchen... So krochen wir dann so um 23.00 Uhr in unsere Schlafsacke und decken uns zusatzlich mit diversen Wolldecken zu...

Am naechsten Tag hatte es leider immer noch Nebel, doch wir machten uns (mit Erwe) nach dem Fruehstueck mit 2 Fuehrern (die 2 Soehne vom Hostal ca. 5-10 Jahre - fuer 5$/Person) auf, um nach Chugchilàn zu wandern. Der Weg fuehrte zuerst am Vulkankrater entlang (trotz Nebel doch noch schoene Sicht auf die Lagune) und fuehrte dann hinunter nach Guayama und durch einen Canion hinunter und wieder hinauf bis Chugchilán. Ca. 1000 Hoehenmeter hinunter und wieder 200m hinauf ging der 3.5 Stundige walk. Wir hatten schoene Aussichten auf die Felder und den Canyon und wir wanderten an vielen kleien Doerfern/Hauseransammlungen und Felder der Indijenas vorbei. Dort sah man vor allem die Frauen auf den Feldern von Hand arbeiten (ackern, saehen,...) und sie gruessten zwar aber wirkten ziemlich scheu. Ohne unsere beiden Fuehrer, haetten wir unser Ziel wohl nicht gefunden, denn es hatte diverse kleine Wege und wir hatten ja keine mapa. Die zwei chicos wanderten danach alles wieder hoch und zuruck nach Quilotoa...huh...
Unser Plan war eigentlich, dass wir einen Bus/Camioneta bis nach Sigchos und von dort den anderen Weg zuruck nach Latacunga nehmen - doch eben PLAN... Es gibt nur am Morgen einen Bus dorthin und der Camioneta Fahrer wollte 20$ fuer die Fahrt nach Sigos oder 25$ bis nach Latacunga (aber andersrum und die 2.5h Fahrt dort drin ist schon nicht sehr bequem)... Na gut, wir hatten ja keinen Stress und so entschieden wir uns noch eine Nacht zu bleiben. Das Hostal "Mama Hilda" (10$/Person inkl riesen Abendessen/Fruehstueck) war naehmlich echt der Hammer. Es war ein riesiges 3 Gang Menu und riesen Zmorge inbegriffen und die Raeume echt schoen (3er Dormitorio mit Erwe) und am Abend gabs einen Musik-/Tanzabend mit allen anderen Reisenden und den Hostal-Betreuern - war ne tolle Sache - chèvere!

So am Sonntag 4. November nahmen wir nun um 9.00 Uhr den "lechera" (Milch-Auto) nach Sigchos. Coole Fahrt - hintendrauf stehend eingequetscht zwischen Milchkannen, Gepaeck und Einheimischen mit diversen Stops um Milch aufzuladen oder zu verkaufen und toller Aussicht (heute bei Sonnenschein). Nach ca. 1.5 h kamen wir dann in Sigchos an und mussten natuerlich 2.5 h auf den naechsten Bus warten, wo wir dann den Markt besuchten und im Park relaxten.
Die Rueckfahrt nach Latacungas und danach bis Ambato verlief ohne Probleme (einfach wieder mit vollgestopften Bussen und erneutem Regen).

Ja war ein interessanter Aussflug - mit einer Nacht mehr, als geplant. Aber eben, aufhoeren zu planen ;-)







Auf dem ersten Foto ist die Quilotoa Lagune zu sehen, auf dem zweiten Foto unser walk hinunter zum Dorf Chuchilan und das dritte zeigt uns bei einer viel gesehenen Beschaeftigung - warten (auf den Bus oder was immer).

Viajar - Tena und Misahuallì

Fahrt nach Misahuallì
Wir hatten durch Enrique (Jefe der Sintaxis), von Stefan und aus unserem Reisefuehrer mal so eine grobe Reiseplanung zurecht gelegt. Und so gings am Samstag 27. Oktober 2007 Richtung Tena (einer kleinen "Dschungelstadt") im Suedosten von Ecuador.
Auf dem Weg dorthin stoppten wir in den Bergen bei den heissen Thermalquellen "Termes de Papallacta" und genossen ca. 2h das wirklich warme Wasser - das ganze noch bei Sonnenschein - es wurde uns ein bisschen zu warm...
Nach ein bisschen warten, schnappten wir uns einen Bus an der Strasse, welcher nach Tena fuhr. Ja und wie der Zufall so spielt, lernten wir im Bus "Matteo"(ein chico aus "Puerto Misahuallì") kennen. Puerto Misahuallì ist ein kleines Dorf nahe Tena und von dort aus (gemaess Stefan und Reisefuehrer), koenne man diverse Trips in den nahen Dschungel unternehmen. Matteo sagte uns, dass sein Cusin, ein guide sei und solche Touren mache. Wir sollen doch am naechsten Tag mit ihm sprechen und wenn wir wollten, koennen wir bei ihm und seiner Familie uebernachten. Da wir zu zweit waren, er mit seiner Mutter wohnt und ich durch mein Aufenthalt in Tumaco, wohl viel offener und vertrauter reagiere, gegenueber solchen Einladungen und Einheimischen, nahmen wir die Einladung an.
So fuhren wir so um 18.00 Uhr (bei Regen und Gewitter) in einem anderen Bus bis ein bisschen vor Misahuallì - zum Haus von Matteo. Er besucht zur Zeit seine Mutter und Bruder hier - denn er arbeitet normalerweise in Quito (in einer Schreinerei). Im Haus angekommen, durften wir schon bald die halbe Familie begruessen (Neffen, Cousin, Mutter, Bruder, Schwester, usw) und wir kauften im Laden der Schwester was zum Nachtessen ein. Wir zahlten diesen Einkauf, was fuer uns ein "wohleres" Gefuehl ausloeste und fuer mich zum Erstaunen funktionierte (denn in Tumaco konnte man die Leute nich ueberreden, etwas zu zahlen bei so einer Einladung - alles wurde einem gratis aufgetischt).
Sie wohnten auch in einem einfachen Holzhaus (welches Matteo mit Bruder selbst gebaut hatte und oben immer noch ausbauen wird) mit zur Zeit 3 Zimmern, Kueche mit Essbereich und draussen hinter dem Haus Wasser mit "diesem Waschtisch" zum Waesche waschen. Geduscht wird auch dort und fuers Klo geht man irgendwo hinter die Baueme (da das Geld um ein Klo zu bauen noch fehlt)... Ja und der Abfall, auch hier, er liegt ueberall rum, es gibt kein Abfall und man wirft einfach alles irgendwo in den Garten. Das ist schon unblaublich, das sie das nicht einfach an einer Stelle deponieren und dann z.B. verbrennen... Oder halt ein provisorisches Plumsklo aus Holz (wie bei uns in den Alpen) zu erstellen - das waere doch viel praktischer und sauberer, als so... Aber eben, das ist halt die Denkensart, andere Kultur und auch ein bisschen "schlechte Angewohnheit" - das mit dem Abfall...
Wir kochten dann etwas kleines und hielten noch interessante Gespraeche mit der Familie und schlugen dann auf dem Dachstock (wo noch ausgebaut wird) unser Uebernachtungslager auf - mit einer Matte fuer Petra und einer (hamaca) Haengematte fuer mich. Huh, das war echt ein tolles Erlebnis - es schlief sich sehr gut und luftig dort oben - bei riesigem Donnergekrache und Blitzgeleuchte - da es die halbe Nacht ziemlich heftig gewitterte. Und am Morgen - zu meiner Freude - erwachten wir mit Hahngeschrei und Musik der umliegenden Hauser! Das war mir erst in Quito aufgefallen, das es am Morgen sooooo ruhig war - in Tumaco war einfach Tag und Nacht Leben in den Barrios - mit Musik, Tier und Menschengeraeuschen!!! Und mir gefiels!

Trip in die Selva
Am naechsten Morgen am Sonntag 28. Oktober 2007, nach einem selbstgekochten Fruehstueck von Matteo (so fein frittierte Kuechlein mit Platano), suchten wir seinen primo (Cousin) auf um ueber eine Tour zu sprechen. Wir einigten uns dann auf eine 3tages Tour mit Kanufahrt, Dschungel-walk, Uebernachtung draussen im Zelt (nein Blache) - fuer 40 US$ pro Tag und Person... Es war alles ein bisschen unbestimmt, ungenau und abenteuerlich - am Anfang hatten wir ein bisschen ein komisches Gefuehl, denn es ging eben alles so schnell und wir hatten keine Ahnung was uns genau erwartet - alles sehr improvisiert.
Wir hatten eine halbe Stunde Zeit um uns parat zu machen und das wichtigste einzupacken (den Rest durften wir bei Matteos Mutter im Haus lassen) und fuhren dann mit den beiden zum Fluss. Der primo hatte schon alles Essen/Wasser eingekauft und Gummistiefel, Kochuntensilien, Blache und anderes wichtiges ins Kanu geladen. Er sagte, dass er nicht mitkoenne, uns dafuer aber Fabio (23 - ein anderer Guide) begleiten werden, sowie Matteo (29) und der Kanufahrer Joel (19) - alle sehr jung also. So gings dann los im Kanu, wir bogen in einen anderen kleinen Fluss ein und stiegen dort aus, fuer einen walk durch den Busch... fuer ca. 4-5 Stunden. Fabio wusste wirklich sehr viel ueber die Pflanzen usw bescheid, er erklaerte und zeigte uns sehr viel und es war ein interessantern und auch klimatechnisch gesehen "heisser" (da es hier natuerlich auch tropisch feucht heiss ist - in der Nacht jedoch frischer als in Tumaco) walk - bis es dann mal anfieng zu schuetten. Unter Palmenblaetter-Dach assen wir zu Mittag (Brot, Kaese, Ton) und als es dann irgendwann wieder mal weniger regnete liefen wir noch das letzte Stueck zu einer anderen Stelle am Fluss. Dort wartete Joel mit dem Kanu noch nicht... so suchten wir zuerst, da es wieder anfieng zu regnen, Schutz unter dem Dach von Einheimischen Indijeans. Es hat hier auch viele Indijenas Familien, welche den Fluessen entlang ihre Hauser und fincas haben. Auch diese wohnen sehr sehr einfach in Holzhuetten - 1 Raum (meist oben) zum schlafen und aufhalten und unten (mit Erdenboden) die Kueche. Auch hier liegt ueberall Abfall rum und es hat viele viele Kinder...
Nach einer guten halben Stunde, kam Joel mit Kanu und unseren Sachen dann am Fluss an und wir fuhren weiter Flussabwaerts zu unserem Uebernachtungsplatz. Da es wirklich immer noch wie aus Kuebeln schuettete, beschlossen wir heute in dem dortigen Cabaña (Huette) zu uebernachten und das zelten auf Morgen zu verschieben. Es hatte eine Feuerstelle und Tische (mit Dach) und eine weitere Huette zum uebernachten (also am Holz-Boden mit unseren mitgebrachten Matten).
Wir kochten nun ein feines Essen (Platanos auf Feuer gebraten, in Bananeinblaettern eingepacktes Poulet und Gemuese und sogar ein Bananendessert). Danach spielten wir karten und als es doch mal aufhoerte zu regnen erzuendeten wir ein riesen Feuer. Ein kleiner Nachtspatziergang war auch noch angesagt und da es nun nicht mehr regnete, verlegte ich mein Schlafplatz nach draussen... doch leider wimmelte es dort nur so von Moskitos und auch der Regen setzte bald wieder ein - so uebernachtete ich halt auch drinnen mit den Kollegen von Petra - Kakerlaken... Ja es wimmelte nur so von denen in der Huette ;-)

Am naechsten Morgen dem 29. Oktober 2007 wachten wir bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher auf und staerkten uns bei einem Platano-Gericht fuer einen weiteren Marsch durch den Dschungel. Wir "stieftelten" ca. 3h durchs Dickicht, kleine Wege und genossen die Aussicht auf den Fluss. Raus kamen wir bei einer kleinen Vereda, wo die Einheimischen gerade dabei waren ihr Reis zu ernten (ich dachte immer, das Reis wachse an den Wurzeln - doch hier sieht es aus wie Korn).
Wir fuhren dann mit dem Kanu (heute wartete Joel sogar schon am Fluss mit dem Kanu auf uns) wieder zu unserem vorherigen Uebernachtungsplatz zurueck, kochten was kleines, packten unsere Sachen zusammen und fuhren mit dem Kanu weiter flussaufwaerts, bis wir an einen kleinen Strand (sowas wie eine grosse Sandbank am Fluss) kamen. Es war Nachmittag und heute schien die Sonne brennend heiss. Wir suchten Holzpfaehle um unsere Blache aufzuspannen und faellten einen Bananenbaum, um mit den Blaettern auch unten auf dem Sand, etwas zu haben. Dann wurde noch Holz fuers Abendfeuer gesucht, ein "Schwumm" im Fluss genommen, relaxed und uns im Fischen versucht - doch leider mussten wir fuers Abendessen die Tonbuechse aufmachen ;-(
Wir kochten somit Spagetti mit Gemuese und Ton auf unserem Lagerfeuer und genossen den Abend. Wir erhielten noch Besuch von einem Mann, welcher das nahe gelegenen Cabañas beaufsichtigt, doch seit langem keine Gaeste hatte und ihm somit sehr langweilig ist und er natuerlich Freude an jedem Besuch hat. Wir sassen so noch bis spaet in die Nacht, bis es wieder wie aus Kuebelns zu schuetten begann, ums Feuer und tranken einen speziell preparierten Tee mit Alkohol und sowas wie ein warmer Caipiriña und hatten eine gute Zeit - bei Vollmondschein und unglaublich vielen Sternen!
Dann krochen wir wegen dem erneuten Regenfall wie gesagt wieder in unsere Schlafsaecke, mit dem Kopf halbwegs unter einem Moskitonetz. Und unsere 3 Guides hatten fuer sich nicht mal eine Matte und nur 2 Decken, da die Vorbereitungszeit fuer unseren Trip wohl doch sehr kurzfristig ausfiehl.

Am naechsten Tag, am Dienstag 30. Oktober 2007 war der Regen wieder vorbei und wir kochten und brateten erneut was feines auf dem Feuer. So um 9.00 Uhr hatten wir alles wieder einigermassen getrocknet und in die Rucksaecke verstaut und es ging weiter flussaufwaerts. Wir fuhren heute bis zum Rio Napo und besuchten dort den AmaZOOnico (ein Zoo der wie eine Wildtierauffangstation ist, von einer Schweizerin geleitet wird und viele Volontaire hat, die mithelfen). Danach fuhren wir wieder Richtung Misahuallì und stoppen noch fuers Mittagessen im Gestruepp am Fluss (den am Morgen gekochten Gemuesereis) und besuchten ein kleines Museum der Indijenas mit Erklaerungen von Medizinpflanzen, Fallen, Kochuntensilien usw.
So um 15.30 Uhr kamen wir wieder, verstochen, dreckig, verschwitz und wahrscheinlich "stinkig" - aber happy - in Misahuallì an.

Es war ein toller Ausflug - in den nahen Dschungel. Wir waren nicht wirklich tief drin (so 2-3 Stunden Flussaufwaerts), aber einen ersten Eindruck hatten wir und vor allem die Nacht unter der Blache am Strand, fand ich echt der Hammer! Auch hatten wir es mit unseren 3 Gefaehrten sehr gut und lustig und es kam einem gar nicht wie ein bezahlter Trip, sondern eher wie ein Ausflug mit Freunden vor - wirklich "chevere"!

Tena
Die naechste Nacht verbrachten wir dann in Tena in einem sehr schoenen Hostel "Limoncocha" (5$/Person), da wir wiedermal Waesche und uns selber waschen wollten und ein bisschen Ruhe brauchten. Irgendwie hat einem der Trip doch sehr muede gemacht und Petra war voellig verstochen und reagierte so allergieartig - alles rote Flecken und richtig geschwollen...die Arme! Ich war mich wohl von meiner 3 monatigen Tumaco Zeit gewohnt und abgehaertet - hatte zwar auch Stiche, doch diese bissen nur noch ein wenig - naja nach 3 Monaten mit Stichen, wird man sich der Koerper doch ein wenig daran gewoehnt haben!

Den Mittwoch 31. Okbober 2007 verbrachten wir dann mit relaxen im Hostel (in Haengematten), Wasche waschen, Internet und wollten eigentlich den ganzen Tag NICHTS zun (mal ausruhen - da seit wir uns in Quito getroffen haben, irgendwie immer SEHR VIEL laeuft). Doch auf dem Weg ins Internet trafen doch tatsaechlich in der Stadt wieder auf Matteo und Joel und besuchten somit noch den Zoo (auf einer kleinen Insel, mit Bruecke erreichbar) in Tena und genossen das schoene, doch sehr heisse, Wetter am Fluss entlang! So bliben wir dann grad in der Stadt und gingen was essen und doch endlich auch mal in eine Bar und kamen sogar noch ein bisschen am tanzen! Ja so wurde aus unserem kurzen Nachmittagsausflug in der Stadt - Mitternacht! ;-)

Aber ist ja interessanter, als wenn nichts laufen wuerde - und wie ihr mich ja kennt, bin ich ganz gluecklich wenn immer was los ist ;-) Und auch Petra gefaellts, obwohl sie den Trip in den Dschungel zuerst doch recht Skeptisch angeschaut hat - doch er hat uns beiden super gefallen!











Das erste Foto zeigt Petra bei der Familie von Matteo, das zweite bei der Mittagspause (im Regen) unter Bananenblaetter, auf dem dritten sieht man uns beim reichhaltigen Abendessen, auf dem vierten sieht man unser Zeltplatz der zweiten Nacht und auf dem letzten die Selva mit Fluss.

Viajar - Abschied und zurueck nach Quito

Am 24. Oktober 2007 war dann mein letzter Tag in Tumaco angebrochen und ich machte mich wieder auf den Weg (oder Fluss) zurueck nach Quito, denn mein 3 monatiges Praktikum war leider vorbei...

Ich bin die letzten Tage nochmals bei allen Leuten die ich im Barrio kennengelernt habe und viel Kontakt hatte vorbei gegangen und mich verabschiedet - einige liessen mich fast nicht mehr gehen...
Und in der Schule "Educar en la calle" haben sie fuer mich sogar noch ein Abschiedsfeierchen gemacht... Am Mittag stiessen wir mit Wein an und es gab Glace mit Guezli und natuerlich eine "Rede" von mir und den Lehrern und ich hab mich auch bei allen Schuelern (durchs Mikrophon) verabschiedet und erklaert, dass ich jetzt leider gehen muss. Mit meinen 2 Klassen habe ich noch einen Englisch-Abschlusstest durchgefuehrt (welchen einige wirklich toll gemacht haben) und danach erhielten alle ein Englisch-Zertifikad von mir (mit Beschreibung, was sie so alles gelernt haben). War wirklich ein guter Abschluss im Projekt...
Auch von den Leuten im Pastoral Sozial (vor allem vom Team "Menschenrechte" - wir giengen noch Glace essen), den Katechistinnen und Pfarrer hab ich mich natuerlich verabschiedet. Und am zweit letzten Abend noch von meinen am meisten lieb gewordenen Personen - die Familie von Benita liess mich fast nicht mehr gehen und wir haben uns etwa 1000 mal umarmt und verabschiedet... ja diese Familie ist mir wirklich extrem ans Herz gewachsen!
Mit Christine ging ich am letzten Abend noch fein essen und wir haben nochmals ueber unsere 3 Monate zusammen geredet - es war wirklich eine tolle Zeit und wir hatten es sehr gut zusammen.

Am Mittwoch 24. Oktober 2007 gings dann morgen frueh um 7.00 Uhr los - bis zur Strasse wurde ich von Christine und Olguita begleitet, um dort Nancy fuer die Reise nach San Lorenzo zu treffen. Ach der Abschied fiel viel zu schwer und es flossen Traenen... Doch eben, alles schoene hat auch ein Ende.
Nun giengs in einem kleinen Bus mit Nancy nach Imbili und von dort mit einem Kanu auf die andere Flussseite des Flusses Mira (nach einer kompletten Durchsuchung meines Gepaeckes durch die dort stationierte Polizei)... Auf der anderen Seite (wieder) in "Palma de Tumaco" angekommen, bestiegen wir einen weiteren Bus und fuhren durch die Palmenplantagen und den Wald bis wir an einen weiteren kleinen Fluss gelangten. Dort gings dann wieder mit Kanu (ca. 1h) Flussaufwaerts und aufs Meer (in den Mangroven) bis San Lorenzo. Wir hatten etwa 2.5 h - also es ging wirklich schnell und einfach.
In San Lorenzo half mir Nancy den Einreise Stempel fuer Ecuador zu erhalten (den Ausreise Stempel fuer Kolumbien, holte ich Tags zuvor beim DAS in Tumaco, da es auf der kolumbianischen Seite bei der Grenze zu San Lorenzo keinen Posten gibt - die Grenze liegt irgendwo im Meer ;-) ). Dann suchten wir zusammen einen Bus nach Ibarra und so um 11.30 Uhr fuhr ich dann, wieder alleine, richtung Ibarra. Nach etwa 3 weitern Stunden erreichte ich dieses und ein paar minuten spaeter fuhr auch schon ein Bus nach Quito. So um 18.00 Uhr (nach Total etwa 10h fahrt - einiges schneller als ueber Tulcan) erreichte ich mein "frueheres" Zuhause und konnte Charrito (meine ama de casa) und Petra in die Arme schliessen!

Die naechsten 2 Tage verbrachten wir mit vielen Dingen... Die Reise startete gleich intensiv ;-) Wir besuchten meine Spanisch Schule "Sintaxis" nochmal, gingen mit einer der Lehrerinnen am Abend eins trinken, schwatzten mit Stefan Lustenberger und Charrito ueber Tumaco und Ideen unserer Reise, ich zeigte Petra die Altstadt von Quito (inklusive der Aussicht bei der Virchin auf dem Huegel), kauften (schon jetzt) kleine Geschenke auf dem Artesana-Markt und fuhren (ich zum zweiten mal) zur "Mitad del Mundo" (also zur Ekuator-Linie). Auch liefen wir zufaellig an einem Plakat von einem Konzert der "Mercedes sossa" (Saengerin aus Argentinien) vorbei und da Petra viele Songs von ihr kannte, genossen wir am Freitag Abend dann sogar noch das Konzert von ihr - fuer nur 13 US $!!! War super toll!

Ja und am Samstag 27. Oktober 2007 starteten wir dann unsere Reise - Richtung Sued-Osten.


Ich denke auch sehr viel an Tumaco und meine Freunde dort und hab auch das Gefuehl ich schaue vieles ein bisschen anders an oder weiss besser wie mit Situationen und den einheimischen Personen umzugehen. Ich hab durch Tumaco wohl mein Vertrauen gegenueber der Einheimischen Bevoelkerung stark aufgebaut. Waehernd meiner Schulzeit in Quito hatte ich eher ein skeptisches Bild und weniger Vertrauen, da man ueberall immer von Ausraubung, Ueberfaellen und so hoerte und mir selbst ja das Natel aus der Hand gerissen wurde. Doch in Tumaco war dies ja nicht der Fall und ich hab mich sicher auch mit der Mentalitaet und der Sprache sehr vertraut gemacht und durch Christina und andere Leute, auch besser gelernt wie mit Situationen und Personen umzugehen (Antworten, was Ja - was Nicht, wie reagieren, usw). Ja in Tumaco hab ich die Einheimischen wirklich sehr gern bekommen und Vertrauen gefasst - in Tumaco war ich nur noch skeptisch gegenueber der staatlichen Polizei/Militaer... Ich fuehl mich in Suedamerika wirklich sehr wohl - macht halt auch die Laenge des Aufenthaltes aus und den intensiven Kontakt zur einheimischen Bevoelkerung! Bin nun auch viel lockerer - auch wenns ans Reisen geht!
Doch es ist beim Reisen halt wieder was voellig anderes - wieder mehr Tourismus, mehr Englisch und Deutsch und es wird wieder "Geplant" (es ist teilweise sogar moeglich)! Auch die Tageseinteilung verlaueft wieder anders und das Leben sowieso. Doch bis jetzt fuehl ich mich wohl - mal schauen was noch so kommt - es ergeben sich wieder andere Moeglichkeiten - ein anderes Leben! Kann und wird (hoffe ich) auch sehr schoen, interessant und intensiv werden! Doch "mein" Tumaco, werd ich wohl nie vergessen und wird wohl auch nicht so schnell etwas ersetzen koennen!!!





Das erste Foto zeigt einen Teil von Quito von oben (vom Aussichtspunkt bei der Virgen in der Altstadt) und das zweite Petra auf der Equator-Linie in "Mitad del Mundo".