Donnerstag, 10. April 2008

Viajar - Salar de Uyuni

Am Montag, dem 06. April 2008 startete ich nun also den 4-taegigen "Salar de Uyuni" Trip mit de "Tupiza-Tours" (150 Dollar inklusive allem Esse, Unterkunft, Eintritt in Parks) gstartet. Das Glueck hats gut gemeint und sie haben noch 3 "Mitreisende" gefunden - die Nicky (Australierin, 26i) und Olivia und Pierre (Franzosen, 29i). Mit von der Party waren natuerlich noch der Fahrer Marco und die Koechin Sonja (ein Geschwisterpaar). Jo ich glaube da sind alle Agencias aehnlich und bieten in etwa das selbe an fuer den selben Preis. Wir hatten auch Glueck und es ist noch nicht Hauptsaison (die ist im Juli/August), wo anscheinend um die 120 Jeeps fuer eine Tour pro Tag starten... Huh - alles ueberfue llt. Noe, bei uns war alles sehr "tranquilo" und wir waren meist sehr alleine unterwegs.

Am ersten Tag starteten wir um 9.00 Uhr morgens und fuhren zuerst in ein Tal hinein und einen Pass hoch, wo man wieder ueberall diese Sanstein-Formationen in allen Farben zu Gesicht bekam. Es ging nun ueber eine Ebene an grasenden Lamas vorbei (alle mit so farbigen Schlaufen/Maschen in den Ohren, um diese von Farm zu Farm mit diversen Farben zu unterscheiden - ne lustige und farbenfrohe Markierung - waere was schoeneres als die Ohrmarken bei uns) und die Landschaft war immer noch karg und mit diesen sich nun herbstlich verfaerbenden Grasbuescheln versehen. Wir legten inmitten einer Lama-Herde dann auch einen Mittagsstop ein und es gab frischen Salat, Kase, Salmi, Brot und Fruechte! Dann fuhren wir an einer Miene vorbei, wo man diverse Edelmetalle abaut - inklusive GOLD! Wir "durchfuhren" auch diverse kleine Doerfchen, wo etwa 25 Familien (um die 100 Einwohner) ihre Lama- und Schafherden in der Umgebung hueten (ungefaehr 300 Lamas pro Familie). Diese Farmer leben vom Fleisch und der Wolle dieser Lamas und Schafen und leben wieder in sehr einfachen Huetten, welche meist aus Lehm-Steinen gebaut sind und ein Blech oder Graddach haben. Licht erzeugen sie hier meist per Solar und einmal die Woche kommt ein Transporter vorbei, welcher ihnen die notwendigen Lebensmittel und andere noetigen Dinge liefert. Telefon gibts teilweise und es hat immer eine kleine Schule und Kirche im Dorf und meist ein Fahrzeug fuer die ganze Dorfgemeinschaft.
Wir fuhren dann auch an ein paar mit Salz-Mineralien versehenen Fluessen vorbei und an einer Lagune wo sie so Salz-/sonstige Mineralien abbauten, um davon Shampoo herzustellen, bevor wir Abends um ca. 17.00 Uhr unser Nachtlager im Doerfchen "San Antonio" auf 4200 mueM erreichten. Wir erkundeten noch ein wenig das Doerfchen und erhielten von einem Huegel, eine tolle Aussicht in die Umliegende Huegel-Bergwelt. Am Abend gabs dann zuerst Tee/Kaffe und so gegen 19.00 Uhr zauberte Sonja ein tolles Abendessen (Gemuesesuppe, Fleisch, Kartoffelstock und gekochetes Gemuese) auf den Tisch. Es ist auf diesen Hoehenmetern schon ziemlich kalt in der Nacht und wir spuerten auch alle ein wenig die Hoehe (bisschen "Sturm" im Kopf). So preparierten die beiden uns ein Tee mit einer speziellen Pflanze (irgendwas mit P...), welche gut fuer die Hoehenkrankheit ist. Coca ist die eine und dann gibts anscheinend eben noch diese Wirkungsvollere. Doch hier (und auch schon im Norden von Argentinien) kauen all die Einheimischen auf diesen Coca-Blaettern rum und behalten sie den ganzen Tag in ihren Backen (wie Hamster). Das sei einerseits eben gut Fuer die Hoehe und andererseits gibts einfach Energie (sowas wie Kaffe). Ich persoenlich finds "schrecklich" - so bitter und man spuert den Mund gar nicht mehr. Aber den Coca-Tee (angereichert mit Zucker, damits nicht mehr so bitter ist), der ist gut! Jo und so landeten wir gegen 21.00 Uhr schon im Bett. Ja denn die Unterkunft war zwar mit Solar-Licht ausgestattet, aber gegen die um die -15 Grad fallende Nacht-Temperatur, gabs natuerlich keine Heizung - also ab in den Schlafsack.

Am Dienstag Morgen, war um 5.00 Uhr auch schon Tagwache angesagt. Wir fruehstueckten und sassen um 6.00 Uhr auch schon wieder mit all dem Gepaeck auf dem Dach, startklar im Jeep. Es war arsc... kalt draussen... Wir spatzierten trotz allem ein bisschen bei den im 1400 Jahrhunderte erbauten Ruinen umher und als die Sonne herauskam, wurde es doch wieder ertraeglicher warm. Auf der Weiterfahrt stoppten wir bei einem Fluss mit Moos/Gras uebersaehen und zwei Lagunen, welche wunderschoen schimmerten und wo sich Flamingos tummelten. Gegen Mittag erreichten wir einen Hot-Pool (natuerliches heisses Wasser) und genossen ein herrliches Bad mit Traum-Landschaft. Wir wurden wieder mit Mittageessen verweohnt, bevor wir uns zu zwei weiteren Lagunen "Laguna blanca" und "Laguna verde" aufmachten. Auch diese - einfach unglaublich schoen in den Farben (anscheinend ohne Wind noch viel kraeftiger). Auf der ganzen Fahrt, sah man auch ueberall Vulkane, Vulkane, Vulkane und diese wieder in den diverstesten Farben, in rot, orange, gruenlich, blau, grau,... Und es war immer noch nicht genug fuer heute, wir kurvten einen weiteren Pass hoch und erreichten doch tatsaechlich 5000 mueM! Und dort brodelte und zischte es wiedermal - Geysire! Um 16.30 Uhr erreichten wir ein "Basislager" (vor ein paar Jahren fuer die Touren von Einheimischen aus dem Boden gestampft und nun als Unterkunft vermietet) bei der "Laguna Colorado" auf 4300 mueM. Und hier war es nun wirklich noch viel kaelter als gestern und windete wie verrueckt. So genossen wir nach einem kurzen Spatziergang wieder einen oder besser zwei waermende Tees und danach das Abendessen (Suppe, Poule, Pommes und gedaempfte Bananen). Es war hier einfach viel zu kalt um noch laenger rumzusitzen und so krochen wir heute sogar schon um 20.00 Uhr in den Schlafsack... Unblaublich so frueh war ich glaub noch nie im Bett ;-)

Am Mittwoch Morgen schliefen wir laenger au - waren Gestern ja erst um 20.00 Uhr im Bett ;-) Los giengs heute um 7.30 Uhr und zu allererst besuchten wir die "Laguna Colorado"!!! Huh - sowas hab ich ja noch nie gesehen. Eine riesen Lagune, rot schimmernd (durch diverse Mineralien in Kombination) und Flamingos. Wir verweilten uns und genossen den tollen Ausblick. Wir fuhren heute noch an diversen anderen, kleineren Lagunen vorbei und hatten immer genug Zeit um die Umgebung auszukundschaften und die vielen Flamingos zu bestaunen! Wir crossten auch noch eine Wueste und dort hatte es so spezielle Stein-Gebilde. Das Mittagessen wurde wieder im Kofferraum serviert - mhhhh was die Sonja nicht immer daherzaubert (Reis mit Gemuese-Poule-Mischung und dazu Salat und Fruechte). Die Aussicht dabei fiel auf einen rauchenden Vulkan und weiter, komische Steinformationen! Es ging weiter und wir erreichten den "Salar de Chiguan", welcher allerdings "nur" so halbpatziges Salz-Steingemisch aufwies. Diesen ueberquerten wir und sahen die Zug-Verbingung "Uyuni-Calama" welche nach Chile fuehrt und anscheinend eine sehr wichtige Guetertransportverbindung ist. Wir erreichten das Dorf "San Juan" und fuhren jedoch weiter bis zum Dorf "Puerto Chuvica" (so hiess es glaub ich), wo wir ca. um 16.00 Uhr eintrafen. Dieses liegt nahe am "Salar de Uyuni" und man hat schonmal einen ersten Eindruck auf die Salzwueste. Dieses liegt zum Glueck nicht mehr so hoch (3700 mueM) und es ist einiges waermer als die vergangenen Naechte. Es gab wieder Tee und Sonnenuntergang vor dem Abendessen (Suppe, Spagetti mit Tomatensauce). Und heute uebernachteten wir in einem Gebauede, wo die Betten und der Boden aus Salz bestand und man fuer 5 Bolivianos sogar den vielen Staub der vergangenen Tage abduschen konnte (mit HEISSEM Wasser). Ja die Unterkuenfte wurden vom Tour-Buero als "sehr basic" angegeben... Ich hab glaub einfach schon in zuvielen, wirklich "basic" Unterkuenften uebernachtet - ich fands eigentlich recht komfortabel - mal abgesehen von der Kaelte.

Am Donnerstag, dem 10. April 2008 war der letzte und wohl spannendeste Tag dieses Trips angebrochen und er fing auch schon um 5.00 Uhr an! Alle Kleider angezogen die man besitzt und los gings um 5.30 Uhr, ca. 30-45 Minuten raus auf den "Salar de Uyuni"! Wow - es war einfach unglaublich, unbeschreiblich und einfach nur FANTASTISCH! Wir genossen bei klirrender Kaelte den Sonnenaufgang, auf der groessten Salswueste der Welt! Sicht auf nicht endend wollendes Salz und ein paar in der Ferne schimmernden Vulkane und sonstiger Berge und die Formen der Salzkrusten waren wie Schuppen-Faecher. Das Spektakel war echt der Hammer. Als die Sonne uns nun hervorgekommen war, hatten alle nur noch einen Wunsch - einen heissen Kaffee! Und den gabs bei der Insel "Isla Ikawasi" (Isla del Pescadores) - Fruehstueck aus dem Auto mit heissem Kaffe, Jogurt und Kuchen! Danach erkundeten wir die Insel, welche mitten auf dem Salar steht und wiedermal ganz ganz viele, riesige Kaktusse aufweist! Aussicht - Traumhaft! Wir fuhren weiter und stoppten noch ein paar Male um den Salar in seiner voelligen Weite zu geniessen, lustige Fotos zu schiessen, ein aus purem Salz gebauten (aber nicht betriebenen) Hotel zu besichtigen und die Salzhuegel beim Abbaugebiet anzuschauen. Der Salar de Uyuni weist ungefaehr 12m Salzdicke auf und produziert, nach dem Abbau laufend nach. Entstanden, aus dem vor vielen vielen Jahrtausendenen existierenden Meer.
Jo und nun war leider Ende des Salars angesagt und wir fuhren zum Dorf Uyuni. Dort besuchten wir noch den "Zug-Friedhof" und es gab nochmal ein leckeres Mittagessen von Sonja (gekochtes Gemuese, Salat und Frucht-Dessert). Jo, und nun hiess es Abschied nehmen von den beiden "Marco und Sonja" und so war die Tour ca. um 13.00 Uhr zu Ende (pro Person "spendeten" wir noch 50 Bolivianos Trinkgeld an die beiden). Wir 4 checkten im Hostal "Avenida" (25 Bolivianos) fuer eine Nacht ein und entledigten uns von all dem Staub der vergangenen Tage ;-) Ja denn wie gesagt, die "Wege/Strassen" auf dem Trip, existieren natuerlich nicht wirklich. Alles improvisierte Wege, entweder aus Sand, Gestein oder eben Salz bestehend - schuettel, ruettel ;-)

Jo die Tour hat sich echt gelohnt - man hat echt soooo viel traumhafte Ausblicke gehabt und Landschaften gesehen, von denen ich nicht wussten, das es sowas ueberhaupt gibt! Doch man war am Schluss schon auch recht Muede, denn war wurde taeglich quasi mit neuen noch spezielleren Dingen "gefuettert" und irgendwann kann das Gehirn gar nicht noch mehr Eindruecke aufnehmen (und es ist ja nicht erst der Start meiner Reise)... Ja ich glaub, ich brauch Zuhause schon wiedermal Zeit um all das Erlebte und Gesehene zu verarbeiten. Doch eben, wie ich halt immer noch bin, ich hab einfach immer noch so viel Energie und wenn ich entscheiden kann zwischen was "Ruhigem" (Buch lesen) oder was "Aktivem" (was unternehmen), dann ist halt die zweite Variante immer noch die Nummer eins bei mir. Obwohl auch ich nicht mehr an jeden Ort und Sehenswuerdigkeit rennen will und muss. Und wie gesagt die Tour war spietze, doch irgendwie finde ich persoenlich Erlebnisse, welche man "alleine" (also ohne Tour) macht, einfach bereichender, spannender und aufregender und meist bleibt die Errinnerung noch mehr. Doch dieses ist alleine halt ein bisschen zu kompliziert und es war auch mal wieder schoen sich einfach verwoehnen zu lassen, sich mit Essen verwoehnen zu lassen und nicht zu denken, wohin als naechstes! Jo das Reisen kann teilweise auch ein bisschen ermuedend sein - man ist schon am relaxen, doch es gibt staendig Entscheidungen zu treffen - "Wohin als naechstes" (gibt immer tausend Optionen), "Was dort unternehmen", "In welches Hostal", "Um welche Zeit faehrt der Bus", usw... Jo auch Reisen kann anstrengend sein - vor allem wenn man Alleine unterwegs ist, "muss oder darf" man die Entscheidungen selbst machen - was mir persoenlich teilweise schwer faellt. Aber eben, zu zweit oder noch mit mehreren Personen muss es halt einfach stimmen, um ne Zeitlang zusammen zu reisen, sonst wirds noch schwierieger. Mir gefaellts eigentlich ganz gut - mal mit Leuten unterwegs zu sein und dann mal wieder alleine, obwohl es mir glaub mit Jemandem (wo es wirklich passt und stimmt) fast besser gefaellt - man kann zusammen Entscheiden, Geniessen und "Traut" sich irgendwie mehr oder was sehr Spontanes und Spezielles zu unternehmen. Doch ich geniesse es echt auch, mal ne Weile Alleine unterwegs zu sein und Zeit fuer mich zu haben und selbst entscheiden zu koennen (macht auch oft Spass und geht schon ganz gut ;-) ) wohin und wann und man ist frei, flexibel und Niemandem was schuldig, wenn man seinen Plan wieder aendert. Wie gesagt, ich geniesse einen Mix - mal mit Leuten unterwegs zu sein, Leute kennenzulernen und eine Teilstrecke zusammen zu reisen (ohne dass man sich auf eine fixe Route oder ne fixe Zeit festlegt) und dann auch wieder mal meine Ruhe und mich selbst zu geniessen! Jo und ich fuehl mich inzwischen auch schon sehr wohl hier in Suedamerika und mit dieser Kultur und Art und Weise der Leute, vertraue ihnen viel mehr und seh nicht in jedem einen Dieb und getrau mich einfach mehr Sachen zu machen. Obwohl ich immer auf mein Zeug acht gebe und bestimmt nicht irgendwie kopflos was mache - aber wenn ne zeitlang "nichts" negatives passiert, wird man wohl eher etwas gelassener und wohl auch unvorsichtiger (passt weniger auf)...

Uyuni selber weist etwa 11'000 Einwohner auf und liegt auf 3600 mueM. Es ist eher nur so eine "Station" fuer die Salar-Trips und gefaellt mir persoenlich nicht so. Es hat zwar viel Einheimisches Leben mit Maerkten usw, aber es ist irgendwie komisch und sehr staubig... weiss auch nicht, war evt zu wenig lange dort.

Treffen mit einem Lama (gibt tausende im Altiplano)

Mich vor einem mit Moos/Pflanzen bewachsenem Fluss

Steingebilde in der Wueste

Laguna "verde"

Die Geysire auf 5000 mueM

Die Laguna "Colorado"












Die "laguna colorado" mit ihren vielen Flamingos















Zug-Verbingung von Bolivien nach Chile

Schattenspiel am fruehen Morgen auf dem "Salar de Uyuni" bei Sonnenaufgang

Die Riesen Kakteen auf der "Isla del Pescadores" auch auf dem Salar de Uyuni

Salar de Uyuni von der Insel de pescadores aus












Hab dich lieb ;-) (Riesenkaktus auf der "Isla de los pescadores")















Mal zur Abwechslung MICH ;-)

Freudensprung auf dem Salar

Unsere Truppe des Uyuni-Trips

Zug-Friedhof in Uyuni

Keine Kommentare: