Montag, 28. April 2008

Viajar - Chulumani

Chulumani
Am Freitag dem 18. April 2008 war wieder ein Tag des Abschieds da... Ich hab mich nun entschlossen, in die Yungas zu fahren. Andrea und Ludo werden 10h weit entfernt einen 5-tages Trek starten. Dies hat mich natuerlich auch sehr gereizt, doch eben, man sollte ein frisch vereintes Paar wohl noch ein bisschen in Ruhe lassen und man kann auch nicht immer alles machen und so viel Zeit hab ich eben auch nicht mehr und so ein paar Ideen im Kopf "wohin" ja auch schon gehabt. Entscheiden ist zwar immer was schwieriges, doch ich nehms glaub schon viel relaxter als noch vor einiger Zeit ;-)

Jo so gingen wir dann nochmal auf den Markt zusammen fruehstuecken (Api - so ein heisses Maisgetraenk) mit Brot und Kaese und dann verabschiedete ich mich von neuem von Andrea... Vielleicht sehen wir uns ja nochmal auf der Reise und sonst bestimmt in Europa wieder! Ich nahm ein Micro-Bus nach "Fatima", wo die Busse in die Yungas losfahren. Die Yungas sind nur ein paar Stunden von La Paz entfernt und liegen in verschiedenen, tiefer gelegenen Taelern mit somit suptroptischem Klima und somit ideal fuer den Anbau von tropischen Fruechten, Kaffee und Coca. Jojo, es heisst hier immer "in einer halben Stunde" fahren wir... Naja, gefahren wird hier, wenn der Bus voll ist und so warteten wir natuerlich ueber 1h! Man gewoehnt sich dran und bleibt gelassen! Um 13.00 Uhr gings dann doch los und die Fahrt war echt atemberaubend. Es regnete zwar ein Stueck und die Sicht lag im Nebel, doch als es wieder auftat, sah man auf die unasphaltierte Strasse und dass es daneben so ziemlich tief in den Abgrund gieng... Es gab auch ein paar krietische Ausweichmanoever, von entgegenkommenden Fahrzeugen... Doch die Sicht war bewaeltigend. Wir fuhren nun wiedermal ein paar hundert Meter bergab und es wurde gruener, tropischer und die Landschaft mit hohen, ueppig bewachachsenen Bergen versehen! Nach ca. 4.5h kam ich in Chulumani an. Das ist ein kleines Dorf auf 1640m m und somit natuerlich wieder einiges, ja richtig warm hier. Es ist entlich wiedermal schoen warm mit tropischen Klima und in der Umgebung pflanzen die campesinos (Farmer) vor allem Kaffee und Coca an. Ich traf mich hier in Chulumani mit Monica (der Oesterreicherin, welche ich im Hostal in Potosi kennengelernt hatte). Sie war schon im Hostal "Familiar Dion" (30 Bolivanos inkl. Fruehstueck) untergebracht und ich schloss mich ihr an. Monika hatte mir in Potosí schon gesagt, dass es fuer sie ein grosser Wunsch-Traum sei, hier in Suedamerika irgendwo Kaffee pfluecken zu gehen - fuer 1 Woche oder so aehnlich. Ja und da ich auch schon immer mit dem Gedanken gespielt habe, wenn es sich ergeben wuerde, irgendwo ne Zeitlang auf einem campo (dem Lande bei einem einheimischen Bauern) ein wenig mitzuhelfen, packte ich die Gelegenheit beim Schopf und "folgte" Monika wie gesagt nach Chulumani nach - den irgendwo in die Yungas wollte ich sowieso - nochmal ein wenig Waerme tanken und tropische Fruechte essen! Jo und hier in den Yungas bauen die Bauern eben viel Kaffee und noch vielmehr Coca an. Wir hatten uns in ganz Chulumani bei diversen Personen umgehoert und umhergefragt, wo man denn bei der Kaffe-Ernte mithelfen koennte (auf dem Markt, auf der Strasse, im Hostal,...) und erhielten von einer Mitarbeiterin "Mary" im Hostal Bescheid, dass wir am Dienstag mit ihr zu ihren Eltern fahren koennen und dort bei der Kaffee-Ernte (welche zum Glueck zur Zeit grad ertnebereit ist) mithelfen koennen. Jo und um auch am Montag was zu machen und da es hier von Coca-Feldern ja nur so "wimmelt", bekamen wir die Idee, dass wir uns auch einen Tag im Coca-pfluecken ueben wollten.

Am naechsten Tag war Samstag und Markttag. Es war echt viel Leben im kleinen Dorf und es wurde wiedermal "ALLES" angeboten, was das Herz begehrt. Eben ueber Schweinekoepfe, zur Zahnbuerste und Fruchtsaft - Alles! Ach ich geniesse diese Maerkte und werde diese echt vermissen, wenn ich wieder zurueck in der Schweiz bin. Und hier isst man sogar ein Menue am Mittag (mit Suppe und Hauptgang) fuer 7 Bolivianos...
Am Nachmittag unternahm ich einen ca. 3h walk in die Huegel von Chulumani und hoch bis zu einem Aussichtspunkt mit riesigem Kreuz. Man laeuft halt alles so ner kleinen (unasphaltierten) Strasse entlang und man will die Einheimischen ja auch nicht bedraengen oder stoeren in ihren campos. Und die Sicht ist toll - in die Berg-/Huegel welche mit Feldern uebersaeht sind und mit der vielseitigen Vegetation und ueberall sieht man auch kleine Doerfchen in der Ferne. Hier kam man sich ein wenig komisch vor - da wohnen wohl die etwas reicheren Bolivianer. Man lief an diversern "Villen" vorbei und sogar einem riesigen Tennisclub-Platz... Auch sah ich hier zum ersten Mal eine Familie im Wald beim picknicken! Jo, dort wo es den Leuten besser geht, da unternehmen sie schon auch Ausfluege und geniessen das Familienleben!

Leckeres vom Markt - von Schweinskoepfen ueber...

...Huehnerfuesse, findet man Alles auf den Maerkten ;-)

Das Fleisch wird am Markt direkt zugeschnitten und verkauft (ohne Kuehlung gelagert etc)







Apa Apa "Ecological Park"
Am Sonntag, dem 20. April unternahmen Monika (32ig jaehrige Oesterreicherin) und ich einen kleinen Ausflug ins ca. 20min entfernten Dorf (per Bus - 1.50 Bolivianos) und auch hier warteten wir wiedermal brav auf dem Hauptplatz, bis der Mini-Bus voll war und losfuhr. In Apa Apa hat es einen "Ecologiacal Park", welcher von einem Paerchen (Bolivianer und "Tildi" eine Americanerin) gefuerht wird und welche seit 30 Jahren in Bolivien lebt. Wir goennten uns einen frisch gepress en Fruchtsaft und ein selbstgemachtes Eis und wanderten dann ein wenig im "Park" (naja, sah etwa gleich aus wie der Rest der Umgebung - Tropisch halt ;-) einen Huegel hoch, von wo aus wir ne tolle Aussicht genossen. So um 17.00 Uhr liefen wir dann wieder zur Strasse runter und hatten Glueck, dass gleich ein Mini-bus vorbeifuhr und uns mitnahm!

Naranjani - Coca pfluecken
Fuer den Montag, den 21. April, hatten wir uns wie gesagt was "spezielles" vorgenommen. Wie gesagt hatten wir uns vorgenommen, auch einen Tag Coca zu pfluecken und auch hier haben wir diverse Personen gefragt und die Info gekriegt, dass um Morgen um 5.30 Uhr die Mini-Busse und Pick-ups zu den verschiedenen Feldern fahren und wir wohl schon irgendwo mitfahren koennten. Gut, so standen wir wie gesagt um 5.00 Uhr auf und standen punkt 05.30 Uhr beim Plaza - im Niesel-Regen. Weit und Breit - Nichts... Wir fragten dann einen Strassen-Reiniger und der sagte uns "si más arriba" (weiter oben) fahren die Mini-Busse ab - aber erst so um 7.00 Uhr... Super. Naja bisher, konnte man sich auf die Infos der Bolivianer um einiges mehr verlassen, als auf die Infos der Peruaner/Ecuadorianer/Kolumbianer (sind meist auch puenktlicher). Jo und da Heut halt Montag ist und Gestern wohl viele noch am Markt "versumpften", ging es Heute wohl einiges gemuetlicher los. Das ganze Unterfangen, entpuppte sich jedoch als schwieriger, als zuerst gedacht. Wir fragten einige Personen "Wo" die Busse denn nun abfahren und als wir weiterhin keine "Pfluecker" antrafen, waren wir uns nicht sicher, ob wir denn am rechten Ort am warten sind. Nach und nach trafen wir dann jedoch ein paar Einheimische an, welche zum Coca pfluecken wollten. Doch irgendwie wollte uns Niemand so Recht Auskunft geben oder uns gar "mitnehmen" (also sagen, in welchem Bus sie nun losziehen) und wir wurden mit unserer Idee auch pfluecken zu gehen, sehr oft ziemlich belaechelt oder fast ausgelacht... Alleine haette dies wohl keine von uns
Beiden zu Ende gebracht - es war alles so unsicher und man wusste nicht, ob man ueberhaupt erwuenscht ist oder eben eher nicht... Es standen und kamen nun einige so Mini-Busse und Pick-ups an, welche sich je nachdem mehr oder weniger schnell oder eben langsam mit "Pfluecker" fuellten. Wir standen so ziemlich hilflos dort und fanden irgendwann das "System" heraus - also wie das ganze Bus-Gefuelle funktioniert. In jedem Bus hatte es ein Fahrer und der Besitzer eines Coca-Feldes und nun suchten sich die Pfluecker (meist in eingespieltem Team) ihren Bus aus - also zu welchem Feld/Besitzer und zu welchem Lohn sie heute losziehen wollen. So waren einige natuerlich schneller voll und gefragter und andere standen fast leer rum und suchten sich ihre Leute zusammen. Wir fragten dann ein paar "dueños" (eben Coca-Feld-Besitzer), erhielten ein paar Absagen, das der Bus schon voll sei und viele natuerlich erfahrene und schnelle, echte Pfluecker suchten. Schlussendlich fanden wir jedoch einen eher leeren Bus und durften nach einer weiteren Erklaeren (dass wir einfach gern 1 Tag das pfluecken erlernen wollten und dann den ganzen Tag durcharbeiten wollen) in den Bus einsteigen - endlich - um 7.30 Uhr fuhren wir endlich ab (doch noch mit fast gefuelltem Bus). Jo und nun gings los - im Bus sassen mehrheitlich jugengliche Pfluecker (so von 10-22 Jahren) und diese fanden uns natuerlich unheimlich komisch... Ersten glaubten sie nicht recht, dass wir wirklich mitpfluecken wollen und das wir ueberhaupt sowas koennen (ne koerperliche Arbeit), das trauten sie uns glaub sowieso nicht zu und machten somit staendig ihre Witze und Spaesse darueber und es war ein Dauergelaechter im Bus... Naja, wir kamen uns auch sehr komisch vor - doch nun erst recht. Die Leute hier, waren das einfach nicht gewohnt, das irgendwelche "Gringas" (wie man die Auslaender staendig nennt) bei einer solchen Arbeit mithelfen wollten - wir waren glaub die ersten Auslaender, die jemals dort am Morgen fuer sowas fragten. Ueberhaupt, hatte es in diesem Chulumani ausser Monika und Mir keine weiteren "Gringas". Das ist nicht so ein Turi-Ort und hat im Sommer eher Bolivianische oder Suedamerikanische Touristen. Jo auf jeden Fall, kamen wir nach ca. 45 min Fahrt in "Naranjai" (einem kleinen Dorf) an und liefen zuerst mal ca. ne halbe Stunde den Huegel rauf, zu einem Coca-Feld. Dort trafen wir dann die "echte dueña" an und erklaerten auch ihr nochmal unsere "Motivation", 1 Tag hier mitzuhelfen und das pfluecken zu erlernen. Diese war dann sehr nett und hatte keine Probleme damit, uns hier zu haben und zeigte uns wie dieses "Gepfluecke" funktioniert. Es gibt da anscheinend diverse Techniken, wie wir spaeter rausfanden - von "zwischen Daumen-Zeigefinger abknipsen" zu "zwischen Zeige-Mittelfinger-Ruecken nach oben ziehen" bis zu "Blatt einzel abzwicken" - je nach Stauden und Alter dieser. Jo und so gings nun los. Man band sich ein grosses Tuch - die Bindetechnik, hatten wir uns zum Glueck gestern am Mark zeigen lassen und uns unser "Leintuche" vom Hostal mitgehen lassen) und standen somit, doch nicht ganz so doof da! Ja und nun wurde gefplueckt und gepflueckt und gepflueckt. Wir waren natuerlich nur halb so schnell, denn das gepfluecke braucht schon so seine Technik und vor allem praktizierung, bis man da einigermassen schnell ist. Jo und diese Jugendlichen waren echt ein wenig Muehsam - ein paar Witze und Gelaechter - Ok. Aber sie konnten einfach nicht mehr aufhoeren und stachelten sich gegenseitig an und wir wurden fast nur mit "Gringa" angesprochen... Wir versuchten dann, die Gespraeche umzulenken (in was sinnvolles) und mussten ihnen auch diverse Male erklaeren, dass auch wir einen Namen haben. Irgendwann wars dann besser und sie "gewoehnten" sich wohl an unsere Gegenwart beim Coca pfluecken. Naja, man merkte ihnen halt ihr Alter an und der "Gruppendruck" - denn bisher empfand ich die Bolivianer eigentlich eher als sehr neugierig, hilfsbereit und nicht so ein wenig wie "Gringa-Feindlich" - ganz im Gegenteil. Naja, Punkt 12.00 Uhr wurde dann MITTAGSPAUSE geschrien und alle packten ihr fertiggekochtes Essen (wir hatten natuerlich auch was mitgenommen - wurden zuvor ja von diversen Leuten darauf angesprochen auch ja genug Essen/Trinken mitzunehmen) aus. Und nach dem Essen gings so um 13.00 Uhr gleich wieder weiter und die Jungen hatten sich ein wenig beruhig und waren ruhiger ;-) Ja und da diese Schicht hier, anscheinend die "haerteste" und somit auch best bezahlte ist, wurde ohne Pause bis Abends um 18.00 Uhr weiter durchgepflueckt und dann hiess es "descansan" (Ruht euch aus) und der Feierabend war eingeleutet! Wir hatten einige Saecke voll mit Coca und das Feld so ziemlich leer gepflueckt und machten uns auf den Weg zurueck zum Mini-Bus und wurden alle nach Chulumani zuruckgefahren. Im Bus wollten sie nun alle wissen, ob wir Morgen wieder kaemen und wir sollten doch Morgen nochmal mitkommen usw... Jaja zuerst dieses Gelaechter und das Gewitze und nun finden sie es doch "cool" mit uns auf dem Feld zu pfluecken ;-) Zurueck in Chulumani, waren wir gespannt, ob und wieviel wir denn nun auch vom Lohn erhielten. Und tatsaechlich, die Frau gab uns zusammen einen Lohn von 70 Bolivianos - also quasi 1 Lohn fuer 2 und damit waren wir auch sehr happy und zufrieden, denn so wirklich schnell waren wir noch nicht, aber so fuer 1/2 Person hat jeder von uns wohl schon gepflueckt. Und es war echt wieder ein komisches Gefuehl - es gab endlich wieder mal Lohn und man hat was gearbeitet und rechnete sich schon aus, dass man damit grad 1 Nacht "Gratis" im Hostal uebernachten kann!!! Cool! Jo, man ist sich sowas schon fast nicht mehr gewohnt - Geldeinnahme!

Dieser Tag beim Coca pfluecken war schon recht anstrengen - also die Arbeit ist nicht easypeasy! Man ist der heissen und starken Sonne voellig ausgesetz, wird von so kleinen Muecken "gefressen" und ist sich staendig am buecken, was scheussliches Rueckenweh ausloest. Jo doch fuer so ein oder paar Tage geht das, doch fuer laenger? Glaub nicht mein Traumjob ;-) Viele die hier beim Coca pfluecken, sind Junge, welche hier 1-2 oder auch mehr Jahre arbeiten, um danach ihr Studium finanzieren zu koennen. Und zur Zeit ist Coca in Bolivien voll im "Anmarsch" und sehr gefragt und somit auch der bezahlte Lohn echt Top. Fuer 1 Tag pfluecken, kriegt jeder 70 Bolivianos - also viel mehr als z.B. die echt viel haertere Arbeit in der Mine in Potosi! Dieser Coca-Aufschwung, loest bei vielen Bauern natuerlich auch der Geldeinnahme-Drang aus und viele ersetzen ihre Fruch-/Kaffee-Plantage durch Coca. Doch das wird wohl langfristig auch zu einem Problem werden - sei es, falls auch hier der Anbau von Coca mal verboten wird oder weil der Boden, dieser "nur" Coca-Anbau, nicht mehr vertraegt. Ja und der Coca ist hier eigentlich legal und wird ja vor allem fuer Tee, zum kauen fuer die Einheimischen im ganzen Land, die Farmaindustrie und naja, hoechstwahrscheinlich halt doch auch fuer die Kokain-Verarbeitung verwendet (was halt alle abstreiten oder eh nicht wissen (wollen) was mit dem Coca danach passiert). Schon schraeg, hier in Bolivien ist es (noch) legel und in Kolumbien wird weiss der Gott was fuer ein Geschrei drum gemacht. Und ich verstehs auch nicht, so lange der Coca nicht chemisch behandelt wurde, ist es ja noch keine Droge, sondern fuer vieles sehr gut und gesund - wie z.B. fuer Kopfweh, Hoehenkrankheit und Magenbeschwerden! Aber eben, falls er dann halt doch und wirklich fuer den Kokain-Handel weiterverarbeitet wird - naja da muss man das wohl irgendwann auch hier stoppen. Doch sonst, nur den Coca - also die Pflanze - die hat gar noch nichts von einer Droge (fuer Kokain brauchts ja ne chemische Behandlung)!

Gruen, Gruen, Gruen "blueht", aeh ist der Coca ;-)

Fingerfertigkeit beim Coca pfluecken











Apa Apa - Kaffee Ernte und nochmal Coca pfluecken
Am Dienstag Morgen, dem 22. April standen wir gleich nochmal fruh auf und standen wieder um 6.00 Uhr frueh am Plaza und warteteten mit dem Tagesrucksack (gepackt fuer ein paar Tage) auf Mary. Diese kam, mit ein bisschen Verspaetung (wie hier so ueblich - jedoch einiges puenktlicher als in anderen Laendern Suedamerika), auch an. Zusammen liefen wir wieder zu einem anderen Ort, wo eben wieder so ein Mini-bus nach Apa Apa losfuhr. Nach ca. 20 min kamen wir dort dann auch an und liefen ca. 15 min zu ihrem Elternhaus hoch.
Ihre Eltern XXX und XXX waren super sympatisch und lebten in einem hier ueblich, bescheidenen Camp-Haeusschen. Gekocht wurde vor dem Haus auf offenem Feuer (hat aber drinnen auch noch nen Gasherd fuer Notfaelle), geduscht mit Kaltwasser, aufs Klo wird an den Boden gekauert (so ein Italienisches-Bodenhock-Klo), gewaschen wird draussen am Waschtrog, die Waende bestehen aus harter Erde und der Boden roh belassen. Aber das ist hier so Normalstand und es war sauber und bedeutet nicht Armut. Ich denke eher, dass es der Familie von Mary recht gut geht und sie sind auch gluecklich so. Es errinnerte Alles auch ein wenig an unsere "Alphuetten" in der Schweiz - also so, wie halt die Aelper gelebt und teilweise immer noch leben. In der "Kueche" (also drinnen wo der Gasherd steht), wohnen auch zig Meerscheinchen - ne Leckerei und Delikatesse ;-) Und diese quitschen bei jedem Ankommenden und wollen Futter - Bananenblaetter! Auch leben mit ihen 2 Katzen und 4 Hunde und die 4 Kinder sind alle schon erwachsen und haben ihre eigene Familie. Ja und da Mary halt in einem Hostal arbeitet, haben ihre Eltern auch schon vor uns, mal Besuch von Auslaendern und anderen Suedamerikanischen Laendern gekriegt und waren sich sowas fast ein wenig "gewohnt" und behandelten uns auch ganz "normal"! Und da ihre Kinder ja auch schon laenger augezogen waren, merkte man richtig wie sie sich auf laengere Besucher freuten! Wir kriegten das Gaestezimmer - ein kleines Zimmer, neben der Kueche mit 2 einfachen Betten und durften uns wie Zuhause fuehlen! Zuerst kriegten wir auch gleich noch Kaffee und Brot und danach gleich noch ne Gemuese-Suppe mit Nudeln und irgendwelchen Koernern aufgetischt - das eigentliche Fruehstueck hier, bevors zur Arbeit los geht. Ja wir hatten mit Mary ausgemacht, dass wir eben fuer ein paar Tage hier bei ihren Eltern bleiben und mithelfen zu pfluecken und dafuer quasi Kost/Logis erhalten.
Wir waren ja eigentlich an der Kaffee-Ernte interessiert, doch Heute hiess es nochmal - COCA pfluecken, da sie ein Feld fertigpfluecken mussten und dies mit 2 weiteren Gehilfen, natuerlich schneller ging. Es ging steil den Berg hoch - ca. 45 min und auf dem Weg trafen wir noch ein Nachbarspaaerchen mit ihrem Baby, welche sie auch gleich einspannten. Das ist schoen hier, man hilft sich gegenseitig aus - mal helfen die einen und danach kriegen sie Hilfe bei ihrer Ernte von den anderen. Echt schoen. Hier ging es gemuetlicher zu und her, wir starteten so um 9.30 Uhr, hatten Mittagessen um 12.00 Uhr (Reis mit Gemuesesauce, gekochten Platanos und getrocknetem Lama-Fleisch im Topperware vorgekocht von Marys Mama) und nach ner 1-1.5h Pause gings bis ca. 15.30 Uhr weiter und gab ne weitere kleine Ausruhpause, um danach noch bis ca . 17.00 Uhr weiter zu arbeiten. Sie arbeiten halt fuer sich selber und nicht mit so vielen Pflueckern und erhalten hier auch weniger Lohn (wenn man doch so pfluecken gehen wuerde wie gestern) - "nur" 30 Bolivianos am Tag, da die Coca-Stauden anscheinend weniger gut seien. Phuuu, schon wieder diese gruenen Blaettchen und der Ruecken anstrengen und die Sonne brennt. Aber es tat gut, wiedermal was zu leisten! Erstaunlich ist echt die Mama von Mary, diese steht morgens um 5.00 Uhr auf, macht Feuer und kocht die Fruehstueckssuppe und den Kaffe und gleich noch das Mittagessen, hilft dann beim pfluecken und macht 3 Linien, wo ich und Monika nur 1 schaffen in derselben Zeit und kaum zurueck, wird wieder Abendessen gekocht - unblaublich, diese Bauerns-Frauen hier. Doch bei uns, geht es bei den Bauern ja auch eher so zu und her. Doch die Arbeit hier und das Leben, ist schon noch ein Stueck haerter und es haengt noch viel mehr vom Ueberleben und Geldverdinen ab als nun bei uns. Auch das Essen war immer super-lecker. Wir mochten dies extrem gut. Doch komisch ist halt, das viele meinen und befuerchten (so auch die Tochter Mary), dass wir "Gringos" was "Besseres" erwarten und haben teilweise wie Komplexe gegenueber Turisten. Also getrauen sich teilweise gar nicht zu sagen/zeigen, wie sie leben und denken immer, wir suchen was luxurioses. Dabei ist es doch genau umegkehrt (zumindest fuer mich), dass ich das normale Leben hier suche und nicht irgendwelches, kuenstliches und nur fuer Turisten hergestellte, falsche Leben und somit ein falscher Einblick.
Der Abend, wurde dann wie gesagt mit dem Abendessen fortgesetzt. Da gibt es wieder zuerst Kaffee und Brot und danach ne echt leckere Gemuesesuppe. Dann wird mal wieder Coca-Blaetter gekaut, ne Zigarette geraucht und "gespraechelt" - jo wir hatten sehr interessante Gespraeche ueber Bolivien und die bevorstehenden Abstimmungen. Am 4. Mai sind naehmlich Abstimmungen ueber ein neues Gesetz, welches die aermere Schicht Boliviens anscheined eher "bevorzugen" soll. Die reichere Stadt und Gebiet "Santa Cruz" ist da ein Gegner und gedenkt sich, evt ein eigener Staat zu bilden... Jo und das Ganze hat auch schon Strassensperrungen im Sueden und Nahe Santa Cruz ausgeloest... Doch recht muede vom ganzen Tag, landeten wir so um 22.00 Uhr in unserem Bett.

Am naechsten Tag, war um 6.00 Uhr Tagwache und wir wurden mit dem Duft von frisch gekochtem Kaffee geweckt und die Meerscheinchen liessen einem mit ihrem gepipse sowieso nicht mehr laenger schlafen. Dann gabs wie gesagt die "Frueckstuecks-Suppe" und der Tagesplan wurde bekannt gegeben! COCA pfluecken... Nein... Wir hatten uns echt auf roten Kaffee gefreut und nicht nochmal auf diese gruenen Blaettchen... Naja, da gibts nichts als Durch. Es ging wieder gemuetlich zu und her und zuerst wurden die Backen wieder mit Coca-Blaettchen (fuer die Energie) gestopft (was mir jedoch nicht schmeckt - so ein bitterer, laehmender (wie beim Zahnarzt) Geschmack), ne Zigarrette geraucht und dann stiegen wir zu einem anderen Feld hoch und es wir sahen wiedermal Gruen! Das Mittagessen war wieder super-lecker (im Topperware) mit gekochtem Yuka (sowas wie Kartoffeln, einfach suesser), Nudeln mit ein bisschen Gemuese und ein Stueck Kaese. So um 16.00 Uhr hatten wir heute unser Feld schon fertiggepflueckt und konnten frueher Feierabend machen! Der gepflueckte Coca wird uebrigens immer am naechsten Tag fuer 1/2 Tag zum trocknen an die Sonne gelegt und ist danach schon verkaufsbereit. Am Abend sassen wir wieder gemuetlich zusammen bei Suppe und Kaffe ums Koch-Feuer und sanken auch heute wieder relativ frueh ins Bett.

Am Donnerstag, dem 24. April wieder Kaffee, Brot und danach Suppe - Morgens um 7.00 Uhr und heute nun doch - KAFFEE!!! Huh, wir sahen die letzen Tage schon nur noch Blaettchen wenn wir die Augen schlossen und auch die Traueme in der Nacht, drehen sich nur um gruene Blaettchen! Also auch wenn nur schon die Coca-Blaettchen gefaehrlich waeren - abhaengig wuerde ich bestimmt nicht davon ;-) Naja, so schlimm ist die Arbeit auch wieder nicht, doch man spuert den Ruecken schon sehr stark und diese Sonneneinstrahlung den ganzen Tag - das nagt schon. Und auch das pfluecken selbst braucht so seine Technik. Auf jeden Fall legten wir uns heute die Tuecher anders ueber die Schulter (Kaffee-knuepf-Technik) und begaben uns ins Gestruepp. Hueh - endlich - Rot! Hier hatte es zwar auch zig kleine, blutgierige Insekten (somit schon wieder Socken und Langaermlig montieren), doch es hatte Schatten und wir durften, ja mussten uns heute nicht mehr buecken sondern ziemlich strecken! Ja die Kaffee-Baueme sind recht hoch und man "angelt" sich diese mit so nem Stock runter und dann werden die schwarzen, roten und fast roten Beeren einzeln von den Bauemen gepflueckt. Juh ja, ich hab das Gefuehl, unsere Fingerfertigkeit ist schon ziemlich gut geuebt! Was bei all dieser Pflueckerei natuerlich nie fehlen durfte ist - ein oder gar mehrer Radios. Ja die Einheimischen laufen hier immer mit ihren Radios rum und so wird man von diversen Radiosendern beschallt (mehrheitlich mit Werbung und irgendwelchen Empfehlungen)! Der Tag war relaxter und angenehmer die Arbeit und er verlief Arbeitsablauftechnich gleich wie die Tage zuvor - so um 9.30 Uhr los, 12.00 Uhr Mittagessen, Arbeiten bis ca. 17.00 Uhr und dazwischen ne Pause, wo Monika und ich die reifen Orangen und Mandarinen von den Bauemen pflueckte und uns vollstoppfte mit Vitamienen und die beiden XXX und XXX mit ihren Coca-Blaettern!
Am Abend dann wieder Kaffe, Brot und Suppe und frueh schlafen gehen!

Wir hatten uns eigentlich noch gar nicht recht vorgenommen bis wann wir bleiben - so Donnerstag, evt Freitag und da es echt sehr sehr schoen und interessant bei den beiden war, blieben wir bis Freitag Abend und kamen auch dann fast nicht mehr weg. Am Freitag Morgen pflueckten wir nochmal Kaffee und am Nachmittag pressten wir diesen durch die Schaelmaschine. Zuerst wurden die Kaffeebohnen in einen Eimer Wasser gleehrt und oben auf schwammen die "schlechten" Bohnen und wurden in den weniger gut verkaufbahren Sack getan. Die guten blieben unten liegen und die fischte man danach raus und warf sie Eimerweise in die Schaelmaschine. Diese funktionierte wie ne Muehle, welche man natuerlich mit Mannes, oder eben Frauenstaerke drehte und somit schaelte. Nun wird der Kaffee 1 Tag so stehen gelassen und danach 3 Tage zum trocknen an die Sonne ausgelegt. So getrocknet wird er dann verkauft und die Kauefer roesten ihn dann erst vor Gebrauch. Wir haben bei ihnen auch mal Kaffee auf dem Feuer in einem Topf geroestet, dann von Hand gemahlen und den herrlich aromatisierten Kaffee genossen!
Mit Kaffee verdient man hier wie gesagt einiges weniger als mit Coca und die Herstellung (also das Trocknen, Schalen usw) ist beim Kaffee viel Zeitaufweniger als der Coca. So versteht man natuerlich schon, dass viele Bauern auf den viel besser verkaufbaren Coca umstellen. Fuer 1 Libra Coca verdient ein Bauer ungefaehr 16-20 Bolivianos und fuer 1 Libra Kaffee nur etwa 5 Bolivianos...
Am Freitagabend war dann wie gesagt der Tag des Abschiedes da und wenn wir noch laenger geblieben waeren, dann waeren wir wohl nicht mehr weggekommen ;-) Hoechstens wir waeren wieder beim Coca gelandet ;-) Nene!!! Die beiden wollten uns fast nicht gehen lassen und so wurde der Abschied schon recht melancholisch. Doch man soll ja gehen, wenns am schoensten ist! Wir hatten echt eine sehr eindrueckliche Erfahrung bei ihnen machen duefen und einfach eine ganz spezielle und schoene Zeit! So verabschiedeten wir uns so um 17.00 Uhr und machten uns wieder auf den Weg nach Chulumani - also zuerstmal zur Strasse runter, wo wir erhoffen einen Bus zu erwischen. Dieser Bus kam und kam nicht und wir liefen einige Kilometer die Strasse richtung Chulumani hoch. Auf den letzen paar Kilometer kam dann doch endlich ein Vekikel daher - ein Pick-up und wir durften uns hinten auf der Ladeflaeche mit vielen anderen Einheimischen draufstellen. Wir waren an diesem Abend einfach so gluecklich und happy ueber die vergangen Woche und das Erlebte und hatten ploetlich das Gefuehl, nun auch mehr zur Gesellschaft zu gehoeren. Man hatte ihre Arbeit mal mitgemacht, bei einer Familie "mitgewohnt" und konnte auch mitreden, wie das Ernten wirklich ist und ablaeuft! Wir quartierten uns dann wieder in einem Hostal "XXX" (25 Bolivianos/Person) ein und konnten nach ner herrlichen Dusche wiedermal in nicht mit Coca und Kaffee gefaerbten Kleidern schluepfen!

XXX beim kochen auf dem Feuer

Der fertig geschaelte Kaffee bei XXX und XXX mit Monika und mir

30 Kommentare:

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