Sonntag, 22. Juli 2007

Escuela - Illinizas Norte

So und das Wochenende 14. - 15. Juli 2007 war ganz toll - ich bin auf den Illinizas Norte gewandert - ein Berg von 5126 mueM!

Es war eigentlich wirklich ein riesen Zufall. Als ich noch in der Schweiz war, habe ich von 2 Leuten die Spanischschule Sintaxis empfolen bekommen. Von Andrea (einer Kollegin meiner Cusine) und die beiden haben mir schon da von 2 chicos erzaehlt die ueber 1 Jahr in Ecuador waren und einer davon sogar drueben geblieben ist (geheiratet hat und seit 4 Jahren da lebt). Ja und als ich mal im Neverend im Ausgang war, da habe ich dann den ersten dieser beiden kennengelernt (Roman) und er hat mir dann die Sintaxis auch unbedingt empfohlen und mir eben von Stefan erzaehlt, der jetzt drueben lebt und unter anderem Trekkingtouren macht.

Irgendwie habe ich mir den Namen gemerkt und als ich in meine Gastfamilie in Quito kam, war so ziemlich das erste was ich sah, ein Paket mit dem Namen Stefan Lustenberger... Zuefaelle gibts. Es vergiengen dann auch nur 2 Tage und er kam mit Carmen (seiner Frau) bei Charrito auf Besuch, denn sie sind Nachbarn und Stefan hat die ersten 2 Jahre auch bei Charrito gewohnt. Ja und dann haben wir ein bisschen ueber Kuessnacht und so geredet und eben seine Trekkingtouren. Und da ich ja gerne wandere, haben wir das einzige weekend wo er keinen Termin hatte (da anscheinend dauerend irgendwelche Hochzeiten, Geburtstagspartys,...sind im Moment) fuer eine Wanderung vorreserviert. Er hat schon dieverse Berge x-mal bestiegen, unter anderem auch Cotopaxi (der bekannteste Vulkan hier) - doch da gehts dann nur noch mit Steigeisen und Pickel weiter. Ich begnuege mich mal mit einem 5000er ohne Schnee.
Pascal (der andere Student in meiner Schule) und Andreas (ein Kollege von Pascal) fanden die Idee dann auch super und so sind wir am 14. Juli zu viert zu unserer Wanderung aufgebrochen.

Am Samstag dem 14. Juli 2007 um 11.00 Uhr fuhren wir mit Stefans Auto los. Nach ca. 2h kamen wir am Fuss des Illinizas an. Die Fahrt dorthin - oder zumindest der letzte Teil war ZIEMLICH holprig. Die Pflastersteine lagen fuer die Wegverbesserung schon seit Jahren am Strassenrand bereit, aber eben damit anfangen will anscheinend Niemand. Somit giengs dann eben zimlich staubig und mit ausgewaschenen Loechern hoch zum Fuss des Illinizas.

Nochmal das Gepaeck richtig verstaut (Lunch-Paket und viel Wasser, Schlafsack, Matte, warme Kleider, Wind-/Regenjacke, Handschuhe, Mueze,...) und los giengs - bei 4000 mueM. Zuerst wunderschoen durch so gruene Buesche und kleine Baeume. Dann wurde es immer karger und nun giengs nur noch steil hoch, ueber aschigen Vulkansand und Gestein. Die Sicht war wunderschoen und das Wetter ziemlich gut!
Nach 2.5h sind wir dann beim Refugio auf 4700 mueM angekommen - eine kleine Huette (Stefan sagt, es sei die haesslichste Huette die er in Ecuador bis jetzt gsehe hat und er muss es wissen). Naja sie war wirklich nicht schoen - doch zumindest einigermassen warm (durch das Gas vom Kochen). Es gab eine kleine Kueche, Wasser in Kanister (da der Wasserhahnen seit Jahren defekt ist), ca. 15 (feuchte) Betten-Plaetze (deshalb haben wir auch alle eine Matte fuer darauf mitgenommen), ein Klo draussen mit Kanister-Spuelung und einen sehr jungen Huettenwart (der sich schon um 16.00 Uhr in sein Schlafsack verkroch). Wir haben dann unsere Betten reserviert, denn es hatte noch 3 andere Gruppen (von Total etwa 9 Leuten). Die meisten gehen am naechsten Tag schon um 3.00 Uhr los und besteigen den Illinizas sur (dieser ist ein bisschen hoeher und einer der schwirigsten Berge hier in der Nahe - man braucht Steigeisen, Pickel, Seil und es geht steil den Gletescher hoch). Da begnueg ich mich lieber mit dem Illinizas Norte.

Im Refugio haben wir uns dann zuerst eine warme Suppe und Tee gekocht und ein "Kaesplattli" gegessen und eine Wein genossen. Ja und da wir 4 ja alles Schweizer waren - haben wir sogar noch einen Jass gemacht ;-) Spaeter dann noch Spagetti verzeert und uns so um 21.00 Uhr in den Schlafsack verkrochen. Denn am naechsten Tag gehts auch bei uns um 6.00 Uhr weiter und man merkt hier die Hoehe schon sehr stark - ein wenig schwindlig , flau im Magen und ein wenig Kopfschmerzen (so ein komisches Stechen) - viel Trinken ist wichtig.

So am Sonntag 15. Juli 2007 sind wir also um 6.00 Uhr aufgestanden und nach einem Tee und einer Banane giengs dann auch schon weiter. Das Gepaeck konnten wir im Refugio lassen und nur ein wenig Proviant und Wasser mitnehemn. Das Wetter war leider nicht so "anmaechelig" - es hatte Nebel, viel Wind und begann sogar zu Schneien - fuer diese Jahrezeit untypisch. Zuerst gings das Vulkan-Geroell (Sand) hoch bis es ein wenig steiniger wurde. Normalerweise haette es hier um diese Jahreszeit kein Schnee, doch heute war eine ganze Flanke zugeschneit. Stefan hat dann Tritte reingehauen und so giengs einigermassen gut bergauf - doch ausrutschen waere hier sehr fehl am Platz gewesen, denn es ging ziemlich steil runter. Dann kamen wir auf einer Anhoehe an und das Wetter zeigte auch seine sonnige Seite fuer einen Moment. Wow, die Aussicht war atemberaubend (und der Wind auch). Hier haben wir und dann im Windschatten nochmal ein wenig fuer den weiteren Aufstieg gestaerkt.
Jetzt giengs ueber groesere Steine bergauf und schon bald kamen wir zum letzten Teil des Aufstieges - hier war klettern angesagt (mit 3-Punkte Griff). Ja und dann nach einer kurzen Strecke durch denn Schnee und nach ca. 2h kamen wir dann auf dem Gipfel des Illinizas Norte auf 5126 mueM an! Was fuer ein Gefuel - so hoch war ich natuerlich noch nie auf einem Berg! Leider wollte das Wetter nicht mehr mitspielen und es Schneitte, windete und der Nebel war auch present. Doch das tolle Gefuehl liessen wir und nicht verderben!
Nach ein paar Gipfelfotos giengs dann an den Abstieg und dieser war einiges einfacher - wir haben dann auch eine andere Route (ohne Schnee) gewaehlt. Nach ca. 1h kamen wir wieder im Refugio an und haben uns nochmals mit Tee und Sandwichen gestaerkt, alles zusammengepackt und ans letzte Stueck Abstieg gemacht. Hier war das Wetter wieder ein wenig freundlicher und der Abstieg gieng ganz schoen ring! Nach weiteren 1.5h kamen wir wieder beim Auto an und so um 16.00 Uhr haben wir wieder Quito-Luft geschnuppert!

Ja also dieses fin de semana (Wochenede) war echt Hammer-maessig! Wirklich ganz toll und ein wenig stolz sind wir natuerlich auch :-)

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