Dienstag, 3. Juli 2007

Escuela - Erste Woche in Quito

So nun bin ich schon ueber 1 Woche in Quito und habe schon 1 Woche Spanisch-Schule hinter mir. Zur Zeit sind wir nur 2-3 Studenten in der Schule (Pascal ein Ost-Schweizer und ich) und dann noch Tamara (auch Schweizerin) die schon 4 Monate hier in Ecuador ist und zur Zeit nur 2h Spanischunterricht nimmt um fuers Dele zu ueben. Meine Lehrerin Nataly ist super. Sie kann es einem ganz toll erklaeren und wir reden auch viel zusammen und das ist natuerlich sehr wichtig!

In meiner Gastfamilie wohne ich wie gesagt bei einer aelteren Senora "Charrito" (ca 60-70ig), einem kleinen weissen, buschigen Hund "Muñeca" und dann hat es noch 3-4 andere Studenten/Volontaere (wechselt immer ein bisschen, ein kommen und gehen halt). Momentan sind wir 3 (ich und 2 Amerikanerinnen). Naja auf der einen Seite ist es gut und interessant, denn man geht am Abend oder Wochenende mal in die Stadt in die Mariscall in den Ausgang oder unternimmt am Tag/Nachmittag was. Doch auf der anderen Seite waere eine NUR Ecuadorinische Familie natuerlich besser viel besser um Spanisch zu lernen - denn obwohl die Mitbewohnerinnen auch Spanisch sprechen, fallen sie immer wieder ins Englische...schade.
Pascal wohnt direkt bei unserem Schulleiter Enrique (ca 1h von Quito entfernt). Naja er spricht halt schon viel mehr Spanisch, denn er lebt da mit Enriques Familie zusammen und die nehmen ihn auch immer auf Ausfluege und zum Sport mit...naja dafuer ist er ziemlich weit vom Zentrum entfernt - hat halt alles seine Vor- und Nachteile.
Das Haus von Charrito hat eine Kueche, kleinen Wohnraum, Essraum und dann hat es 3 Zimmer im "Hauptgebeude" und dann vom Innenhof (fuer die Waesche aufzuhaengen) her oben und unten nochmals Total 5 Zimmer. Im Oberen Stock hats nochmal eine kleine Wohnung wo eine Ecuadorianische Familie wohnt.
Das Quartier wo meine Gastunterkunft ist (Familia Subia, Sra Rosario, in Av la Gasca, Pasaye Atacames 194 in Quito, Ecuador) liegt sehr weit oben. Also man muss ziemlich weit den Hang rauflaufen (die Pasaye Atacames ist fast zuoberst von der Av la Gasca) - puh ist noch ein gutes Fitness-Training (bei dem vielen Essen das ich hier kriege ;-) ).

Ja doch es Essen noch diverse Leute hier bei meiner Gastfamilie. Die Familie und Freundeskreis von Charrito ist riesig - fast jedesmal wenn ich heimkomme hat es neue Gesichter am Tisch. Tochter, Enkel, Freunde, sonstige Verwandte, Ecuadorianische Studenten,... Aber die sind halt meist einfach zum Essen da.
Cherrito kocht sehr gut und vor allem VIEL. Zum Fruehstueck gibts so suesses Brot, einen frisch gepressten Fruchtsaft und Ei mit Schinken und Kaffe/Tee. Dann zum Mittagessen gibts immer zuerst eine Suppe, dann den Hauptgang (meist Kartoffeln, Fleisch, Salat und immer eine Schale Reis dazu), dann natuerlich IMMER ein Dessert. Denn Charrito hat noch ein Kuchen-buisness, also verkauft Kuchen/Torten auf bestellung! Dann zum Abendessen gibts nochmal das selbe wie am Mittag, also wieder Suppe, Hauptgang, Dessert.
Naja mir ist das etwas zu viel, deshalb esse ich Mittags auch oft in der Stadt (kostet ca. 3 Dollar mit allem drum und dran), denn danach geht man ja eh meist in einen Park, auf einen Markt shoppen, ins Internet oder einfach ein etwas trinken und mein Heimweg von der Schule ist ca. 30 Minuten zu Fuss.

Hoffen wir das es mit meinem Projekt in Tumaco klappt, da werd ich mein Spanisch sicher sehr gut vertiefen koennen und ein Ansatz ist ja schon da. Ich spreche zumindest schon - irgendwie ;-)
Die Schule SINTAXIS und die Lehrinnen sind echt SUPER und sehr nett und hilfsbereit und man macht ab und zu auch mal was zusammen (geht zusammen Mittagessen, macht meist einen Ausflug am Freitag wahrend der Schule - da kommt Enrique teilweise auch mit, mal eins trinken oder in den Park/Stadt spatzieren) und das Motto der Schule ist anscheinend "der Schueler entscheidet und nichts ist unmoeglich"!

Quito gefaellt mir eigentlich recht gut, es ist halt eine riesige Stadt, aber irgendwie schoen.
Hat auch ein paar Parks, einen schoenen interessanten Indijena-Markt (hier muss man immer verhandeln und die Preise runterverhandeln, sonst zahlt man viel zu viel), eine interessante Altstadt und das Mariscall (Bar/Restaurant - Viertel). Naja das Wetter spielt bestimmt auch eine Rolle, seit ich da bin scheint immer die Sonne und am Nachmittag ziehen dann langsam Wolken auf - aber geregnet hats bis jetzt noch nie. Das ist im Sommer anschienend normal. Ah ja es ist zur Zeit Sommer hier in Ecuador (dachte zuerst es sei Winter, aber es ist Sommer). In Argentinien jedoch Winter. Am Tag ist es somit SEHR warm, also Heiss. Doch sobald es Abend wird und die Sonne weg ist wird es sehr kalt. Die Hauser sind natuerlich auch nicht geheizt und es zieht ueberall durch Ritze und (kaputte) Fenster. Ja am Anfang habe ich fast alle Kleider angehabt die ich hatte und war auch schon um 7en muede. Doch inzwischen habe ich mich wohl an die Temperaturschwankungen gewoehnt und den Jet-lag ueberwunden! Auch eine gewoehnungsache ist das duschen - naja das Wasser ist schon warm (heiss gibts nicht), doch es wechselt staendig die Temperatur und schon sehr bald kommt nur noch kalt. Somit => ducharse rápido!
Aber die Abgase in Quito sind grauenhaft - die Busse ersticken einem fast mit ihren Abgasen. Das ist zimlich gewoehnungsbeduerftig. Und die Ecuadorianer (oder zumindest was ich in Quito sehe) fahren wie Arschl... ja und es ist dauernd ein Gehorne - entweder um anzuzeigen dass man selbst oder jemand anderer Vortritt hat oder dann halt weil der andere nicht schnell genug faehrt oder sonst was falsch macht und natuerlich auch wenn man als "blonde Auslaenderin" vorbeilauft - ja teilweise machen sie sogar nochmal kehrt, nur um nochmal zu hupen oder "mi amor" oder sonst was aehnliches zu sagen... Ja und als Fussgaenger muss man auch sehr aufpassen, dass man nicht ueberfahren wird. Ja unterwegs bin ich in Quito eigentlich viel zu Fuss oder sonst mit Taxis (meist 1-3 Dollar pro Fahrt) oder mit den Bussen (0.25 Dollar egal wohin in Quito) - doch das mit den Bussen ist noch zimlich kompliziert zum verstehen. Am Tag haben die Taxis einen Tachometer, doch in der Nacht muss man immer verhandeln und "maerten". Wenn man ein Taxi oder Bus stoppen will, kann man ueberall einfach die Hand hochhalten und sie halten - also bei den Frauen sind die Busse ein wenig freundlichen und stoppen wirklich, die Maenner muessen aufspringen ;-)

Ja und in der Stadt sieht man halt an jeder Strassen-Ecke Kinder, Frauen, Maenner die Kaugummis/Schokoriegel/Zigaretten verkaufen oder betteln. Das isch schon hart, vor allem wenn man ein ca. 5 jaehriges Kind den ganzen Tag an einer vielbefahrenen Strasse sitzen sieht, mit ein paar Kaugummis vor sich, die es verkaufen soll... oder soche die einem die Schuhe putzen wollen. Und man wird auch immer wieder angebettelt von aeltern Frauen oder Kinder und die Frauen die an den Strassen Sachen verkaufen haben natuerlich meist 1-2 kleine Kinder dabei die an der Strasse spielen - unglaublich dass da nicht mehr passiert.
Doch die meisten Leute hier in der Stadt sehen eigenlich sehr gut aus, arbeiten in Schulen, Banken, Laeden,... und denen geht es wohl auch "gut" (fuer die Verhaeltnisse von hier). Doch ein durchschnittliches Einkommen von einem normalen Arbeitenden sei etwa um die 200-250 Dollar (Arbeit wahrscheinlich um die 10h pro Tag)... das kann man sich wirklich kaum vorstellen.

Ja und die Sicherheit. Eigentlich habe ich mich grad so angefangen "wohl und einigermassen sicher" zu fuehlen - bis vor 2h... Klar man muss sich einfach immer bewusst sein, das man halt keine Wertsachen sichtbar auf sich traegt (obwohl fast alle eine Uhr tragen und ich dies somit auch oft tue) und halt nie zu viel Geld mitnimmt (oder wenn man etwas mehr kaufen will, dieses in einer Bauchtasche unter der Hose traegt und wenig Geld im Hosensack hat um den Bus/... zu bezahlen) und natuerlich staendig auf seinen Rucksack/Tasche acht gibt (wenn man eine dabei hat).
Ja und bis jetzt habe ich auch noch nie selber was erlebt oder gsehen, also dass jemandem was gestohlen wurde - naja das habe ich mit Pascal vorhin im Park (wir wollten mal im Park lernen gehen und unsere Lehrerinn hat auch gesagt das machen viele und sei nicht wirklich gefaehrlich). Naja da sind wir so gessesen und haben eben darueber geredet dass wir uns eigentlich sehr wohl fuehlen, da kommt ein Chico (Junge, ca 18-20 Jahre alt) auf uns zugelaufen mit grimmigem Gesicht - da dachte ich mir schon, oh da ist etwas nicht gut. Dann steht er vor Pascal hin und sieht sein Mobile-Phone im Rucksack und sagt "gib mir dein Mobilephone, gib mir dein Mobilephone" (in Spanisch natuerlich ;-) ) und fuchtelt in seiner Hosentasche rum und es sah so aus als ob er eine Pistole oder Messer drin haette (ich denke jedoch es war nur Show), ja und dann nam er sich halt das Mobilephone... wow vorbei war unser gutes Gefuehl und keine Lust mehr im Park zu lernen...
Naja passiert ist mir sonst noch nichts, nur Sachen gehoert. Meiner Leherin wurde am Samstag das Mobilephone aus der Tasche geklaut (nur 2 Minuten hatte sie die Tasche am Ruecken und schon war sie offen) und jemand anderem wurde die Hosentasche aufgeschlitzt (doch das Portemone war woanders) und Tamara wurde auch schon mit einem Messer bedroht, doch sie hatte nur 2Dollar dabei und sagte sie haette wirklich nichts und mit den 2 Dollar kaufe sie sich Wasser... Ja man sollte einfach immer etwas Kleingeld in der Hosentasche haben um bei einem "Ueberfall" dieses zu geben, ansonsten nehmen sie einem den Rucksack oder sonstwas weg - wirklich angreifen/verletzten wollen sie einem glaub nicht - sie wollen ja einfach Geld, Kamera oder ein Mobilephone - Wertsachen halt. Andere (wie zB Enrique) sagen wiederum, ach was du haettest sagen sollen er soll dir die "Pistole" zeigen und sonst schlaegst du ihn und gibst bestimmt nichts her... naja kommt wohl immer auf die Situation an WO man ist und was er/sie wollen...
Im Quartier wo ich wohne, da werden alle Strassen von einem "Waechter" bewacht und jedes Haus halt zuerst ein Gittertor. Doch anscheinend (wie auch Vorgestern Abend) wurde wiedermal ein Auto gepluendert (der Waechter anscheinend gefesselt irgendwohin gestellt) und die Polizei kam "ein bisschen" zu spaet. Doch das sei halt normal, passiere ab und zu.
Ja und dann gibts halt einfach Orte wo man nicht hin darf z.B. zur "Birchin" in der Altstadt, also man kann ein Taxi hoch nehmen, oben ist dann ne tolle Aussicht und auch sicher, aber den Huegel darf man NIE rauflaufen - sonst steht man danach nackt da - da wohnen halt sehr arme Leute und die rauben einem sofort aus. Ja und Nachts halt ein Taxi nehmen und sicher keine einsame Gassen begehen. Aber ich fuehl mich nicht unwohl, man ist einfach viel sensibler und vorsichtiger, passt staendig auf und macht halt nicht alles was man zuhause machen wuerde.

Ja und sonst, letzte Woche hatte ich eben jeden Morgen von 9-13Uhr Spanisch-Schule (Einzelunterricht) und am Nachmittag habe ich entweder gelernt, war shoppen, im Internet oder einfach eins trinken. Am Mittwoch Abend waren wir dann noch bei Tamara (der anderen Schweizer Studentin) eingeladen zum Nachtessen (sieh wohnt seit 2 Monaten in einer WG in Quito). Ja war sehr cool - meine Lehrerin Nataly und ihr Bruder, Pascal, eine Deutsche Mitbewohnerin von Tamara und noch einige Ecuadorianische Freunde von Tamara (aus der Tanzschule) waren da. Wir haben dann Spagetti gekocht und anschliessend (leider nur noch zu 5t, da die Tanzlehrer einen weiten Heimweg hatten) Karten gespielt.
Sonst bin ich unter der Woche ein paarmal aus mit meinen Mitbewohnerinnen - ins Mariscal (das ist das Bar, Restaurant, Discotheken Viertel in der Stadt).
Ah ja und letzten Donnerstag sind ich und Pascal mit unseren beiden Lehrerinnen Nataly und Ruth wahrend unseren Spanischstunden in die Alt-Stadt (historical centro) gegangen. War sehr interessant und schoen. Die Altstadt hat viele Sehenswuerdigkeiten, eben die Statue von Quito "Virgen" auf einem Hugel mit schoener Aussicht, diverse alte Kirchen (auf eine "la Basìlica" sind wir bis zum Spitz hochelaufen und hatten einen tollen Blick auf Quito), viele Plaetze wie z.B. "Playa Grande", und gute kleine Kaffees. Das Spanisch hat man so natuerlich auch sehr gut vertieft - reden, reden, reden...

So nun habt ihr wieder mal genug zu lesen und wisst wies mir so ergieng die erste Woche. Was ich letztes Wochenende so unternommen habe schreib ich dann ein andermal.
So nun ich geh heim - wieder mal was richtiges Essen ;-) und natuerlich Spanisch lernen (da es im Park ja nicht dazu gekommen ist).

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