Ja diese Reise von Tarapoto bis Iquitos war wirklich ein ganz tolles Erlebnis - was voellig anderes!
TarapotoWie gesagt, bin ich mit dem Flugzeug nach Tarapoto geflogen (1.5 h und somit Ankunft Abends um 21.30 Uhr) - war zwar ein bisschen teuer (mit "Lan" fuer 100$) aber hat sich gelohnt. In Cuenca haben wir Jochen (aus Deutschland, 40ig) kennengelernt und er hatte die gleiche Idee wie ich - mit einem Frachtkahn von Yurimaguas bis Iquitos zu reisen. Und da es zeitlich grad so gut gepasst hat (wenn ich fliege) und ich sowas lieber zu zweit als alleine machen wollte, trafen wir uns hier in Tarapoto. Auf seiner Reise hier hin hat Jochen auch noch Dan (aus Kanada, 32ig) kennengelernt und dieser fand die Idee mit dem Kahn super und entschloss sich uns anzuschliessen. Wir blieben eine Nacht im Hostal "la Mansion" (20 Soles / Person), dieses hatte sogar ein Pool, doch leider regnete es...
Fahrt nach YurimaguasAm Sonntag dem 25. November 2007 so Mittags, nahmen wir ein Colectivo-Taxi nach Yurimaguas. Seit 2 Jahren wird an der Strasse dorthin gearbeitet und asphaltiert, denn zuvor bestand diese nur aus Dreck (doch immer noch besser als die Strasse nach Barbacoas in Kolumbien). Doch eben, fertiggestellt ist sie immer noch nicht und es hatte ueberall Lastwagen und Bagger und diese versumpfen den Weg natuerlich zusaetzlich, somit bliben wir dann auch einige male stecken und durften schieben... Doch es hatte auch immer wieder mal asphaltierte Stuecke dazwischen und so kamen wir nach etwa 3-4 Stunden in Yurimaguas an. Dort wurden wir dann natuerlich schon beim Aussteigen wieder von jenen Leuten umringt, die einem ein moto-taxi und hostal aufschwatzen wollen. Wir landeten dann in einem Hostal aus dem Reisefuehrer "Leo's Palace" (17 Soles / Person) und dieses war OK.
Wir schauten uns das kleine Dorf ein bisschen an und kauften am Markt fuer jeden eine Haengematte (30-40 Soles) - denn diese brauchts fuer die Reise auf dem Fluss. Wir besuchten nun den Hafen, von wo aus die Schiffe nach Iquitos aufbrechen und erhielten die Infos, dass am nachsten Tag um Mittagszeit eines nach Iquitos aufbrechen werde.
Flussreise von Yurimaguas nach LagunasAm Montag dem 26. November 2007 besuchten wir nochmal den Markt, welcher nun in vollem Gange war und kauften ein bisschen "Vorrat" fuer die Schiffsreise (Kracker, Fruechte, Brot, Kaese, 5 Liter Wasser fuer jeden und natuerlich was zum geniessen - Wein). Schoen zur Zeit, so um Mittag, trafen wir beim Hafen ein - naja wir sind ja in Peru! Es hiess natuerlich, dass das Schiff nun doch erst morgen auslaufe, denn sie haetten irgendwelche Probleme in der Strasse von Tarapoto nach Yurimaguas und somit zuwenig Passagiere und es fehlen diverse Gueter. Na gut, wir haben ja Zeit. So verbrachten wir dann einen weiteren Nachmittag in Yurimaguas und auf dem Schiff und haengten unsere Haengematte trotzdem schon auf, denn wir uebernachtetn heute schon an Board (man zahlt nichts und somit natuerlich auch kein Hostal). Der Frachtkahn "Eduardo 2" hatte 3 Ebenen, zuunterst das Materiallager (Gueter, Esswaren, usw fuer Iquitos), in der Mitte eine Kueche, Klos/Dusche (alles in der selben Kabine - uebrigens alles mit Flusswasser) und Raum fuer Haengematten und zuoberst ein weiterer gedeckter Platz um die Haengematten aufzuhaengen, einige Kabinen, der Schiffskapitaen und einen ungedeckten Platz fuer weitere Gueter. In der mittleren Ebene war schon alles geragelt voll und auch viel geschlossener (mit Fenster), doch zuoberst war alles offen und echt "gemuetlich" und zur Zeit noch mit viel Platz. So "hiengen" wir uns natuerlich zuoberst hin und genossen den Nachmittag und Abend (mit ein bisschen Wein! Es hatte auch noch andere Touristen auf unserem Kahn eingecheckt und zwar: Dorothea (aus Belgien, 24) und Robert (aus Peru), Sidney (aus der Schweiz, 32ig), Sergei (aus Russland, welcher nur ein Stueck mit fuhr und danach mit einem Guide fuer 1 Monat in den Dschungel gieng - alles nur mit Paddeln im Kanu und Selbstversorgung durch Fischfang) und dann noch 4 Italiener.
Die erste Nacht schlief sich gut in der Haengematte und am naechsten Tag, am Dienstag dem 27. November 2007, verbrachten wir wieder viel Zeit auf dem Schiff bis es dann doch wirklich endlich losging. Es war interessant zuzuschauen wie alles aufgeladen wurde - die Maenner trugen unglaublich viel auf einmal von den Lastern aufs Boot - huh diese Ruecken in ein paar Jahren... Ja und es hatte nicht nur Platanos und solche Sachen an Bord, zuoberst, gleich neben den Haengematten wurden nund 1000 Huehner hingebracht... Mhmmm riecht das fein... Naja aber sie taten mir schon sehr leid, alle in so kleinen Pferchen zusammen geschachtelt und Wasser gibt man ihnen, in dem man ein Kuebel Wasser von Oben auf alle hinunterschuettet...
Morgens gings natuerlich noch nicht los (wie uns am Vortag erzaehlt) und Mittag (die normale Abfahrtszeit) war auch immer noch zu frueh - sondern bis alles eingeladen wurde, wars dann Nachmittags um 16.00 Uhr. Und bis zu dieser Zeit hat sich auch unser oberstes Deck mit extrem vielen Leuten gefuellt.
Nun gings los und wir verliesen den Hafen - es war einfach nur toll! Die Sonne war ein schoenes Licht auf den Fluss und endlich gabs eine leichte Brise (ja ganz vergessen zu erwaehnen, dass hier tropische Temperaturen herschen - sind ja in der Selva). Der Fluss ist hier noch "klein" (nur etwa 20ig mal breiter als unsere Fluesse ;-) ) und das Wasser ist so Flussbraun...
Es war sehr schoen einfach an Deck zu stehen oder in der Haengematte zu liegen und auf den Fluss zu schauen und auf die kleinen Doerfchen und Hauser welche zwischen dem Gruenzeug am Flussrand standen. Am Abend so um 18.00 Uhr gabs Essen - das rief man ueber Deck und dann konnte man mit einem Topperware/Teller anstehen und Essen fassen (gab natuerlich Reis, Platano und Pollo/Huhn). Den Abend genossen wir an Deck und legten uns dann so fuer 2 Stunden in die Haengematte, bis es Nachts um 2.00 Uhr durchs Deck toente "Lagunas, Lagunas"... Zeit um auszusteigen!
Trip in die Selva (Pacaya Samiria)Ja denn waerend dem warten in Yurimaguas entstand die Idee (im Guidebuch gelesen und auch von einigen Tour-Verkaufer darauf angesprochen), in Lagunas auszusteigen (10h entfernt von Yurimaguas mit dem Schiff) und dort eine Dschungeltour in das Reservat "Pacaya Samiria" zu machen. Wir waren nun zu 5t (Dorothea, Robert, Dan, Jochen und Ich) und wurden per moto-taxi durch das Doerfchen gekarrt und in einem Hostal untergebracht (8 Soles / Person).
Am Mittwoch Morgen, dem 28. November 2007 informierten wir uns nun bei einer Tourorganisation "Acatupel von Manuel Rojas". Wir entschieden uns fuer 3 Tage in das Reservat zu gehen und so verliessen wir ca. um 10.00/11.00 Uhr Lagunas. Doch zuvor war es wirklich ein langweiliges und ausgedehntes warten und organisieren... Wir mussten unser Wasser selbst kaufen (nicht inbegriffen) und dieses erhielt man nur in einem weiter entfernten Shop, dann musste man sich bei der Polizei melden (Erlaubnis einholen) usw... Naja und die Infos von Manuel stellten sich spaeter dann auch als andere heraus, als dijenigen unserer Guides (er erzaehlte uns, dass man in 3 Tagen viel weiter kommt als es wirklich moeglich ist - naja schlussendlich wars doch gut so wies war).
Es ging zuerst mit moto-taxis fuer etwa 20 Minuten ueber ein kleiner Weg (nur aus Dreck) zum Fluss. Dort musste man wieder eine Parkgebuer bezahlen (60 Soles) und sich registrieren. Die Tour selbst kostete pro Person 240 Soles und dann noch ca. 20 Soles Trinkgeld am Schluss. Wir bestiegen nun 2 Kanus (in einem Jochen und ich und unser Guide Yavier und im anderen Dorothea, Robert, Dan und die zwei Guides Esteban und Adam). Die Kanus sind aus einem Baum hergestellt (also rausgeschnitzt) und dieser Park ist nur moeglich mit Paddeln zu erkunden, denn Motore sind verboten, da dies die Tiere aufschreckt. Wir paddelten ca. 4h Flussabwaerts bis zu einer Cabaña (offenes Holzhaus auf Pfaehlen) und kochten dort unser Mittagessen (war zwar schon eher Abend).
Nach dem Essen richteten wir unser Nachtlager ein (Matten auf dem Boden und Moskitonetze) und als es eindunkelte starteten wir eine weiter Paddeltour im Kanu und hielten Ausschau nach Krokodrilen - wir fanden auch zwei, aber nur kleine. Man sah und hoerte vor allem auch ueberall Froesche - die Quakten unglaublich laut. Sowieso war es sehr spannend, was man hier alles so hoerte - viele neue Toene!
Am naechsten Tag gabs was ganz spezielles zum Fruestueck - Pirañas!!! Frisch gefangen von unserem Guide (mit Netz ueber Nacht) - huh die waren ja gut, dazu natuerlich fritierte Platanos. So um 9.00 Uhr gings weiter und wir paddelten ca. 4 weitere Stunden Flussabwaerts und nahmen es gemuetlich. Denn wir sahen ueberall Tiere und spezielle Pflanzen. Diverse Papageien, andere Voegel, Affen, Faultiere, Spinnen und sogar Delfine! Dann kamen wir bei einem Campingplatz an, doch dieser ist zur Zeit so ziemlich ueberflutet (ein grosser Teil zumindest), da Regenzeit ist. Auch wimmelt es zu dieser Regensaison nur so von Mosquitos - also sobald man an Land im Busch ist, auf dem Kanu hats fast keine. Hier starteten wir einen kleinen Dickicht-walk und assen ein feines Essen auf dem Feuer gekocht. Dann versuchten wir noch unser Glueck im fischen, doch leider Erfolglos... Es wurde schon langsam dunkel, als wir uns auf den Rueckweg zur Cabaña machten (denn von hier aus haetten wir am naechsten Tag ein riesig langer Weg vor uns gehabt und eben, die Mosquitos machens einem hier auch nicht gerade angenehm). So brauchten wir nun Flussaufwaerts ca. 2.5h bis wir wieder bei der Cabaña ankamen. Und das grad rechtzeitig, denn es zog ein Gewitter auf - es schuettete und windete wie verrueckt.
Am dritten Tag regnete es immer noch - doch nicht mehr so stark. Wir nahmen trotzdem ein Morgenschwumm und machten uns dann auf den langen Rueckweg. Wir packten uns mit Plastikblachen ein und paddelten drauflos - die Stroemung wurde gegen Schluss immer staerker und vor allem wenn man Abkuerzungen nahem (so zwischen Stuecke von einem Fluss zum anderen, damit man nicht drumrum muss, da floss das Wasser ziemlich stark und man musste sowieso schon die ganze Zeit schauen, dass man nicht irgendwo haengen blib - da war Dickicht pur). Irgendwo assen wir dann noch zumittag - auf einer Erhoehung mit Holz, denn der Rest dieses Rastplatzes war ueberschwemmt ;-) Sah lustig aus, mittendrin standen wir auf sowas wie einer Bank und assen unseren lunch und rundrum nur Wasser!
Nach 6h erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt und die moto-taxis brachten uns zurueck zum Hostal. Dort durften wir uns noch duschen und dann hiess es warten - warten bis das Schiff nach Iquitos vorbei kommt. Diese Zeit verbrachten wir dann noch am Fest des "Patrons von Laguna".
Es war eine sehr interessante Tour (wieder ein ganz anderes Erlebnis und Eindruck als meine letzte Dschungeltour in Ecuador) - die Natur ist hier noch sehr urspruenglich, da es ja ein geschuetztes Reservat ist. Die Fluesse sind hier auch sehr klein und es ist sehr ruhig. Zur Zeit ist auch hier wieder Regensaison und somit nicht Hochsaison und es waren sehr wenige Touristen unterwegs. Doch da die Fluesse wegen dem Regen breiter und hoeher sind, fluechten sich die Tiere weiter ins Dickicht hinein und man sieht eher weniger Tiere und beim Fischfang hat man auch weniger Erfolg. Aber mir hat gereicht was ich sah - war sehr vielseitig und natuerlich!
Flussreise von Lagunas nach IquitosJa wie gesagt, wir warteten nun in Lagunas auf unsere Weiterreise. Naja und wie das so ist - das Schiff traf diesmal erst Nachst um 4.00 Uhr in Lagunas ein - so verbrachten wir doch noch etwa 2h am Hafen (nach dem Fest). Diesmal wars ein bisschen ein groesseres Schiff "Eduardo 3" und auf dem obersten Deck war kein ungedeckter Platz mehr fuer Gueter (oder Huehner) und diesmal kostete es oben auch mehr... so "hiengen" wir uns halt im mittleren Deck auf und schliefen noch ein bisschen, bis es um 7.00 Uhr durchs Deck hallte "Desayuno" (Fruehstueck). Gut Essen fassen - Colada und Butterbrot.
Den Tag genossen wir dann in der Haengematteund an Deck mit lesen, Aussicht geniessen, das Ein-/Ausladen beobachten wenn wir wieder mal an den kleinen Doerfchen hielten und wo auch immer Einheimische Fruechte/Essen an Bord verkaufen kamen, mit den Einheimischen an Bord reden und einfach relaxen. Zum Mittag und Abendessen gabs natuerlich wieder Reis, Platano und Pollo, doch mit all den Leuten, die einem Fruechte usw verkaufen kamen, war mir das egal - ich liebe Platanos ja sowieso. Am Abend tranken wir dann noch unsere Weinvorraete auf und hatten es gemuetlich. An Board waren eben von den Touristen wieder wir 5 und noch 2 Argentinier und 1 Spanier welche wir in der Selva getroffen haben und 2 Franzosen waren auch noch irgendwo. Ach ja, so am Nachmittag hiess es ploetzlich, dass der obere Stock nun auch zum gleichen Preis benutzt werden duerfe und so zuegelten wir natuerlich nach oben - ist luftiger, weniger Leute und die bessere Aussicht!
Am nachsten Tag, am Sonntag dem 02. Dezember 2007 konnten wir nochmal die Aussicht geniessen. Denn nun flossen zwei Fluesse zusammen und der Fluss wuchs zum Anfang des Amazonas - huh der war schon ziemlich breit (klar weiter im Landesinnern wird der Amazonas noch viel groesser, doch auch hier kam er mir schon riesig vor). Wir relaxten noch bis Mittag und genossen die Fahrt und kamen dann so um 13.00 Uhr in Iquitos an. Die Fahrt von Lagunas bis Iquitos dauerte insgesamt nochmal 30h (also 1.5 Naechte und 1.5 Tage). Hier wurde man natuerlich beim aussteigen wieder von den moto-taxis bestuermt und da wir von Sidney schon eine Adresse von einem guten Hostal erhalten haben, liessen wir uns da hin chauffieren.
Die ganze Schiffsreise von Yurimaguas bis nach Iquitos kostete nur 60 Soles / Person - inklusive 3 Malzeiten am Tag! Echt der Hammer! Ja es war sowieso eine so spezielle Atmosphere auf dem Schiff - das Klima so richtig tropisch, fast nur Einheimische, das Ein-/Ausladen von Gueter und halten bei kleinen Doerfern - mir gefiels extrem!
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Auf dem ersten Foto sieht man die "natuerliche" Strasse die von Tarapoto nach Yurimaguas fuehrt (und uns einige Male aussteigen liesse), das zweite zeigt die Haengematten-Schlafgelegenheit, auf dem dritten sind Dan, Ich, Dorothea und Jochen zu sehen, das vierte zeigt den breiten Fluss (Anfang vom Amazonas) und das letzte die Schwierigkeiten beim durchkommen mit Kanu im Park "Samiria".