Mittwoch, 19. Dezember 2007

Viajar - Arequipa und Colca Canyon

Fahrt nach Arequipa
Nach 1.5 Tagen in Lima, bin ich auch schon wieder aufgebrochen und weitergereist. Lima ist ok und hat auch schoene Seiten, aber es ist auch alles so teuer und Stadt hat man in kurzer Zeit mal gesehen und ich genug! So gings wieder per Nachtbus um 19.00 Uhr weiter suedlich... Ja und wieder ein Bus genommen der nicht im Reisefuehrer stand und ich somit keine Ahnung hatte wie gut der sein wird, aber die Busse werden irgendwie immer besser :-) Bin mit "Enlaces" (60 Soles fuer Semi-cama) gefahren und die haben sogar ein Abendessen und Fruehstueck (vergleichbar mit Flugzeugfood) serviert, doch auch mal 2 wirklich schoene Filme gezeigt und diesmal hatte es nicht nur Licht im Klo sondern sogar Wasser und Toilettenpapier! Luxus dieser Bus!
So hab ich auch dementsprechend gut geschlafen und kam am naechsten Vormittag, nach 15h Fahrt um 10.00 Uhr in Arequipa an. Die Aussicht die ich am Morgen noch geniessen durfte war wunderschoen. Zuerst gings der Kueste entlang mit ihren Klippen und danach durch karge Landschaft mit schonen Sandformationen. In Arequipa hab ich ins "Youth hostal Arequipa" eingecheckt (fuer 15 Soles / Person) und die girls welche dort arbeiten sind wirklich sehr nett und hilfsbereit und auch das hostal ist sehr schoen (mit Garten, Kueche, Sitzgelegenheit).

Arequipa
Arequipa ist wirklich eine schoene Stadt - eine colonial Stadt mit sehr schoener Architektur - stimmt glaub wirklich und es ist die schoenste Stadt in Peru! Dort hab ich mir wiedermal den "plaza de armas" mit seiner Cathedrale und somit das Zentrum angeschaut. Dieser Hauptplatz ist glaub der schoenste, den ich bis jetzt gesehen habe - rundherum mit Torbogen-Gebauden und eben der Cathedrale und mittendrin ein Brunnen und schoene Pflanzengestaltung. Und hier in Arequipa hab ich nun doch endlich mal das typische Essen gegessen, welcches in Peru und Ecuador ja als Delicatesse gilt - Cuy (Meersau). Ja war nicht schlecht, aber ein bisschen kompliziert zum Essen (so viele kleine Knochen drin) und sehr viel Fett. Bevorzuge die "Miggelis" immer noch lebendig ;-) Dann besuchte ich noch den Markt "San Camillo" (gibt wiedermal ganz guenstig gutes Essen und Jugos), das Museum "Santuarios Andinos" mit seiner Mumie "Juanita" (war sehr interssant die Geschichte von ihr zu hoeren und die gefrohrene Mumie zu betrachten) und das Klostergebauede "Santa Catalina". Letzteres hat mich sehr fasziniert. Eine wirklich sehr schone und alte Architektur und alles in so schonen Farben (orange, blau, rot, weiss) welche wunderschoen harmoniert haben mit dem Licht und Gebauede. Es war auch sehr interessant zu sehen, wie die Nonnen dort gelebt hatten - voellig isoliert und ueberaus bescheiden.

Colca Canyon
Und wenn man schon in Arequipa ist, dann ist der Besuch des glaub zweitgroessten Canyons der Welt natuerlich fast ein Muss. Es gibt unzaehlige Agenturen, welche hier 1-4 taegige Trips zum Colca Canyon anbieten und natuerlich ists auch moeglich "tourlos" dort hin zu gehen. Das wollte ich eigentlich zuerst, doch so ganz allein fand ich das dann doch nicht so spannend und da sich Niemand fand im Hostal (da zur Zeit ja immer noch low-season ist) und da ich den Canyon auch "bewandern" wollte, entschied ich mich fuer eine 3-taegige Tour mit "Land Aventures" (von meinem Hostal empfohlen). Das kostet nichtmal viel mehr als wenn man alleine hinreisen wuerde (145 Soles plus Parkeintritt von 35 Soles und das Mittagessen am letzten Tag fur 3 Tage).

Am Samstag, dem 15. Dezember 2007 starteten wir um 5.30 Uhr per oeffentlichen Bus Richtung Canyon. Unser Guide hiess Nestor (25) und dazu kamen noch 3 weitere Touristen aus Frankreich (Eric, Klara und Corina - alle zwischen 30-40). Leider sprach nur Eric gut Spanisch und die 2 Girls nur ein wenig Englisch und so wurde die Komunikation ein bisschen schwierig - doch ging auch so und bin um ein paar franzoesische Woerter reicher ;-) Es hat ueberhaupt sehr viele Franzosen und Belgier hier unterwegs in Peru! Der Bus zum Canyon war nun ziemlich gefuellt mit Touristen - ist halt ein Anziehpunkt. Sonst beim rumreisen war ich bis jetzt praktisch immer die einzige Auslaenderin im Bus, evt weil nicht Hauptsaison ist. Aber das wird sich in Patagonien wohl aendern, denn dort herrscht nun Hauptsaison - hoffe das wird nicht zu "krass".
Nach 3h staubiger Fahrt, aber mit toller Aussicht auf die andenhafte Landschaft mit tiefen Schluchten und kargen Huegeln, trafen wir in "Chivay" (3600 mueM) ein. Doch das war nur ein Zwischenstop und so gings nochmal 2h zu einem kleinen Dorf mit ca. 3000 Einwohnern "Cabanaconde" (3287 mueM). Nach einer Staerkung gings dann runter zum Canyon. 3h sind wir runtergelaufen und haben tolle Aussichten in den tiefen Colca Canyon genossen. Ueberall hats Kaktusse (auch den bekannten, haluzionoesen "San Pedro"), riesige Aloevera Pflanzen und das vielfarbige Gestein des Canyons. Unten beim Fluss angekommen, gings dann noch 1h weiter der Schlucht entlang, vorbei am Dorf "Tapay" und zum Schluss eine halbe Stunde im zick-zack bergauf zum Doerfchen "Cosñirhua" (2500 mueM) wo wir grad vor dem Eindunkeln um 18.30 Uhr eintrafen. Dort konnten wir bei einer Einheimischen Familie uebernachten welche Raueme (simplen Zimmer mit Sandboden) anbieten und Nestor ein Abendessen zubereiten konnte - ein typisches "Inka-Essen".

Am Sonntag Morgen, dem 16. Dezember 2007, gings dann ausgeruht (ich muss natuerlich immer nur dann in den Ausgang springen, wenn ich am nachsten Tag was vorhab - so geschehn am Freitagabend und hab mich am ersten Trekkingtag somit natuerlich ein bisschen "geschwaecht" gefuehlt ;-)) und nach feinem Fruehstueck (Crepes gefuellt mit Bananen und einem Jogurth) ca. um 8.00 Uhr weiter. Es ging zum Dorf "Malata" (2480 mueM) wo wir noch einen Stop bei Einheimischen einlegten und dort ein paar traditionelle Sachen erklaert bekamen und die Maenner grad am Hausbau am arbeiten waren. Die Konstruktion hier ist sehr simpel und fuer ein Haus brauchen sie etwa 15 Tage. Man stellt 2 Bretter (Schalung) senkrecht hin und fuellt diese mit normaler Erde-Stein Gemisch, gibt Wasser dazu und klopft das Ganze dann fest. Schalung weg, laesst es eintrocknen und fertig ist ein Block der Wand! Das Ganze wird dann im Kreuzverbund gemacht und wenn die Bloecke hart sind, dann sieht es aus wie Zement, aber besteht wirklich nur aus Dreck und Wasser... Komisch, dass das sich nicht wieder aufloest! Nach diesem Stopf gings wieder runter in den Canyon und zum Doerfchen "Sangalle/Oasis" (2160 mueM) wo wir uns mit Mittagessen fuer den Aufstieg staerkten und ein wenig relaxten (hatte dort sowas wie ein Camping mit kleinen Cabañas fuer die Touristen und ein Pool). Ca. um 14.00 Uhr gings wieder im zick-zack den sandig-steinigen Weg bergauf - zurueck zum Ausgangs-Dorf "Cabanaconde" auf 3287 mueM! Man hat im Durchschnitt so um die 3h Aufstieg - doch wir habens dann in 2h geschafft :-) Die 2 Girls sind allerdings auf den Mulis hinaufgeritten und haben netterweise unsere Rucksaecke mit drauf gepackt! Den ganzen Aufstieg genossen wir die herrliche Aussicht in den tiefen Canyon und mit dem bewoelkten Wetter war das Klima fuer den Aufstieg perfekt.
In "Cabanaconde" checkten wir in ein Hostal ein und am Abend hatten wir noch ein paar lustige Stunden in einem kleinen Restaurant, mit anderen "Trekkern" und dem Nationalgetraenk "Pisco-Sauer".

Am Montag, 17. Dezember 2007, nahmen wir den 7.30 Uhr Bus zum Mirador (Aussichtspunkt) "Cruz del Condor" und sahen zuerst mal nur weiss - NEBEL! Doch dieser verschwand dann bald und man hatte nochmal eine atemberaubende Sicht in den Colca Canyon und nach ein bisschen warten, saehen wir dann auch noch die bekannten Condore herumfliegen. Schon sehr faszinierende Tiere!
Dann gings mit dem Bus wieder nach Chivay, wo wir ein bisschen das Dorf mit Markt anschauten und ein riesen Essen mit Buffet genossen und danach retour nach Arequipa (Total wieder die 5h im Bus). Am Abend gingen wir dann noch mit Nestor und einer anderen Trekking-Gruppe in Arequipa ein bisschen das Nachtleben geniessen ;-)

Jo den Colca Canyon war wirklich schoen und die Tour hat sich gelohnt!











Das erste Foto zeigt die Landschaft auf der Fahrt von Lima nach Arequipa (karge Sandberge und dazwischen immer wieder gruene Oasen), auf dem zweiten Foto sind wir (die Gruppe fuer den Colca Canyon) abgebildet, auf dem dritten sieht man den Colca Canyon beim "Mirador Cruz del Condor", das vierte zeigt einen Teil des Klosters "Santa Catalina" und auf dem letzten seht ihr mein Mittagessen (Cuy - Meersau frittiert)!

Keine Kommentare: