Sonntag, 18. Mai 2008

Viajar - Cusco und Umgebung

Cusco
Ja, wie gesagt, nahm ich am Nachmittag vom Donnerstag dem 7. Mai um 13.00 Uhr den Bus "Extra Sur" (15 Soles) nach Cusco und natuerlich fuhr er spaeter ab, was ein paar Einheimische sogar lautstark aufregte. Es ging dann extrem holprig los und wir halteten diverse Male, um Leute und Gepaeck ein und auszuladen, Mittag zu essen und erreichten Cusco natuerlich ueber ne Stunde spaeter als "Vorausgesagt" (aber das weiss man ja sowieso schon zum voraus). So kam ich dann um 21.00 Uhr in die Inkastadt Cusco (3430 mueM) an und dort erwartete mich bereits Sabine (die andere ehemalige HOPLAA-Praktikanntin, welche auch immer noch auf diesem Kontinent anzutreffen ist).
Ich fand ein sehr gutes Hostal "Samanapata" (fuer 15 Soles inkl. Fruehstueck im Dormitorio-Zimmer) und wir genossen noch ein "Cusqeño negro" (ein echt super feines
Bier von Cusco) und hatten uns viel viel zu erzaehlen! Sabine ist schon fast 1 Jahr in Peru und hat in 2 verschiedenen Projekten mitgearbeitet und poliert zur Zeit ihr Spanisch noch auf Hochglanz um in 2 Wochen den Dele-Test in Lima zu bestehen.

Die naechsten beiden Tage verbrachten wir in Cusco und erkundeten zusammen ein wenig die Stadt. Sabine zeigte mir die Ruine "La Luna", welche noch nicht im Bolleta Turistica enthalten ist und noch eine wirklich mystische Stimmung und Ruhe ausstrahlten. Diese lag weit in den Huegeln und ergab so einen schoenen und langen Spatziergang und am Schluss hatte man ne tolle Sicht auf Cusco bei der weissen Christus-Statue. Auch unternahmen wir sowas wie einen "Stadrundgang" zusammen und durchliefen unzaehlige Gaesschen, besuchten den Markt mit seinen frischen Fruchtsaeften/-Salaten, sahen uns viele Kirchen (vor allem von aussen an, da die meisten - was ne Frechheit ist - auch nur per Bolleta-Turistica zu betreten sind - obwohl ne Kirche ja wohl was Oeffentliches sein sollte), besuchten ein paar kleine Museen, bestaunten die Aussicht auf Cusco von diversen kleinen "Plazas" und es gab auch diverse Mauern und Haeusern mit Inka-Vergangenheit. Sowas macht natuerlich Hunger und so goennten wir uns wieder mal die Almuerzos (immer Suppe mit Hauptgang welcher meist aus Fleisch, Reis, Mais, Salat oder Kartoffeln besteht und nem Getraenk kommt - fuer um die 3 Soles) in den kleinen Restaurants und tranken dort einen Kaffee und assen dort ne Torte ;-) Auch gingne wir wieder mal aus und genossen 2 echt tolle Konzerte mit Freunden von Sabine (1 Jazz-Konzert in einer suessen Bar und ein wirklich tolles Konzert von andinischer-typischer Musik mit seinen Floeten und anderen Instrumenten in ner kleinen Kirche).
Jo, Cusco ist eigentlich ganz "nett" - vor allem wenn man ein wenig "raus" geht, also sich nicht zu lange in der Naehe de Plaza de Armas (Hauptplatz) aufhaelt. Denn diese Zone ist so ziemlich das touristischste was es gibt. Ueberall Agencias, Bars, Restaurants und Souvenirlaeden und alles nur prepariert fuer die Touristen. Man wird auch staendig "angehauen" ob man nicht dies und jenes kaufen will oder diese und jene Tour rund um den Machupichu unternehmen will. Aber sobald man ein paar Schritte weiter geht - da hat man wieder das echte, peruanische Leben und auch die "echten" Preise. Denn die Gringos werden hier in dieser preparierten Zone schon ziemlich ausgenommen!

Wie gesagt kann man hier ein Bolleta-Turistica (Turisten-Ticket) fuer 70 Soles fuer alle "Wichtigen" umliegende Ruinen im heiligen Tal und die Museen in Cusco kaufen (die ganz interessanten Museen kosten allerdings extra). Naja, wir entschlossen uns, dieses nicht zu kaufen und das weniger turistische zu besuchen - ist eh spannender! Ja denn Cusco ist schon nett, doch man spuert den Turismus einfach zu extrem. Alles dreht sich nur um Macchupichu (die Inka-Ruinen) und das "heilige Tal" mit seinen vielen Ruinen und Tempeln und aus dem wird viel viel Geld gemacht und die Turisten so ziemlich ausgenommen. Und auf das hab ich (und Sabine erst recht nicht) keine Lust. Da Sabine auch grad ein weinig Zeit hat, beschlossen wir zusammen so ne Woche rumzureisen und legten uns eine "speziellere" Route als wohl alle anderen zurecht ;-)
Jo und wir haben hier rund um Cusco wohl das speziellste gemacht, was man in der Umgebung Cusco machen kann - jawohl, wir waren NICHT beim Machupichu!!! Nein, das war uns einfach zu viel des guten (oder eben nicht). Aber man hat teilweise das Gefuehl, sobald man Peru betritt, meinen alle Peru bestehe nur aus MACHUPICHU! Und jedesmal die Frage: "ah gehts nach Machupichu" und "Machupichu schon gsehen" usw. Ich glaub ja schon, das diese Ruine was magisches hat(te), aber wenn ich mir diese mit all den Touristen und dem Getue drumrum und den teuren Preisen vorstelle - dan verliert auch der aelteste Stein und Platz seine Magie! Ja und es ist wirklich nur noch eine Geschaeftemacherei. Die Touristen zahlen den 4-fachen Preis an Eintritt (120 Soles), welche die Einheimischen zahlen. Und auch der Weg dorthin ist extrem teuer. Es gibt inzwischen eine Variante mit Bus (um dem teuren Zug zu entkommen), doch auch diese ist schon sehr "ueberloffen". Und dieses Jahr seinen anscheinend so viele Touristen hier, teilweise nur um den Machupichu zu sehen, wie nie zuvor - da anscheinend viel Werbung drum gemacht wurde. Ne und auf sowas hatten wir einfach keine Lust. Wir hatten glaub viel viel die speziellere Woche rund um Cusco und zwar ohne "Bolletto-Turistica" und ohne Machupichu!

Ja, es ist hier in Peru schon noch ein viel groesseres Geschaefsmachere mit den Turisten. Fuer alles wollen sie Geld und man merkt, dass viele wirklich denken "Ah Gringo - diese haben einfach sooo viel Geld und muessen dafuer wohl gar nichts tun". Aber eben, dass dafuer bei uns auch alles viel teurer ist und unser Lohn in unserem Land deshalb hoeher (um ueberhaupt ueberleben zu koennen in z.B. der Schweiz) und wir Ende Monat auch nicht viel mehr haben, dies glauben sie nicht oder wollen es nicht wissen. Ja und dazu kommt, dass die Peruaner schon viel "frecher" sind als z.B. die Bolivianer. Eben, wenn sie einen Gringo sehen, dann wird der Preis erst mal verdoppelt oder sogar verdreifacht und viele zahlen diese Preise sogar ohne jeden Pips. Wenn man jedoch Spanisch kann, dann kann man meist den normalen oder fast normalen Preis aushandeln (am besten bei den anderen Einheimischen den Preis erfragen fuer z.B. Bussticket). Ja und es ist teilweise auch recht Muesahm wahre Infos zu erhalten. Man muss echt alles aus ihnen rausquetschen um an Infos zu kommen (z.B. wann und wo dieser Bus faehrt) und kriegt dann nur grad das Noetigste an Auskunft. Und oft erzaehlen sie einem auch nicht die Wahrheit - ja sie luegen recht oft. Teilweise wissen sie vielleicht nicht, dass im naechsten Dorf ein Bus auch am Nachmittag abfaehrt und bei ihnen halt nur am Morgen, doch meist geht es nur darum IHR Bus-Ticket zu verkaufen und somit wird erzaehlt, es gaebe nur diesen Bus und Schluss und wollen einem somit das Ticket an den Mann oder die Frau bringen. Klar, es sind nicht alle so und nicht ueberall, doch die Mentalitaet vieler Peruaner ist schon Luegen und Geld zu machen... Schade... Sonst sind sie zwar recht sympatisch, freundlich und auch hilfsbereit - doch eben, man sollte einfach nicht alles und zuviel Glauben. Und vor allem in den eher turistischen Orten, da werden einfach alles Gringos in einen Topf geworfen und man versucht GELD zu machen und sie auszunaehmen wos nur grad geht. Aber Luegen und auch Geld abnehmen, das versuchen sie nicht nur bei den Auslaendern, das wird auch staendig bei den eigenen Leuten probiert und angewendet.
Ja mir gefaellt Peru schon recht gut, doch bis jetzt find ich persoenlich die Kolumbianer und auch die Bolivianer am sympatisten und auch ehrlichsten!

Aussicht auf die Inkastadt Cusco

Sabine und Ich mit Sicht auf Cusco











Coloseum von Moray und die Salzterrassen
Am Sonntag, dem 10. Mai standen Sabine und ich schon frueh bei den Bussen und erwischten auch gleich einer, welcher nach Chinchero fuhr. Dort soll jeder Sonntag ein grosser Markt sein (naja, sowas wie ein Turi-Markt, wo die Einheimischen ihre Decken, Wollsachen, usw an die Turisten verkaufen). Wir waren schon etwa um 7.30/8.00 Uhr dort und noch fast vor dem Markt dort - wieder mal die fruehen Schweizer ;-) Naja, wir fuhren eigentlich auch nur hier hin, weil es von hier Busse zu unserem eigentlichen Ausflugsziel gibt. Doch mal durchlaufen kann man ja - es war noch alles sehr ruhig und ging gemuetlich zu und her. Und man sah heute auch ueberall Schilder, Anlaesse mit Geschenken usw fuer den Muttertag! Ja die Familie und deren Zusammenhang, ist hier noch sehr sehr stark ausgepraegt! Da wir eben noch so "frueh" waren, kamen wir doch tatsaechlich noch zu den Inca-Terrassen von Chinchero rein - ohne dieses Bolleto-Turistico (da noch Niemand dort war) - so geht das! ;-)

Wir nahmen dann einen Bus Richtung Urubamba und stiegen bei der Kreuzung nach Maras aus. Von dort geht es zu den Coloseum-Ruinen von Moray. Da es von hier noch etwa 13km dorthin sind, nahmen wir mit einem anderen Interessierten ein Taxi (5 Soles pro Person). Super - und dort hiess es natuerlich wieder "Bolleta Turistica" bitte oder 10 Soles Eintritt... Naja, klar ist es nicht soooo viel (im Schweizer Verhaeltniss), doch wir sind ja in Peru und hier find ich 10 Soles schon ueberwuchert. Wir machten erstmal Mittagspause (Brot und frischer Kaese vom Markt in Chinchero) und liefen dann hinter dem Bolleto-Haeusschen durch und sahen so wohl schon ziemlich viel ;-) Ja, diese Coloseums-Terrassen sehen schon interessant aus - aber viel mehr wuerde man drin auch nicht sehen. So machten wir uns dann zu Fuss auf den Weg zum Dorf Maras. Dieser fuehrte ueber ein Feldweg durch viele Kornfelder und Farmen vorbei mit tollen Sichten in die verschneite Bergwelt und immer mal wieder kamen einem schwer beladenen Esel entgegen, welche die Ernte nach Hause trugen. Vom Dorf aus fuerte dann ein anderer versteckter Weg zu den tausenden von Jahre alten Salz-Terrassen, welche immer noch in Produktion sind und von welchen ueber 5'000 vorhanden sind. Wow - was fuer ein Anblick - diese Salzterrassen sahen echt sehr speziell aus. Um an ihnen vorbei nach Urubamba zu wandern, wurde man natuerlich wiedermal um Geld gebeten... Doch da dies hier Privat ist, konnten wir uns auf 2.5 Soles pro Person einigen! Wir liefen dann noch weiter bis zum Dorf "Tarabamba" und nahmen dort wiedermal ein vollgestopftes Combi nach Urubamba. Unglaublich, aber dort war grad ein kirchlicher Umzug im Gange mit viel Musik, Taenzen und den traditionellen Masken. Nach einem Almuerzo gings dann per Bus wieder zurueck nach Cusco - ein toller Tag geht zu Ende und wir sind doch ein wenig Muede von unserem "gewandere" von sicher 4-5h!

Die "Coloseums-Terrassen" von Moray

Die tausenjahrealten Salzterrassen

Die beladenen Esel tragen die Ernte nach Hause











Trees Cruces
Am Montag, dem 11. Mai starteten Sabine und Ich einen fast 1 Woechige Ausflug in die Umgebung Cuscos. Wir hatten noch keine grossen Plaene - nur ein paar Ideen! Heute setzten wir uns in einen Bus (7 Soles) nach Paucartambo, ein Doerfchen etwa 4-5h Fahrtzeit von Cusco entfernt (je nachdem wie die Fahrt verlaueft ;-) ). Natuerlich war auch dieses mit warten von ueber 1h verbunden, bis der Bus endlch kam! Paucartambo liegt auf dem Weg zum Manu-Nationalpark und wir fuhren die Strecke nach Paucartambo ueber Uros. Huh, und die Strasse bestand natuerlich wieder nur aus Kies, war ziemlich schmal und stieg und stieg und der Abgrund wurde immer tiefer... Ja man schaute schon nicht so gern links runter... Obwohl die Aussicht dorthin atemberauben war - ins Tal und die Berge! Es klappte jedoch alles wunderbar - bis... Entgegenkommendes Fahrzeug, Ausweichmanoever und wir blieben im Strassengraben stecken... Gut, Alle aussteigen und mitanpacken - Steine unter die Raeder,a usschaufeln und nach einer guten halben Stunde standen wir wieder Fahrtbereit auf der Strasse. Ja Busfahrten in Suedamerika (speziell in den noerlicheren Laendern) sind immer ein Abenteuer!
Um etwa 15.30 Uhr erreichten wir dann Paucartambo (2900 mueM) - bei Regen. Ja seit ein paar Tagen hat das Wetter komischerweise umgeschlagen und es hat immer Wolken und ein bisschen Regen am Himmel (eigentlich ist zur Zeit Trocken-Saison). Wir fanden dann ein einfaches Hostal "Tres Cruces" (10 Soles mit Kaltwasser). Dort machten wir uns Schlau, wie wir denn zum Aussichtspunkt "Trees Cruces" kommen, um dort den anscheinend spektakulaeren Sonnenaufgang zu erleben. Zur Zeit sei es eben Wettermaessig noch nicht so sicher, dass man die Sonne auch sieht. Doch man koenne es probieren. Es gibt jedoch keine Combis oder Busse, die dort hochfahren - nur Taxis... Teure Sache. Die Hostal-Mama Hilda stellte uns dann einen bekannten Taxi-Chauffeuer vor und wir handelten einen Preis aus - 70 Soles (fuer beide). Viel unternahmen wir an diesem Tag dann nicht mehr - schauten noch ein wenig das Dorf an (suess und klein, doch die Einwohner irgendwie nicht ganz so freundlich), genossen noch Brot und Kaffee im Hostal und legten uns dann bald mal auf die Matratzen - denn unser morgendlicher Ausflug beginnt Nachts um 2.00 Uhr.

Gut wie gesagt, puenktlich sind auch die "privaten" Verkehrsmittel nicht und so fuhren wir dann so um 2.30 Uhr ab. Es hatte ein wenig Nebel in der Luft, doch man sah zumindest ein paar Sterne. Die Fahrt fuehrte ueber eine holprige Strasse die Huegel hoch und zweigte dann von der "Manu-Strasse" bei "Abra Ajanaco" (3580 mueM) zum Aussichtspunkt nach "Tres-Cruces" ab. Dort - unblaublich und uns von Niemandem zuvor informiert - hatte es doch tatsaechlich ein Eintritts-Kontrolle. Wir mussten die beiden Waerter wecken und diese verlangten doch wirklich 10 Soles Eintritt von Jedem von uns! Fuer was? Wir waren echt genervt. Fuer 2h Sonnenaufgang anschauen, mussten wir Eintritt in den Park bezahlen und dann gleich 10 Soles pro Person. Das ist ja schon unblaublich - es ist hier echt nicht turistisch (wir sind zur Zeit die einzigen auswaertigen Turisten und auch im Sommer hat es wohl nicht soo viel mehr - eben hoechstens fuer diesen Sonnenaufgang ein paar vereinzelte Abenteurer), doch sie machen echt aus allem ihr Geld. Naja, alles verhandlen nuetzte nicht und so zahlten wir wohl oder uebel den teuren Eintritt. Leider zog nun auch noch Nebel auf und Regen setzte ein... Super - Stimmung auf dem Hochstand... Um ca. 5.00 Uhr standen wir oben auf dem Aussichtspunkt "Tres Cruces" - es war wieder mal ziemlich kalt. Warten im Taxi, bis die Sonne kommt - oder besser, der Nebel sich verzieht... Zuerst war es echt recht frustierend. Leisteten wir uns doch einmal ein Taxi (so ein privates Taxi hatte ich bisher echt noch nie) und dann zahlt man noch den nichtverstehenden Eintritt und nun - Nebel... Doch irgendwann, so um 5.30 Uhr, sah man doch ein bisschen Horizont und der Nebel stieg und unter den Wolken ergab sich ein langer, heller Streifen. Der Nebel kam wieder, doch ploetzlich sah man dazwischen die Sonne hochkommen. Es sah aus wie im Maerchen - alles Pink! Der Nebel verzog sich ein bisschen und wir hatten eine echt fantastische und sehr spezielle Aussicht in die Weite - auf den beginnenden Urwald und deren Huegel/Berge! Es gab oben auch noch sowas wie ein Refugio, wo man auch uebernachten koennte (doch das hat uns zuvor Niemand erzaehlt). Man muesste jedoch Schlafsack und Matte mitnehmen, denn es hat nur ein paar leerstehende Raueme, ohne Matratzen, doch eine Feuerstelle um sich ein wenig zu waermen. Denn hier wirds schon recht kalt. Im Sommer (Juli/August) kaemen hier schon immer mal wieder Personen zum uebernachten vorbei (im Refugio oder Zelt) und wenn man den Tag zuvor hochreist, kann man evt auch Glueck haben und per Lastwagen hochreisen. Das Spektakel begutachteten wir bis etwa 6.30 Uhr und machten uns dann auf den Rueckweg. Wieder etwa 2h Rueckfahrt und wir erreichten wieder Paucartambo. Doch, es hat sich schlussendlich doch gelohnt, dieser Trip. Doch aus unsere Hostal-Mama fand den Eintritt daneben und normalerweise sei der Eintritt 1x und pro Fahrzeug beschraenkt und nicht pro Person. Naja, eben es wir hier halt immer versucht Geld zu machen und je nach Tag ist es mal so und dann wieder anders.
Wir hatten dann gleich nochmal ne weitere spezielle Idee - Sabine hat so ein Reisefuehrer mit recht speziellen Routen und sie sieht und findet ueberall wieder Ideen und Wege, welche sie reizen auszuprobieren. Gefaellt mir sowas! Wir dealten mit dem Chauffeur aus, uns noch bis zu einem Dorf oberhalb Pisca zu fahren (fuer 50 Soles, doch er probierte immer wieder den Preis zu erhoehen - unblaublich - muesaham sowas) und uns dort dann irgendwie zu Fuss nach Pisac durchzuschlagen. Denn wir wollten nicht mehr zurueck nach Cusco und auf der Route direkt nach Pisac, gibt es wiedermal keine Busse. Ok - so leisteten wir uns heute echt mal was spezielles (was halt auch mal ein wenig mehr kostet). Zuerst fuehrte die Strecke entlang derselben von Gestern und bog dann zu einem kleinen Doerfchen "Colcapata" ab und es regnete wieder. Nach etwa 1.5h dort angekommen, fragte unser Chauffeur einen Einheimischen nach dem Weg nach Pisac. Der Strasse entlang zu laufen (unsere urspruengliche Idee) betruege viel zu viel Zeit, er kenne jedoch eine Abkuerzung ueber die Berge und fuehre uns fuer 14 Soles dorthin. Ok, wir schlugen ein und es ging auch schon in schnellem Tempo los. Das Wetter wechselte sich staendig mit Sonne, Wolken, Nebel und Regen ab, doch der walk war wunderschoen und voellig abgelegen. Nach gut 2-3 Stunden erreichten wir ein weiteres Doerfchen - oder besser erspaeten es in der Ferne und verabschiedeten uns wieder von unserem Guide. Dieser aeltere Herr war echt sehr sympatisch und erzahlte und viel interessantes. Dort gaebe es anscheinend ein Combi, welchen wir nach Pisac nehemn koennen und er sagte auch, dass es zu Fuss in ca. 3h zu schaffen waere. Wir staerkten uns erstmal mit Brot und Kaese und als wir die Strasse erreichten, ueberholte uns gleich ein Laster - vollgestopft und beladen mit Leuten, Kindern, Muettern mit ihren Babys, Schafen, Schweinen und Guetern. Wir ueberlegten uns ihn anzuhalten (da wir schon dachten, dass es ziemlich viel Glueck ist, hier in dieser abgelegenen Gegend wirklich auf ein Combi zu stossen), da hielt er von sich aus. Wir kletterten auf den Laster und stellten uns auch noch irgendwie zwischen die Menschen und los gings. Es war eine interessante Fahrt mit vielen Stopps und wir wurden natuerlich wiedermal neugierig ausgefragt. Doch die Leute waren echt sehr nett und lachten nicht nur ueber "Gringos". Wir hatten echt Glueck und der Laster fuhr sogar durch bis Calca (unser eigentliches Ziel - falls es die Zeit zulaesst und wir zahlen nur gar 3.5 Soles/Person). Die Fahrt dauerte sicher etwa 2h und ich glaub nicht, dass wir es heute zu Fuss bis Pisac geschafft haetten. In Calca (2900 mueM) welches einiges weniger touristisch ist, als die umliegenden Doerfer welche alle ihre Ruinen aufweisen, angekommen suchten wir uns ein Hostal mit heissem Wasser zum duschen - denn unsere Schuhe waren vom walk voellig durchnaesst. Wieder frisch goennten wir uns ein fettes Haehnchen und purzelten ins Bett, Huh, dieser Tag war echt super speziell - einfach toll und seit 2.00 Uhr Morgens waren wir unterwegs - unblaublich, was man alles in 1 Tag erleben kann!

Steckengeblieben auf der Fahrt nach Paucartambo

Sonnenaufgang beim "Tres Cruces"

Die spezielle Stimmung beim "Tres Cruces"

Wanderung richtung Pisac












Quillabamba
Am Mittwoch, dem 13. Mai zogen wir auch schon wieder weiter. Mit Bus gings zuerst nach Urubamba, um dort mal nene Bankomaten aufzusuchen. Ja das mit Gestern hatten wir uns nicht gedacht und standen echt nur noch mit 2-3 Soles an der Bushaltestelle ;-) Von dort hatten wir gleich erneutes Glueck und erwischten einer der wenigen Busse "Selva Sur" (15 Soles), welcher nach Quillabamba fuhr. Die Fahrt war erneut atemberaubend und fuehrte ins Urubamba-Tal hinein, eine kurvige Strasse tief tief runter (natuerlich ohne Asphalt). Es wurde immer gruener und gruener und man spuerte, dass Quillabamba wieder in tropischen Gefielden liegt. Nach gut 5h Fahrt erreichten wir so um 15.00 Uhr das Dorf auf 1080 muem und 20'000 Einwohnern mit ungefaehr 26 C· das ganze Jahr ueber! Dort fanden wir auch wieder ein schoenes Hostal mit Zimmer zuoberst bei der Waesche-Terrasse und toller Sicht aufs Dorf. Dieses explorten wir dann auch mit einem ausgiebigen walk, welchen wir nach dem riesen Fruchtsalat im Markt auch noetig hatten ;-)

Wir fragten uns ein wenig rum (immer gut bei den Busfahrt-Verkaufern, Tour-Agencies, falls es hat ein Turi-Info (laesst teilweise zu wuenschen uebrig), im Hostal oder evt. Restaurants) nach ner interessanten Unernehmeung und suchten uns somit am naechsten Tag ein Combi-Taxi (immer mit 6 Leuten + Chauffeur gefuellt, also 4 hinten und 2 neben dem Chauffeur platziert) zum Dorf "Echarate" (4 Soles/Person), welches etwa 1h entfernt liegt. Von dort erhielten wir die weitere Info, dass es in "Pampa Concépcion" ein kleiner Zoo hat und man gut zu Fuss dorthinlaufen kann. Es wurde ein gemuetlicher walk der Kiesstrasse entlang und an den vielen ueppigen Bauemen und Pflanzen vorbei, welche wieder ihre Fruechte (Kaffee, Kakao, Mango, Bananen, Mandarinen, Organgen und natuerlich wiedermal "heimliches" Coca) trugen. Wir fanden diesen kleinen Zoo dann wirklich und dieser war echt sehr nett gemacht und die Tiere sehr ruhig und sahen zufrieden aus. Wir verweilten uns sicher ueber 1h dort und hatten ein riesen Spass bei den Affen, welche sich stritten und dieverse akrobatische Kunstuecke vollbrachten. Danach gings per vollgestopftem Micro-Taxi wieder zurueck nach Quillabamba wo wir noch schnell zu einem Huegel mit Kreuz hochspatzierten und von dort Ausschau ueber das ganze Dorf hatten. Ja und hier in Quillabamba, sind wir wohl wieder die einzigen Touristen und werden deshalb auch dementsprechend angeschaut und es wird einem nachgepfiffen, "nachgeschmutzt", gehuupt und Sprueche fallen gelassen, dass es "Klopft und Taetscht".

Ja natuerlich, auch am naechsten Tag - dem Donnerstag dem 15. Mai gabs was besonderes ;-) Wir standen wiedermal frueh auf - um 5.00 Uhr und suchten uns dann ein Combi oder Micro-Taxi, welches nach Quellouno fuhr. Denn wir wollten heute wieder zurueck nach Calca reisen, aber nicht auf dem "normalen" Weg, sondern auf einer Reise rundherum. Niemand konnte uns so genau Auskunft geben, obs Buss hat und wann die fahren (das weiss man hier echt immer erst vor Ort - obwohl die Busse (falls es hat) auch immer zur selben Zeit losfahren). So erhielten wir einfach mal die Info, zu diesem Dorf zu kommen und dort dann zu schauen ob es Busse hat und andernfalls wieder so einen Laster-Transport zu nehmen versuchen. Mit Micro-Taxi (8 Soles/Person) gings dann nach Quellouno und nach ein paar Stops um Leute ein-/aussteigen zu lassen und einer Reifenpanne, erreichten wir dieses dann auch nach gut 1.5h. Dort hiess es zuerstmal - der Bus ist schon weg, dieser faehrt immer morgens um 7.00 Uhr und andere Transporte gibts nicht... Super. Mit ein wenig rumfragen, erfuhren wir dann, dass es evt oben an der Strasse Richtung Calca ein paar Vehikel hat und man so vielleicht zum naechsten Dorf kommt und es dort evt Laster oder was aehnliches haette. Gut, wir liefen mal los und schon lud uns ein Pick-up auf. Dann wieder ne Stunde zu Fuss unterwegs und ein Moto-Fahrer fuhr uns (jeder Einzel) zum naechsten Dorf. Dort kam doch tatsaechlich wieder so ein Micro-Taxi und wir konnten ein Dorf weiterfahren und erfuhren von einer anderen jungen Mitfahrerin, dass wir hier nun auf ein weiteres Fahrzeug warten sollen und es vom Dorf "Santjago" (wo sie lebt) wirklich Nachmittags um 14.00 Uhr Busse nach Calca gebe. Nach ner guten halben Stunde am Strassenrand, kam dann wieder ein Fahrzeug vorbei und nahm uns bis zu diesem Santjago mit. Das Maedel lud uns zu ihren Verwandten ein und dort konnten wir doch tatsaechlich ein Bussicket mit "Trans Mora" (16 Soles/Person) nach Calca kaufen. Sie fuehrte uns dann noch an ein schoenes Plaetzchen am Fluss "Río Yanatili" und wir assen zusammen ein Almuerzo in einem typischen Restaurant. Ja man staunt manchmal schon. Es gibt hier so viele verschiedene Typen Leute. Das Maedel ist Krankenschwester und sehr intelligent und gut ausgebildet und arbeitet auch im Sozialbereich fuer die aermere Schicht. Dann trifft man wieder Leute, welche ihre ganzen Einnahmen am Wochenende mit Trinken verschwenden. Oft Familienvaeter oder auch Junge und dann staunen sie wieder, wieso wir so lange im Ausland sein koennen. Sparen - dieses Wort kennen viele hier nicht. Ja und auf dem Lande ist es wieder etwas ruhiger - es hat hier zwar noch weniger Touristen und die Leute schauen einem zwar schon auch nach, doch es wird weniger so nachgefpiffen usw. Sie sind irgendwie viel "zivilisierter" und behandeln einem normaler!
Um 14.00 Uhr fuhr der Bus dann auch tatsaechlich ab - wir wurden sogar aus dem Almuerzo-Restaurant geholt, da er frueher fahren wollte. Im naechsten Dorf "Quebrada" gabs dann jedoch einen 1h Stop - Bus flicken. Huh, man sah nur noch Maenner und Schweissgeraete unter dem Bus liegen... Doch um 15.30 Uhr gings tatsaechlich weiter. Die Landschaft war unglaublich schoen - tropisch und dementsprechend ueppig mit Gruen. Es ging wieder an verdaechtig tiefen Schluchten vorbei und die ungeteerte Strasse war mit Schlagloechern nur so uebersaeht, so dass es einem alle paar Meter wieder vom Sitz in die Hoehe warf und man so ziemlich durchgeschuettelt wurde. Auch gabs hier zum ersten Mal wieder einige Kontrollen durchs Militaer/Polizei, welche so wies schien nach Coca suchten. Aber wie das hier genau mit dem Coca funktioniert, weiss ich nicht recht - voellig illegal oder halb legal oder teilweise legal? Denn die Coca-Felder lagen hier voellig oeffentlich direkt neben den Strassen - etwa gar nicht versteckt... Es wurde dann langsam dunkel und die Strasse fuehrte nun einen Pass hoch und kurvig wieder runter. Es war atemberaubend - die Stimmung mit Mond und Sternen in die zu erahnenden Landschaft mit seinem Fluss, seinen hohen Bergen und teilweise einem leuchtenden Schneeberg. Da es hier in Peru oft auch keine Klos im Bus hat (in Bolivien hat es das nie) gabs natuerlich wiedermal nen WC-Stop, wo alle rausstuermen und ihr Geschaft rund um den Bus erledigen. Abends um ca. 20.00 Uhr erreichten wir doch tatsaechlich wieder Calca - nach 5.5h Fahrt. Wir fanden wieder ein Hostal (15 Soles/fuer Doppelzimmer mit Kaltwasser), assen nochmal Haehnchen und sanken wiedermal frueh in die Federn.

Sicht auf die tropische Landschaft bei Quillabamba

Auf der holprigen Strasse nach Calca

Calcas Plaza de Armas












Zurueck nach Cusco
Am Samstag, dem 17. Mai spatzierten wir noch ein wenig in Calca rum, setzten uns an den Fluss, tranken ein Kaffee und machten uns dann per oeffentlichen Bus auf den Rueckweg nach Cusco. Dieser fuhr ueber Pisac und nach gut 1.5h waren wir wieder zurueck von unserem Abenteuer!!! Wow - das war echt ne unglaublich tolle Woche!

Den Sonntag verweilte ich dann auch noch in Cusco und ich spatzierte nochmal mit Sabine durch die Gegend und in die Huegel und stiessen zufaellig nochmal auf eine Gratis-Ruine. Am Nachmittag liefen wir nochmal ueber die Plaza und dort war grad eine Fiesta im Gange - wieder mit Umzug, Taenzen un Musik. Diese Fiestas beginnen jetzt langsam und im Juni-August hats ueberall in Peru/Bolivien solche Celebrationen. Auch das Almuerzo (heute "Chicharron" = Mais, Kartoffeln und Schweinefleisch) durfte natuerlich nicht fehlen und am Abend verabschiedeten uns dann bei einem Kaffee und Torte in unserem Lieblingskaffe. Jo, wieder ein Abschied - doch wir zwei werden uns bestimmt wieder in der Schweiz treffen - die CH-Distanzen sind fuer uns inzwischen ja gar nichts mehr!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website mea-abroad.blogspot.com Links tauschen