Dienstag, 27. Mai 2008

viajar - 1 Jahr ist um - Rueckblick und Abschied nehmen

Rueckblick und Abschied nehmen
Jo und bald ist es soweit. Morgen - am 27. Mai 2008 geht mein Flug zurueck in die Schweiz. Es ist wie so oft - man geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich freu mich wirklich auch "wiedermal" zurueckzukommen und vor allem meine Freunde/Familie wiederzusehen und auchmal wieder was zu arbeiten! Doch das Ganze ist auch mit einer gewissen Angst verbunden - einer Angst vor der eigenen Kultur und Gesellschaft. Ja unsere und die hiesige Kulturen sind schon sehr sehr verschieden - teilweise grad umgekehrt. Hier gibts noch viel weniger Regeln (und/oder es werden nicht alle eingehalten), man hat das Gefuehl es gibt noch viel mehr Moeglichkeiten und Freiheiten und die Leute nehmen einfach alles gelassen und lassen sich seltenste stressen und aus der Ruhe bringen. Ja und bei uns? Es gibt so viele Leute bei uns, bei denen hat man das Gefuehl, sie haben nur einen Blick, eine Linie und wollen gar nicht weiter sehen oder sind schon in so einem "Tramp" drin, das sie gar nicht anders koennen und viele sich nicht trauen, mal abseits des quasi "Ameisenstrom" zu leben. So vieles ist wie vorgegeben, die Gesellschaft "erwartet" es von einem das man so und so ist, sich so und so verhaelt und so und so denkt... Irgendwie auch unbewusst, aber es wird einem sehr viel wie "eingefloesst" und wenn man mal anders handelt und einen anderen Weg geht, dann heisst immer "aber das kannst du doch nicht", "aber wie stellst du dir das den vor in der Zukunft", "hast du nicht Angst", usw... Ja es ist einfach anders... Und hier hat man taeglich so viele nette und freudliche Begegnungen, so viele Menschen schenken einem ein Laecheln, reden mit einander einfach so mit dem Buspartner, auf dem Markt, in der Strasse und bei uns laufen die Leute teilweise ohne rechts und links zu schauen an einem vorbei oder sitzen stumm und stur neben einem im Bus und die Kassiererinnen im Supermarkt sagen nichtmal "Guten Tag"... Ja ich glaub viele sind bei uns einfach viel zu gestresst und nehmen sich keine Zeit fuer die eigentlich wirklich wichtigen Kleinigkeiten, was das Leben eigentlich ausmacht! Aber es gibt natuerlich auch bei uns noch "naturbelassener" und "geselligere" Menschen - die auch ohne dieses gestresse leben wollen!
Ja und auch die vielen Maerkte und Strassenstaende mit den vielen frischen Fruechten, Gemuese und all dem Zeug das man dort kaufen kann - och, die werd ich extrem vermissen. Ich liebe dies - es lebt hier einfach und man spuert das Leben viel mehr als bei uns. Bei uns ist so vieles einfach zu steril. Die Frueche/Gemuese im Supermarkt werden mich wohl gar nicht mehr anmachen... Es wirkt einfach nicht frisch und hat oft ja auch so wenig Geschmack. Ja, wir ubertreibens mit Steril schon ziemlich - ich hab hier 1 Jahr lang alles gegessen und bis jetzt nie was aufgefangen was mich krank gemacht haette (toi toi toi).
Auch sind wir schon eine sehr materielle Gesellschaft und der Staat sieht oft nur das was wirtschaftlich am besten ist und findet kleine Dinge (wie z.B. die kleinen Bauernhoefe) einfach ueberfluessig und unwirtschaftlich. Dabei finde ich genau dies, noch als das echte Leben bei uns...
Jo und hier findet das Leben auch einfach noch so viel mehr draussen statt und weniger nur im Privaten. Es werden draussen Taenze fuer die Fiestas auf den Plazas geubt und eben, es wird ueberall lauthals ausgeruft was es grad zum verkaufen gibt "Uvas, rico rico Uvas" "Hay Jugo fresco" "Comprame Empanadas" usw. Jo es lebt einfach in allen Zuegen hier!
Ja ja, mal schauen wie's Heimkommen wird. Ich hoff ich kann meine momentane Ruhe, Gelassenheit, Freundlichkeit und Offenheit behalten und ein paar Leute damit anstecken! Und ich freu mich zuerst mal ab in die Berge zu gehen und dort mit arbeiten den Sommer zu verbringen! Etwas mit Leuten, mit Leuten welche die Natur und die Kleinigkeiten wahrscheinlich noch sehen und schaetzen! Und danach? Es ergibt sich immer was und immer das, was grad Richtig ist und passt!

Ja ich freu mich auch wiedermal auf unser Schweizer-Essen! Vor allem auf unser Kaese, Raclette, mal ein Risotto und gekochtes Gemuese (speziell Kohlraben, Lauch und Fenchel) - denn diese Sachen hab ich hier nie gekriegt! Doch dafuer werd ich anderes hier vermissen - vorallem die frischen Fruechte und Saefte! Ja und ich hab in diesem Jahr wohl so einiges probiert, von dem ich nicht dachte, dass ich sowas mal essen wuerde und andere das essen oder gibt! Das ging ueber gekochte Fischkoepfe, Huehnerfuesse in der Suppe, Platanos prepariert in allen Arten, frittierten Palmen-Maden, Juka (sowas wie Kartoffel), gegrillte Herz-Spiesse, Zunge, Meeresfruechte (Muscheln, Krabben, Crevetten) gekocht oder als Ceviche und noch so einiges mehr! Und hats geschmeckt? Jo, ich mochte eigentlich alles und werd auch ein paar Dinge vermissen - vor allem Meeresfruechte hab ich zu lieben gelernt! Doch da hier so ziemlich vieles frittiert und ueberzuckert ist und ich im Ausland ja immer zuhneme - nicht erschrecken, ich hab bestimmt wieder ein paar Kilos mehr auf den Rippen ;-)

Und wie hab ich mich eigentlich so ernaehrt? Also die Einheimischen essen hier ja schon Reis, Bohnen und Suppe zum Fruehstueck... Geht auch, doch das wird mir dann bis zum Abend zuviel des Guten - denn sie essen dann zum Mittag und Abend gleich nochmal so ne riesen Portion! Da kann ich nicht mehr mithalten ;-) Ich ess zum Fruehstueck nach wie vor meist meine Avena (Haferflocken) mit Frucht und Milch (meist Milchpulver mit Wasser), dann zum Mittag je nachdem ob man am Reisen ist oder "stationiert" ein Almuerzo (Suppe, Hauptgang) oder dann halt nur so Kracker mit Karotte oder Kaese und Fruechten und zum Abend halt das umgekehrte vom Mittag - entweder was "Richtiges" oder nur ein Maiskolben mit Kaese!

Und wie gehts meinem Spanisch inzwischen? Viele sagen mir es sei gut - ich hoff das stimmt. Viele Touristen sprechen naehmlich keins oder nicht sehr viel und so faellt man schnell mal auf, wenn man sich mit den Einheimischen unterhalten kann. Aber ich glaub schon, dass es gut ist. Klar fehlen immer wieder Woerter oder auch an der Grammatik gaebe es noch einiges zu verbessern, doch wie das so ist, wenn man sich verstaendigen kann wird man einfach faul und schiebt das "lernen" immer auf Morgen... ;-) Also am meisten Probleme mit dem Spanisch hatte ich bisher in Chile. Ich weiss auch nicht, aber die verwenden einfach andere Woerter oder fuer eine Sache gleich mehrere und wenn man nur eins davon kennt (denkt sich ja, eins zu lernen sollte reichen), dann versteht man halt nicht alles. Doch in den anderen besuchten Laendern klappts ganz gut! Und ich will ja jetzt nicht sagen, dass ich kein Schweizerdeutsch mehr spreche, aber ehrlich, wenn ich laenger nur Spanisch, Englisch (zum Glueck nur sehr wenig) oder mal Deutsch spreche, dann hab ich wenn ich wiedermal einen Schweizer treffe wirklich auch meine Muehe mit dem "ch"! Ja das "haengt" dann irgendwie im Hals ;-)
Was ich hier nicht gelernt habe, sind die beiden Indigenen Sprachen "Quechua" und "Aimara" - das dann vielleicht beim naechsten Mal ;-)

Auf was ich mich auf freue, ist wiedermal ein eigenes Bad zu haben mit heissem Wasser und ohne Angst das es mittendrin auf Kalt umstellt! Ein eigenes Bett mit wiedermal ner "Daunendecke" (kein Schlafsack oder irgendwelche Wolldecken) und ein Zimmer wo man nicht jeden Tag alles wieder zusammenpacken muss und mal nicht mehr aus dem Rucksac lebt sondern einen Schrank hat! Auch wiedermal andere Kleider anzuziehen, z.B. Jeans oder Turnschuhe - ja wiedermal was anderes als Trekkingschuhe und Trekkinghosen! Auch mal wieder das Wasser vom Wasserhahnen trinken zu duerfen und das Klopapier ins Klo werfen zu koennen (also nicht erschrecken, wenn sich am Anfang der Abfalleimer immer so schnell fuellt ;-) ) und ueberhaupt wiedermal auf ein Klo zu sitzen, wos schon Klopapier hat (man nicht selbs mitnehmen muss)! Aber wahrscheinlich vermisst man dann dieses "Nomandenleben" doch irgendwie wieder!

Ja und wiedermal durch die Strassen zu laufen und nicht mal "aufzufallen", kein "hello Gringa" zu hoeren, keiner der einem ewig lang nachschaut oder seine Sprueche fallen laesst, kein oder viel weniger das nachgepfeife und nachgehupe oder andauernde einem etwas verkaufen zu wollen und nicht staendig verheiratet werden zu wollen - auch das kann wiedermal entspannend sein! Ja man kriegt hier schon sehr viel Aufmerksamkeit und kommt sich teilweise schon ein bisschen wie ein ausgestellter Affe im Zoo vor ;-) Doch wahrscheinlich wird man diese Aufmerksamkeit und die so oft gehoerten Spruechen und Komplimenten (darf man zwar nie zu ernst nehmen, doch es tut trotzdem gut ;-) ) vermissen!

Und wie fuehl ich mich eigentlich so mit Sicherheit? Man wird ueberall von den Einheimischen darauf aufmerksam gemacht, dann aufzupassen und aufmerksam zu sein. Doch wenn man sich wirklich mal in ner "unsicheren" Zone aufhalten wuerde, dann sagen sie einem schon "kehr um, das ist zu gefaehrlich hier". Doch das andere ist einfach "normal", in so grossen Staedten - da wird auch bei uns gestohlen und geraubt. Ausser dieser "Natel-Raub" in Quito (im ersten Monat), hatte ich bisher nie mehr irgendwelche negativen Erfahrungen gemacht (toi toi toi). Ich fuehl mich auch sehr wohl und sicher und hab irgendwie nicht das Gefuehl, Angst haben zu muessen. Klar, aus Vorsichtsmassnahmen, zieht man seinen kleinen Rucksack/Tasche in der Stadt/Getuemmel vorne an und nimmt am Abend, wenn man ausgeht nur das Noetigste. Auch hab ich all mein Geld, den Pass und Kreditkarte halt das ganze Jahr ueber in meinem "Geldbeutel" unter der Hose angehabt/mitgetragen - den mal wieder auszuziehen, auf das freu ich mich auch ;-) Doch auch dies, war einfach ne Sicherheitsmassnahme und ist echt praktisch! Doch sonst? Ich hab dem Bus-Personal auch immer vertraut, wenn sies unten oder oben reingestaut haben und meine Sachen sind bisher immer angekommen. Auch kann man den Rucksack in nem kleinen Doerfchen, auch mal draussen vorm Klo stehen lassen und er ist danach noch da. Also so schlimm und gefaehrlich, wie einem das alle (die noch nie hier waren) weis machen wollten, ist es bei weitem nicht! TOI TOI TOI!

Jo und welches Land hat mir denn eigentlich am besten gefallen? Naja, es gibt in jedem Land immer tolle Sachen und anderes, was einem eher stoert und dann kommts halt auch ganz stark drauf an, was man in dem Land denn fuer Erlebnisse und Begegnungen hatte. Und eben, jedes Land ist halt eigen und man kann es gar nicht wirklich vergleichen. Doch man hat halt doch so seine "Favoriten". Ja und das ist bei mir natuerlich nach wie vor KOLUMBIEN! Dort hab ich einfach am tiefsten in die Kultur und ihr Leben reingesehen,viele Menschen kennengelernt, eine ganz andere und spezielle Arbeit kennengelernt und viele gute Freunde gefunden und die bisher kennengelernten Kolumbianer sind eifach sehr nette und hilfsbereite Menschen. Jo und danach kommt wohl BOLIVIEN und PERU. Die Bolivianer sind wie gesagt auch sehr sehr nette Menschen und jagen weniger dem Geld hinterher wie je nach Zone die Peruaner. In Peru kommts halt schon drauf an wo man sich aufhaelt. Teilweise sind sie schon eher "geldgierig" und wissen auch wie sie es einem abknoepfen koennen und sagen eben nicht immer die Wahrheit (gelogen wird schon oft oder nur die halbe Wahrheit preisgegeben). Und sie sind glaub auch die, welche einem viel mehr als "Auslaender" (also Gringa) fuehlen lassen - nicht unbedingt im negativen gemeint, aber eben, man fuehlt sich irgendwie "ausgestellter". Sehr gut gefallen hat mir in Peru halt die Zone "Selva" also in der Region Iquitos, wo ich mit dem Boot und Haengematte hochgetuckert bin. Und wenns um "huebsch" geht, dann stehen die Peruaner mit den Kolumbianer schon an der Spitze. Obwohl es vor allem in Argentinien auch sehr sehr huebsche Frauen gibt! Danach kommt wohl ECUADOR und ARGENTINIEN von wegen "Lieblingslaendern", die beiden haben mir auch sehr gut gefallen, doch sind irgendwie mit weniger "speziellem" in meinen Errinnerungen. Naja und als letztes kommt wohl oder uebel CHILE. Ich weiss auch nicht, die "Carretera Austral", die trenn ich irgendwie wie von Chile ab. Die hat mir extrem gut gefallen und dort empfand ich das Leben und die Leute auch noch eher wie so "campesinos" (Bauern) und sie hatten auch eher ein einfaches Leben und Einstellung. Doch der Norden - irgendwie waren mir dort einfach die Leute nicht so sympatisch und oft hatte man das Gefuehl, die Chilenen meinen sie seien die "Besten" der Welt und dort erlebte ich auch meinen ersten "Kulturschock" als ich von den aermeren Laendern vom Norden her kam!
Doch ich hatte in allen Laendern super tolle Erlebnisse und blicke auf ein wirklich unglaublich ausgefuelltes, erlebnisreiches und auch lehrreiches (fuer und mit mir selbst) Jahr zurueck!

Nun gut, jetzt gehts dann wieder zurueck nach Europa - wie gesagt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Doch ich freu mich auch wirklich wiedermal nach Hause zu kommen und eben, das letzte mal in einem anderen Land oder Kontinent, das war ich bestimmt nicht!!! ;-)

Sonntag, 18. Mai 2008

Viajar - Ueber die "Zentral Anden" zum Endziel Lima

Andahuaylas
Am Montag, dem 19. Mai 2008 stand ich schon wieder frueh auf und fuhr per Taxi zum Bus-Terminal, wo um 6.45 Uhr mein Bus "Trans Chankas" (25 Soles) losfuhr in Richtung Andahuaylas. Ich bewege mich nun auf mein Endziel "Lima" zu und nehm die holprigere, ungeteerte und laengere Variante ueber die Berge die "Zentral Anden", welche an kleinen Doerfern, vielen Feldern und Berglandschaften vorbeifuerht. Die Landschaft muesse anscheinend sehr toll sein und ich werd an 2-3 Orten einen "Ruhetag" einlegen, da die Fahrten pro Tag doch so um die 10-12h betragen! Die Fahrt zur ersten Etappe war landschaftlich wirklich wunderschoen (rechts sitzen). Wir fuhren an unzaehligen Feldern vorbei (zur Zeit ist ja grad Erntezeit), entlang tiefen Abgruenden und hatten eine tolle Sicht in die Bergwelt und auf die vielen kleinen Doerfchen. Nach ungefaehr 4.5h Fahrt, gabs in "Abancay" einen halbstuendigen Mittagsstopp und man konnte sich in einem "Almuerzo-Restaurant" (Comedor) verpflegen. Um punkt 12.00 Uhr gings dann weiter und nach weiteren 5h Fahrt erreichten wir Andahuaylas. Dort suchte ich mir ein Hostal und fand im Hotel "Adan y Eva" (16 Soles inkl. TV, eigenem Bad, Badetuch, Seife und Klo-Papier) Unterschlupf.

Andahuaylas ist ein Dorf auf 2'900 mueM und mit 40'000 Einwohnern. Es ist hier ganz und gar nicht touristisch (also einfach Peruanische Touristen, aber fast keine Auslaender) und die Leute schauen einem wiedermal nach wenn man vorbeileuft. Doch es ist hier viel angenehmer als an einigen anderen Orten. Es wird zwar geschaut, doch alle gruessen freundlich, laecheln und sehr viele fangen auch gleich ein Gespraech an. Vor allem die Frauen sind sehr sympatisch und interessiert. Die einzigen, welche immer ihre Sprueche fallen lassen muessen, sind natuerlich die Kids/Jugendlichen - immer irgendwelche Sprueche, Getuschel und Gekichere - aber eben - Teenager! Teilweise sind schauen sie einem auch nur ganz verlegen an und gruessen nett. Naja, hab mich ja schon laengst dran gewoehnt, doch man fuehlt sich hier in Suedamerika schon oft wie ein ausgestellter Affe im Zoo ;-) Und ich muss sagen, mein Vorurteil im vergangenen Blog-Artikel - ich nehms halbwegs zurueck! Man kann also nicht alle Peruaner in denselben Topf werfen. Sobald es nicht mehr so touristisch ist oder auch je nach Region, da sind die Leute wieder ganz anders. Hier in Andahuaylas empfinde ich die Leute gar nicht als "halsabschneiderisch", sie erhoehen die Preise nicht, nur weil man weisse Haut hat und sie waren sehr informativ und gaben einem so viel Tips, was man alles anschauen koennte und wie man dorthinkommt, das man mind. 1 Woche hierbleiben muesste ;-) Auch von wegen "Luegen" oder nicht die ganze Wahrheit erzaehlen, da hab ich hier in den Zentral-Anden gar keine solchen Erfahrungen gemacht - die Leute sind wirklich super freundlich!
Am Abend hatte es wiedermal eine Fiesta (eine Feier der Uni) mit viel speziellen Taenzen und Musik und als es dann jedoch wiedermal ans trinken ging, war ich rasch im Bett. Ja es wird hier schon viel und oft getrunken. Klar bei und ja auch, an so Festen. Doch es gibt hier schon sehr viele (vor allem die Jungs und auch Ehemaenner), welche so ab Donnerstag jeden Abend ihre Biere saufen... Ja und eben, solche Sachen, das leisten sie sich dann und wundern sich, wieso wir uns eine Reise oder Flug leisten koennen. Einer hat naehmlich mal ausgerechnet, wenn er 1 Jahr lang auf sein Bier verzichten wuerde, dann haette er sein Flug nach Europa beisammen... Aber eben, das Wort "sparen" kennen hier sowieso nicht viele. Wenn man Geld hat, dann gibt man dies auch aus... Und sie leisten sich schon einiges. Alle besitzen sie ein Natel mit Kamera, haben ihre Musikanlage, Fernseher mit DVD-Player und das viele warten auf den Bus, verleitet auch immer zum naschen und was zum knabbern kaufen. Aber das viele warten auf den Bus - mich stoert es nicht mehr, aber ich denke, dass es schon auch die Wirtschaft ein wenig verlangsahmt. Teilweise weiss man auch einfach nicht "WANN" der Bus den faehrt und dann muessen sie einfach mal kommen und die naechsten Stunden mit Warten verbringen. Und da macht man dann ausser Reden und was zu Essen kaufen nichts weiter. Teilweise Zeitung lesen, aber sonst? Ist schon viel Zeit die da draufgeht.

Am naechsten Tag unternahm ich einen Ausflug zur Lagune "Pacucha" und den in der Naehe liegenden Ruinen "Sondor". Mit dem Combi (2.5 Soles) dauerte die Fahrt etwa 45min und von dort konnte ich gemuetlich in ca. einer halben Stunde zur Ruinenanlage hochlaufen (liegt auf 3300 mueM). Wow, diese Ruinen sind wirklich sehenswert und vor allem kein Mensch weit und breit - ausser der beiden "Jovenes" (Jungs), welche einen Eintritt und Registration verlangen. Doch hier kann man wirklich nichts dazu sagen - 2 Soles Eintritt. Und der eine hat mich auch noch ueberall umhergefuehrt und die ganze Geschichte der "Chankas" erzaehlt und erklaert und wollte nicht mal was dafuer (hab ihm dann jedoch nochmal 2 Soles gegeben). Es waren insgesamt 7 verschiedene Abschnitte der Ruinenanlage. Ruital-Gebauede, das eigentlich Wohnzentrum, Gebaeude fuer die Aufbewahrung der geernteten Sachen (Kartoffeln, Mais, usw) und der Huegel mit den terrasierten Felder und wo eine riesig lange Treppe hochfuehrt und oben 2 grosse Symbol-Steine stehen.
Nach dieser Besichtigung lief ich zurueck zur Lagune und wiedermal vorbei an diversen Feldern, wo grad geerntet wurde. Die Leute hier waren wirklich alle so freundlich und nett und sehr gespraechig. Es haben mich unzaehlige Leute angesprochen beim vorbeilaufen und ich hab Heute sogar 3x meine e-mail Adresse "abgegeben" (auf ihren Wunsch), welche mich im Colectivo-Bus, auf dem Weg und im Markt angesprochen haben und wir noch sehr nette Gespraeche hatten! Irgendwo auf dem Weg zum Dorf Pacucha stoppte dann wiedermal ein Privat-Pickup (gefuellt mit Leuten) und vorderte mich auf, doch einzustegen und mitzufahren. Da es wirklich noch ein ganzes Stueck bis zum Dorf war und mein Magen langsam knurrte, verzichtete ich auf meinen Spatziergang und fuhr bis Pacucha mit. Dort goennte ich mir wiedermal "Ceviche" (sowas wie Fisch-Salat fuer 7 Soles) in einem der Restaurants, genoss noch ein wenig den See und nahm dann so um 15.00 Uhr ein Combi zurueck nach Andahuaylas.

In Andahuaylas besichtigte ich noch die Kirche "San Pedro", spatzierte am Fluss entlang und trank wiedermal einen frischgepressten Fruchtsaft auf dem Markt. Ich hab mich in Bolivien ja ziemlich oft auf dem Markt ernaehrt (Mittag und Fruehstueck gegessen, usw) und ich weiss auch nicht ob es dort anders war, doch hier in Peru sollte man dies eher nicht machen, wie mir Sabine erklaert hat. Da sie ja laengere Zeit in Tingo Maria gearbeitet hat, hat sie natuerlich auch sehr viel und tief in die Kultur reingesehen, vieles mitbekommen und es wurde ihr natuerlich auch viel erklaert und gesagt. Und auf den Markt geht man, wenn man es vermag, nicht richtig essen - also Fruehstueck/Mittag-/Abendessen. Man goennt sich dort einfach was - z.B. eben einen Fruchtsaft, Fruchtsalat oder Dessert und geht einkaufen, obwohl die eher besser Gestellten, lieber im Supermarkt einkaufen gehen. Ich find das zwar schade, doch wie sie sagen, auch wenn die Einheimischen es vermoegen, dann leisten sie es sich auch - das "Bessere" und essen dann halt eben in den "Almuerzo-Restaurants" und nehmen z.B. das Mikro-Taxi, anstatt das etwas guenstigere Combi. Ja und so sind fuer sie, die guenstigeren Varianten (eben Combi und das Markt-Essen), den wirklich aermeren vorbehalten und wenn man es eben vermogen wuerde, sollte man das teurere waehlen, da sie es so empfinden, das man den Armen sonst den Platz weg nimmt. Auch sie machen das so. Unser Denken ist da halt eher umgekehrt, man denkt sich eher, man will sich anpassen und den Leuten zeigen, dass man sich auch auf die aermere Stufe einlassen/runterlassen will und dies nicht als "abwertig oder so sieht. Aber hier ist das Denken halt eher andersrum. Obwohl ich auch schon einige Personen getroffen haben, welche mir sagen, dass das Essen auf dem Markt halt viel frischer sei und er praktisch nie in die Restaurants essen gehe deshalb. Und sie haben mir auch schon empfohlen auf den Markt essen zu gehen, weil man dort eben dies und jenes bekommt, was es in den normalen Almuerzo-Restaurants nicht gibt. Ja, es ist teilweise schwierig, wie man sich nun verhalten soll - hingehen oder nicht? Aber wenn man vor allem am reisen ist, dann bleibt man wohl so oder so immer eine "Gringa". Und auch wenn man irgendwo wohnen und arbeiten wuerde, wird man wohl immer wieder von Jemandem als "Gringa" bezeichnet und da kann man sich verhalten wie man will, sie schauens immer anders und auf ihre Art an. Aber ich werd nun eher einfach auf ein Fruchtsaf/-salat und Fruchteinkaeufe auf den Markt gehen und zum essen die ein bisschen teureren Almuerzos waehlen - kommt halt immer draufan, wie und wo! Und es gibt auch ueberall so "Staende" wo man allerlei an Essen und Trinken kaufen kann und diese sind anscheinend eher gleichwaertig (also fuer Arm und Reich). Ja man koennte sich hier den ganzen Tag nur mit essen und trinken beschaeftigen. Also nicht erschrecken, wenn ich wiedermal ein paar Kilos mer auf den Rippen hab, wenn ich heimkomm ;-) Das passiert mir ja staendig, wenn ich mal ausserhalb der Schweiz unterwegs bin! Es ist halt auch immer sehr nett, wenn man auf den Markt geht und dort dann meist "seine" Marktfrau hat, bei der man den Fruchtsaft trinken geht und so wie eine kleine Beziehung aufbaut und welche einem immer grad erkennen, wenn man den Markt betritt!
Die Ruinen "Sondors"

Sicht vom Huegel auf die Ruinen "Sondor"

Ich auf dem Huegel bei den Ruinen "Sondor"

Kornfelder mit ihren Bauern (nahe Ruinen "Sondor")











Ayacucho
Am Mittwoch, dem 21. Mai 2008 ging meine Weitterreise nach Ayacucho. Diesmal fuhr mein Bus "Trans Chankas" (27 Soles) schon am Morgen um 6.20 Uhr ab und das sogar puenktlich! Ich hatte wiedermal einen netten, aelteren Bus-Sitz-Nachbar und mit diesem wirklich sehr interessante und intelligente (nicht nur die immer gleichen Fragen) Gespraeche waehrend der Fahrt. Ja denn oft kommen halt so die "Sprueche", wo sie einem grad jeden Typen aufschwatzen wollen und als Singel "verkaufen" - obwohl das die meisten eh nie sind (nur wenn grad ne Gringa vor ihnen steht) ;-) Ja wenn man alleine unterwegs ist oder einfach in weniger touristischen Zonen, dann lernt man echt soooo schnell Leute kennen. Und wie gesagt, sobal man ein wenig abseits der Touristenpfade reist, ist man auch schon wieder die einzige "Gringa" im Bus ;-)
Es sprechen einem hier so viele Leute einfach an und sind teilweise sehr interessiert. So auch die zwei Jungs im Internet, welche wissen wollten woher ich bin und dann wollten sie gleich ein paar Sachen in Deutsch uebersetzt haben! Sowas find ich echt suess und zeugt von Interesse. Jo und hier arbeiten wirklich ueberall schon sehr junge Kinder. Eben z.B. im Internetcafe (leiten das Internet-Cafe, also kassieren und geben die PC's ab), in den Hostals arbeiten (putzen usw), in den Restaurants mithelfen oder in den Mini-Bussen mitfahren und das Geld kassieren und die Leute irgendwie reinquetschen oder Maedchen, welche ihren Muettern in den Laeden verkaufen helfen und einem teilweise unglaublich gut beraten und Bescheid wissen! Ja, man ist es sich schon sehr gewoehnt inzwischen und es ist einfach normal. Und besser sie arbeiten etwas, anstatt nur so rumzuhangen. Und meist ist es halt auch, um spaeter ihr Studium finanzieren zu koennen und sie machen eigentlich immer einen guten Eindruck - also nicht so wie wenn sie keine Lust drauf haetten.
Die Fahrt nach Ayacucho betrug ungefaehr 12h und war wieder sehr spektakulaer! Ueberall wieder die Felder mit Mais, Kartoffeln, Getreide usw, kleine Doerfchen und die Frauen, Maenner und Kinder welche ihre Kuehe, Schafe und Schweine hueten oder irgendwo hinbringen und anbinden den Tag ueber. Fuer den Mittag wuerde dann wieder in einem Doerfchen gestoppt und dort standen bereits wieder diverse Frauen mit ihren Kochtopfen bereit um ihre Esswaren zu verkaufen. Ja und hier gibts echt immer was leckeres - "Maiskolben "Choclo", Kartoffeln, Bohnen und Kaese" im Plastikbeutel oder "Maiskoerner mit sowas wie Spinat" oder "Spiesschen mit Kartoffeln" oder "Reis mit irgendeinem Gemuese-Fleisch-Gemisch"! Mmmmh, ich liebe es! Und danach - Postres (Dessertes) hats auch jede Menge - immer so Flan oder Gelatine!
Dann nach eben ungefaehr 12h holpriger Fahrt erreichten wir Ayacucho und ich "checkte" ins selbe Hostal ein, wie mein Sitznachbar Francisco - Hostal "Ovalo" (10 Soles mit Kaltwasser aber Badetuch, Seife und Klopapier).
Es ist auch meist sehr spannend an den grossen Bus-Terminalen dem Treiben zu zusehen. Ueberall wird aus den Bus-Offices oder vordran die Richtung der abfahrenden Busse umhergeschrien. Alle wollen sie noch ihr Sitzplaetze fuellen und ihre Tickets verkaufen. Ein riesen Geschreie ist das immer "A Cusco, a Cusco", "Arequiiiiipa, Arequiiipa" usw ;-) In den kleinern Ortschaften, sind die Bus-Gesellschaften meist verstreut verteilt und jeder hat sein Terminal an einer anderen Ecke!
Auch werden hier wieder die unglaublichsten Dinge verladen! Es reisen sowieso alle Einheimischen mit sehr viel Gepaeck umher (in so festen Plastik-Tragtaschen und ihren Tuechern) und da transportieren sie quasi alles. Immer haben sie Brot und Fruechte mit sich, meist auch ein Baby in diesen Trag-Tuechern und es werden Meerschweine, Huehner, teilweise auch Schafe usw verladen - in Saecken oder einfach grad nur so an den Fuessen (die Huehner oder Schafe) zusammengebunden und unten rein oder oben aufs Dach verfrachtet...

Ayacucho liegt auf 2750 mueM und hat ca. 106'000 Einwohner und hat ein recht mildes Klima. Auch hat es hier wie an so vielen Orten in Peru, wieder diese Moto-Taxis (so wie es glaub in Asien hat - vorne Toeff und hinten fuer 2-3 Passagiere zum sitzen mit Dach). Mir gefallen die ;-)

Am naechsten Tag blieb ich in Ayacucho und besuchte die "33 Kirchen" von Ayacucho (natuerlich nur ein paar davon ;-) ), die verschiedenen Ess- und Artesania-Maerkte, die huebschen Plazas, den Mirador "Acuchimay" von wo man eine tolle Sicht ueber die Stadt hat und genoss einfach den Tag! Jo und wie gesagt, wenn man hier so durch die Staedte und Doerfer laeuft, da gibts staendig irgend so ein Stand wo man etwas zu Trinken, zu Essen oder eine sonstige Leckerei kaufen kann. Jo und oft kann man da einfach nicht wiederstehen und wird runder und runder ;-) Naja, es ist halt auch so guenstig. Ein Mittagessen gibts fuer 3 Soles (inkl Suppe und Getraenk), Fruchtsaefte zwischen 1-2.5 Soles und da wird immer nachgeschenkt (also 2 Glaeser), Fruchtsalat mit Jogurt fuer 3 Soles, "Arduadiente" ein heisses Getraenk aus diversen Kreutern fuer 0.5 Soles (auch immer 2 Glaeser voll), Maiskolbe mit Kaese fuer 1 Soles, Gelatine fuer 0.5 Soles, Empanadas, Humitas und Tamales auch fuer 0.5-1 Soles und und und! Und auch die Einheimischen leisten sich solche Sachen staendig! Jo und auch alles andere ist sehr guenstig - das Internet kostet die Stunde 1 Soles und das Haare schneiden 5 Soles!
Und auch heute hatte ich wieder diverse nette Begegnungen und Gespraeche mit Einheimischen. Die Leute hier sind wirklich sehr freundlich, offen und interessiert und meist fallen nicht nur so "doofe" Sprueche (von wegen Gringa). Es hat hier auch wieder fast keine Touristen und alles sehr ruhig (ausser dem Gehuupe der Autos, Bussen und Moto-Taxis) und gelassen!
Am Abend ging ich wiedermal "Chaufa" (so chinesisches Reis in einer "Chifa") essen und spatzierte dann noch ein wenig beim Plaza rum. Jo und da wurde ich wiedermal von 3 peruanischen Artesanias/Artisten/Musikanten angequatscht und sie "entfuehrten" mich in 3 Bars/Lokale. War ein netter Abend! Ja es ist echt unglaublich, man muss sich hier einfach nicht "anstrengen" und lernt staendig neue Leute kennen, hat einen schoenen Tag oder Abend zusammen und gut ist. Ja allein ist man hier hoechstens 5 minuten ;-) Auch im Bus, auf dem Markt, im Restaurant und eben auf der Strasse - an den untouristischen Orten nochmehr und wenn man alleine unterwegs ist - wird man staendig angesprochen! Und die Woerter "Señorita", "Gringa", "Gringita" oder "Linda", "Hermosa" oder "Mamita" hoert man staendig als Auslaenderin! Ja und auch die Einheimische untereinander reden viel schneller und oefter miteinander (also auch unter "Fremden") - quasi immer und verwenden so lustige Woerter wie "Papi", "Tío", "Abuelo", "Joven", "Flaco", "Gordo", "Viejo" , "Niño" , usw. - je nach Aussehen, Alter und was sonst noch ;-)

Felder auf der Fahrt nach Ayacucho

Tolle Sicht auf dem Weg nach Ayacucho

Regenbogen auf der Fahrt nach Ayacucho

Beim Aussichtspunkt von Ayacucho

Eine der 33 Kirchen von Ayacucho












Der "Triunf-Bogen" in Ayacucho
















Huancavelica
Und weiter gehts in Richtung Lima. War wiedermal ein bisschen kompliziert herauszufinden wie man dorthin kommt, doch eben, es geht immer irgendwie. So fuhr ich nun am Freitag Morgen, dem 23. Mai, mit dem Bus "Molina" (20 Soles - viel zu teuer, denn bis Lima kostets nur 25 Soles...) welcher bis Lima/Kueste durchfaehrt, doch ich fuhr nur bis Rumichaca mit. Es haette von Ayacucho aus auch noch die Moeglichkeit gegeben, auf die guenstigeren Combis in Ayacucho von der Tankstelle der Strasse "Grifo Ayacucho" zu warten. Doch da kommt halt dann wiedermal die Schweizer-Kultur zum Vorschein wo man eher auf Nummer sicher gehen will, denn die gefragten Leute gaben einem die verschiedensten Abfahrtszeiten an (von Morgens um 4.00 - 8.00 Uhr) und auch die Preise varierten von 8-15 Soles. Und obs Platz hat ist halt auch nicht sicher - obwohl die einem schon immer irgendwie reinkriegen wuerden. Doch eben, ich entschied ich mich dann fuer die "sichere" und halt etwas teurere Variante mit "Molina" um 7.30 Uhr (zu zweit haette mans sicher anders gemacht - da ist man einfach "frecher"). Die Strasse bis nach Rumichaca war seit langem wieder mal asphaltiert und die Aussicht einfach nur ein Traum! Wir fuhren auf einen 4'700 mueM Pass hoch und dort hatte es doch tatsaechlich ein wenig Schnee. Die umliegenden Berge errinnerten an Vulkane oder zumindest die Farbe war so in Rot-Orange-Gelb Toenen - echt fantastische Blicke. Da kann man das oft wirklich nicht verstehen, dass fast Alle im Bus (kaum steigen sie ein) schon am schlafen sind. Obwohl mir das auch immer oefter passiert - man ist sich das Busfahren einfach schon so gewoehnt ;-) Da ich auf dieser Reise ja wie gesagt bis jetzt immer die einzige "Gringa" im Bus war, hoerte man die Einheimischen (Chauffeur, usw) doch wirklich ueber mich reden (ueber die Gringa aus der Schweiz) - muss schon was Spezielles sein, anscheinend ;-)
In Rumichaca stieg ich dann wie gesagt fruehzeitig aus (nach ca. 3h) und dort wartete wirklich ein kleiner Bus "Trans Juan Bautista"xxx, welcher nach noch am Vormittag (10.30 Uhr) nach Huancavelica faehrt! Zuerst verpflegten sich alle noch an den paar Kochstaenden mit Mittagessen und dann gings auch schon weiter. Der Sicht wegen durfte ich mich vorne beim Chauffeur, der Geldeinkassierin und dem Gepaeck-/Leute Einlade-Chico platzieren und wir hatten es ziemlich lustig dort vorne! Und die Aussicht - wow, wieder einfach unglaublich schoen. Ich bin fast ausgeflippt! Wir passierten mehrere Lagunen, eine davon recht gross und passierten diverse kleine Doerfchen (das groesste davon heisst "Santa Inés") wo wir wiedermal Leute ein-/ausluden. Und manchmal fragt man sich schon, wenn Jemand mitten im Nirgendwo ein-/aussteigt, wo man in Sichtweite rein gar kein Haus sieht. Auch fuhren wir auf einen 5'020 mueM Pass hoch, wos wieder ein wenig Schnee hatte und die sonstige Landschaft war mit gelben Grasbuescheln uebersaeht und ueberall sah man herdenweise Lamas, Alpacas und Schafe! Auf dem Weg passierten wir einen Bus mit Platten und wir luden doch tatsaechlich ALLE Passagiere des anderen Busses auch noch ein - huh, das wurde wiedermal eng, doch klappt immer!
Nach gut 4.5h Fahrt und Stopps erreichten wir Hunacavelica und dort ging ich wie immer wieder auf Hostal suche und fand das Hostal "Gran Caiman" fuer 12 Soles die Nacht (mit eigenem Bad aber Kaltwasser) direkt bei der Plaza de Armas. Ja es kommt schon ein wenig daraufan wo, aber man hat hier in Suedamerika schon weniger die "Reise-Hostals" (so wie Backpackers), wo man eben Kueche, Dormitorios (Mehrbettzimmer), evt sowas wie ein Aufenthaltsraum hat. In den groesseren Staedten und wos mehr Turismus hat, da schon vermehrt. Doch ich bin jetzt meist in so Hostals untergekommen, wo man halt ein Einzelzimmer hat und entweder eigenes Bad oder mit den anderen teilt. Aber so "Backpackermaessig", das findet man schon eher weniger. Kueche hats teilweise oder wenn man fragt, kann man sich einfach ein Kaffee kochen. Doch fuer mich ist das inzwischen auch OK so - und eben, jetzt gegen Ende, da hat man gar nicht mehr gross Lust, staendig neue Leute kennenzulernen, seine "Story" zu erzaehlen und ist mal ganz froh, seine eigenen vier Waende und Ruhe zu haben und den Raum nicht teilen zu muessen.

Hunacavelica ist ein kleines Doerfchen auf 3660 mueM und mit ungefaehr 37'500 Einwohnern. Es liegt in einer wunderschoenen Umgebung, umgeben von vielen Bergen und wird geteilt von einem Fluss. Es ist echt suess und es wird ueberall gebaut und "hergerichtet". Z.B. am Fluss wird eine wunderschoene Fussgaenger-Promenade erstellt - echt toll sieht es aus! Auch hier hat es wieder ueberall Marktstaende, suesse Plazas und sehr schoene Kirchen. Letztere sind teilweise echt extrem prunktvoll ausgestattet!
Und wie gesagt, ab und zu (vor allem in den touristischeren Orten) wird man immer mal wieder von Kindern "angebettelt". So begruesste mich letzthin wieder ein chico, gab mir die Hand und sagte "Bitte, schenk mir 50 Centavos"... Oder wenn man sich z.B. mal ein Stueck Kuchen oder ne Cola goennt, dann kommen oft auch Kinder daher und fragen "bitte, schenk mir den Kuchen/Cola". Jemand erzaehlte mir auch, dass er dann dochmal einem Kind ein paar Centavos (wie Rappen) gegeben hat, ihm nachgeschaut hat und sah, dass sich der Junge 10m weiter ein Glace kaufte! Naja, dies hat ja wohl rein gar nichts mehr mit "Hunger" oder "Arm" zu tun. Bei uns kriegt man auch nicht einfach staendig was suesses!

Am naechsten Tag, Samstag dem 24. Mai 2008, wollte ich ja mit dem Zug von Huancavelica nach Huancayo reisen. Hab somit am Tag zuvor am "Bahnhof" nachgefragt und dort hiess es, dass der morgendliche 6.30 Uhr Zug nicht fahre (da Samstag), aber hoechstwahrscheinlich der 13.00 Uhr Zug. Ich soll so um 12.30 Uhr nachsten Tags nochmal nachfragen.
So unternahm ich am Morgen dann noch einen schoenen Spatziergang ins Gruene und lief einem Fluss entlang. Die Umgebung war einfach traumhaft, eben mit dem Fluesschen und viel Berge! So nach ungefaehr 1h erreichte ich dann ploetzlich ein kleines Doerfchen mit dem Namen "Sacsamarca"! Dort kehrte ich dann wieder um, um den Zug (falls er dann faehrt) nicht zu verpassen! Wieder in Huancavelica verpflegte ich mich noch am Samstagsmarkt (draussen) mit einer weiteren Ceviche (4 Soles) und diese kam mit "Leche de Tigre" (quasi die Fisch-sauce), der Ceviche mit Suesskartoffeln und diesen harten Maiskoerner (frittiert) und danach grad nochmal ne Fischsuppe und Refresco (Getraenk)! Huh, so laesst sichs leben ;-)
So stand ich am Samstag Nachmittag um 12.30 Uhr dann mit all meinem Gepaeck oben am Bahnhof und dort hiess es, dass der Zug zwar fahre, aber erst so um 14.30 Uhr ankaeme (da er irgendwie Verspaetung haette). Viele Leute giengen deshalb auf den Bus, doch ich und noch ein paar andere warteten "brav". So um 14.40 Uhr kam er dann doch tatsaechlich und erst jetzt wurden die Tickets verkauft (8 Soles). Der Zug war so ziemlich "alt" und "klemperig". Er besteht vor allem aus Gueterwaggons, doch man kann auch guenstig in 1-2 Personenwaggons mitfahren. So ein wenig nach 15.00 Uhr gings dann doch mal los und zwar fuehlte es sich an wie ein Schiff bei Wellengang - ein riesen Hin- und Her Geschaukel! Die Landschaft war wieder wunderschoen und die Fahrt fuehrte zuerst an einem Fluss entlang. Es liefen auch sowas wie 2 Zugpersonal umher und verkauften doch tatsaechlich ein richtiges Essen (Suppe, frittierter Fisch mit Salat und Kartoffeln, Getraenke und Gelatine)! Im naechsten kleinen Doerfchen wurde gestoppt und der Zug fuellte sich wiededermal "pumpenvoll" mit Leuten, Dingen und Verkauefern welche ihr leckeres Essen (Brot, Empanandas, Chicha, Kaese, Kartoffeln, usw) anboten. Ich kriegte auch ein "Visavis" und hatte fuer die nachsten 2-3h zwei interessierte Gespraechspartnerinnen! Die eine hatte doch tatsaechlich 3 junge Schafe (in Plastik-/Futtersaecken verpackt) unter ihrem Sitz verstaut ;-) So geht das hier! Es gab hier sowieso kein "Gepaeckwagen" und so mussten natuerlich alle, ihre Ware mit in den Zug nehmen (ich mein Riesenrucksack natuerlich auch). Juh, war das ein Gelage. So um 18.30 Uhr wurde es leider Dunkel und die Aussicht war somit weg :-( Aber es war trotzdem interessant. Der Zug schaukelte noch ein paar Stunden weiter Richtung Huancayo und der Zug (naja die Personen) begannen zu schlafen. Ausser ein paar Kinder, welche irgend so ein Reggaeton-Song umherbruellten und ab und zu eins der Schafe unterm Sitz sich bemerkbar machte ;-) Vorausgesagt wurde "wir erreichen Huancayo um 21.00 Uhr", die Wahrheit war dann "23.00 Uhr"! Ich goennte mir seit langem wiedermal ein Taxi (4 Soles - das ist ja teurer als in Cusco) und dieses brachte mich ins Zentrum vor ein Hostal und fuhr ab. Eine Zeitlang dachte ich schon, heute im Park uebernachten zu "duerfen", da dieses wie auch 3 weitere Hostals, alle voll waren! Ich fand dann eines "Hospedaje Ancash" - ne ziemliche "Absteige" fuer 10 Soles! Das Klo stinkte zum Himmel, hatte kein Licht und Duschen konnte man hier nichtmal kalt (da kein fliessend Wasser). Naja, ich war auf jedenfall froh, in einem Zimmer zu uebernachten!

Ziemlich gruen, die Fahrt nach Rumichaca

Passueberquerung mit Schnee, auf dem Weg nach Rumichaca

Die Lagune auf der Fahrt nach Huancavelica

Lagune auf dem Weg nach Hunacavelica

Lamas in ihrer Bergwelt (Fahrt nach Huancavelica)

Eine der Kirchen mit Bergweltpanorama in Huancavelica

Fahrt mit dem Zug nach Huancayo











Huancayo
Am nachsten Morgen, war schon Sonntag der 25. Mai 2005 angebrochen und ich erwachte wie gesagt in diesem "ohne Wasser-Hostal" in Huancayo. So suchte ich mir zuerstmal ne Dusche - ne heisse Dusche! Dies fand ich in einem andern Hostal (welches auch ne Sauna haette) fuer 3 Soles! Hach wie schoen!
Jo und dann gings wiedermal auf Erkundungstour durch die Stadt!
Huancayo ist nun schon ne groessere Stadt mit ueber 500'000 Einwohner und liegt immer noch auf 3270 mueM. Es hat wiedermal extrem viel Verkehr und ein sinnloses Gehuupe (vor jeder Ecke wird gehupt um anzuzeigen, dass man kommt und die Leute weg gehen, oder wenns Staut oder einfach so, weil grad ne Gringa vorbeilaeuft) ;-) Auf jedenfall hab ich schon ein paarmal das Gefeuhl gehabt, hier noch ein Gehoerschaden davon zu tragen... Aber sonst, ganz nett, diese Huancayo!
Da heute Sonntag war, gabs ne riesenlange "Feria" (sowas wie ein Markt), wo Kleider, Artesanias, Tiere (Meerschweine, Huehner, Enten, usw), Fruechte/Gemuese und natuerlich etliche Esswaren verkauft wurden. Das ganze Geschehn, spielte sich auf der Strasse "Huancavelica" ab und zog sich ungefaehr 3km daher! Und unglaublich, aber ich schaffte es doch tatsaechl mich dort fast den ganzen Tag aufzuhalten (ungefaehr 5-6h) ;-) Ich liebe diese Maerkte einfach und da sieht man dort was, knabbert dort eine Leckerei, trinkt dort ein Fruchtsaft und schaut einfach dem Treiben zu. Und zu Mittag gabs grad daneben ein Restaurant "la Rustica", wo man die Spezialitaet von hier "Pachamanca" (auf Steinen/in Erdloch gekochtes Huhn-/Schwein-/Kuhfeisch mit Kartoffeln, Tamales, Suesskartoffel und Bohnen) essen konnte - fuer nur 8 Soles ne Riesenportion!
Beim zuruecklaufen zum Hostal, stiess ich dann zufaellig grad nochmal auf nen Markt (den taeglichen) und drehte dort nochmal ne Runde ;-) Ach wie ich diese Maerkte vermissen werde - dieses Treiben, dieses Leben!
Am spaeten Nachmittag nahm ich dann noch ein Micro-Taxi zum Park "Indentitat de Wanka" im San Antonio Barrio. Ein echt schoener Park, alles mit so Steinfiguren gestaltet und kleiner Spielanlage fuer die Kinder. Als es dunkel wurde, war alles wunderschoen mit Lichter- und Wasserspielen beleuchtet und es lief wunderschoene "Geniesser-Musik". Ich hielt mich hier ueber 2h auf! Es hatte ganz viele Einheimische und Peruanische Touristen, welche hier den Abend genossen - vor allem viele verliebte Paaerchen!
Und was man hier auch ueberall immer antrifft, sind so "Kilbi-Geraete" und solche Sachen fuer die Freizeit. Ja man leistet sich hier schon was - also auch fuer den Spass und vor allem die Kinder und dies darf auch was kosten! Auch Fussball ist hier die Nummer 1 und man findet ueberall Fussballplaetze und am weekend oder Abend wird dieser Sport von der Maennerwelt ueberall gespielt!

Dann so um 21.00 Uhr hohlte ich meine deponierten Sachen im Hostal ab und nahm wieder ein Micro-Taxi (1 Soles) zum Bus-Terminal. Dort hatte es unzaehlige Busgesellschafte und so waehlte ich einfach eine aus "Transport Turismo Raraz" fuer 30 Soles bis nach Lima und da heute Sonntag war, schlugen die doch einfach auf (normalerweise kostets 15 Soles). Der Bus fuhr um 22.30 Uhr ab und die versprochene "Klimaanlage" existierte nicht oder war nicht eingeschaltet und somit wars ziemlich heiss im Bus. Auch waren die Sitzabstaende nicht fuer Leute mit langen Beinen konzipiert. Aber was solls, viel eher als ich dachte, waren wir schon im Lima - um 05.30 Uhr kamen wir an.

Ich und mein "Pachamanca" (typisches Essen in Huancayo)

An der Feria in Huancayo werden auch Tiere verkauft











Die groesste, lebende Meersau Suedamerikas ;-)















Der Park "Indentidad de Wanka" bei Nacht

Eine Reptilien-Figur im Park "Indentidad de Wanka"











Endziel Lima
Ja so erreichte ich dann am Montag dem 26. Mai 2008 um 05.30 Uhr Lima. Vom Busterminal nahm ich dann ein Taxi (7 Soles) ins Zentrum, zum Hostal "España" (13 Soles im Dormitorio).

In Lima bin ich nun ja schon zum dritten Mal und seit langem wiedermal auf Meereshoehe (nicht mehr in den hohen Anden). Ich schlenderte einfach ein bisschen umher, und kein Wunder, besuchte natuerlich nochmal den "Mercado Central" und ass dort fuer 5 Soles Ceviche und setzte mich ein wenig an die Plaza de Armas. Wenn man sich dort hinsetzt, muss man "REDEN" wollen - denn es vergeht keine Minute und man hat ein Gespraechspartner neben sich sitzten ;-) Ist immer mal wieder interessant.

Jo und Morgen, am Dienstag dem 27. Mai 2008 hab ich nun meinen Rueckflug in die Schweiz! Jetzt gehts schnell!

Plaza de Armas mit Catedrale in Lima

Viajar - Cusco und Umgebung

Cusco
Ja, wie gesagt, nahm ich am Nachmittag vom Donnerstag dem 7. Mai um 13.00 Uhr den Bus "Extra Sur" (15 Soles) nach Cusco und natuerlich fuhr er spaeter ab, was ein paar Einheimische sogar lautstark aufregte. Es ging dann extrem holprig los und wir halteten diverse Male, um Leute und Gepaeck ein und auszuladen, Mittag zu essen und erreichten Cusco natuerlich ueber ne Stunde spaeter als "Vorausgesagt" (aber das weiss man ja sowieso schon zum voraus). So kam ich dann um 21.00 Uhr in die Inkastadt Cusco (3430 mueM) an und dort erwartete mich bereits Sabine (die andere ehemalige HOPLAA-Praktikanntin, welche auch immer noch auf diesem Kontinent anzutreffen ist).
Ich fand ein sehr gutes Hostal "Samanapata" (fuer 15 Soles inkl. Fruehstueck im Dormitorio-Zimmer) und wir genossen noch ein "Cusqeño negro" (ein echt super feines
Bier von Cusco) und hatten uns viel viel zu erzaehlen! Sabine ist schon fast 1 Jahr in Peru und hat in 2 verschiedenen Projekten mitgearbeitet und poliert zur Zeit ihr Spanisch noch auf Hochglanz um in 2 Wochen den Dele-Test in Lima zu bestehen.

Die naechsten beiden Tage verbrachten wir in Cusco und erkundeten zusammen ein wenig die Stadt. Sabine zeigte mir die Ruine "La Luna", welche noch nicht im Bolleta Turistica enthalten ist und noch eine wirklich mystische Stimmung und Ruhe ausstrahlten. Diese lag weit in den Huegeln und ergab so einen schoenen und langen Spatziergang und am Schluss hatte man ne tolle Sicht auf Cusco bei der weissen Christus-Statue. Auch unternahmen wir sowas wie einen "Stadrundgang" zusammen und durchliefen unzaehlige Gaesschen, besuchten den Markt mit seinen frischen Fruchtsaeften/-Salaten, sahen uns viele Kirchen (vor allem von aussen an, da die meisten - was ne Frechheit ist - auch nur per Bolleta-Turistica zu betreten sind - obwohl ne Kirche ja wohl was Oeffentliches sein sollte), besuchten ein paar kleine Museen, bestaunten die Aussicht auf Cusco von diversen kleinen "Plazas" und es gab auch diverse Mauern und Haeusern mit Inka-Vergangenheit. Sowas macht natuerlich Hunger und so goennten wir uns wieder mal die Almuerzos (immer Suppe mit Hauptgang welcher meist aus Fleisch, Reis, Mais, Salat oder Kartoffeln besteht und nem Getraenk kommt - fuer um die 3 Soles) in den kleinen Restaurants und tranken dort einen Kaffee und assen dort ne Torte ;-) Auch gingne wir wieder mal aus und genossen 2 echt tolle Konzerte mit Freunden von Sabine (1 Jazz-Konzert in einer suessen Bar und ein wirklich tolles Konzert von andinischer-typischer Musik mit seinen Floeten und anderen Instrumenten in ner kleinen Kirche).
Jo, Cusco ist eigentlich ganz "nett" - vor allem wenn man ein wenig "raus" geht, also sich nicht zu lange in der Naehe de Plaza de Armas (Hauptplatz) aufhaelt. Denn diese Zone ist so ziemlich das touristischste was es gibt. Ueberall Agencias, Bars, Restaurants und Souvenirlaeden und alles nur prepariert fuer die Touristen. Man wird auch staendig "angehauen" ob man nicht dies und jenes kaufen will oder diese und jene Tour rund um den Machupichu unternehmen will. Aber sobald man ein paar Schritte weiter geht - da hat man wieder das echte, peruanische Leben und auch die "echten" Preise. Denn die Gringos werden hier in dieser preparierten Zone schon ziemlich ausgenommen!

Wie gesagt kann man hier ein Bolleta-Turistica (Turisten-Ticket) fuer 70 Soles fuer alle "Wichtigen" umliegende Ruinen im heiligen Tal und die Museen in Cusco kaufen (die ganz interessanten Museen kosten allerdings extra). Naja, wir entschlossen uns, dieses nicht zu kaufen und das weniger turistische zu besuchen - ist eh spannender! Ja denn Cusco ist schon nett, doch man spuert den Turismus einfach zu extrem. Alles dreht sich nur um Macchupichu (die Inka-Ruinen) und das "heilige Tal" mit seinen vielen Ruinen und Tempeln und aus dem wird viel viel Geld gemacht und die Turisten so ziemlich ausgenommen. Und auf das hab ich (und Sabine erst recht nicht) keine Lust. Da Sabine auch grad ein weinig Zeit hat, beschlossen wir zusammen so ne Woche rumzureisen und legten uns eine "speziellere" Route als wohl alle anderen zurecht ;-)
Jo und wir haben hier rund um Cusco wohl das speziellste gemacht, was man in der Umgebung Cusco machen kann - jawohl, wir waren NICHT beim Machupichu!!! Nein, das war uns einfach zu viel des guten (oder eben nicht). Aber man hat teilweise das Gefuehl, sobald man Peru betritt, meinen alle Peru bestehe nur aus MACHUPICHU! Und jedesmal die Frage: "ah gehts nach Machupichu" und "Machupichu schon gsehen" usw. Ich glaub ja schon, das diese Ruine was magisches hat(te), aber wenn ich mir diese mit all den Touristen und dem Getue drumrum und den teuren Preisen vorstelle - dan verliert auch der aelteste Stein und Platz seine Magie! Ja und es ist wirklich nur noch eine Geschaeftemacherei. Die Touristen zahlen den 4-fachen Preis an Eintritt (120 Soles), welche die Einheimischen zahlen. Und auch der Weg dorthin ist extrem teuer. Es gibt inzwischen eine Variante mit Bus (um dem teuren Zug zu entkommen), doch auch diese ist schon sehr "ueberloffen". Und dieses Jahr seinen anscheinend so viele Touristen hier, teilweise nur um den Machupichu zu sehen, wie nie zuvor - da anscheinend viel Werbung drum gemacht wurde. Ne und auf sowas hatten wir einfach keine Lust. Wir hatten glaub viel viel die speziellere Woche rund um Cusco und zwar ohne "Bolletto-Turistica" und ohne Machupichu!

Ja, es ist hier in Peru schon noch ein viel groesseres Geschaefsmachere mit den Turisten. Fuer alles wollen sie Geld und man merkt, dass viele wirklich denken "Ah Gringo - diese haben einfach sooo viel Geld und muessen dafuer wohl gar nichts tun". Aber eben, dass dafuer bei uns auch alles viel teurer ist und unser Lohn in unserem Land deshalb hoeher (um ueberhaupt ueberleben zu koennen in z.B. der Schweiz) und wir Ende Monat auch nicht viel mehr haben, dies glauben sie nicht oder wollen es nicht wissen. Ja und dazu kommt, dass die Peruaner schon viel "frecher" sind als z.B. die Bolivianer. Eben, wenn sie einen Gringo sehen, dann wird der Preis erst mal verdoppelt oder sogar verdreifacht und viele zahlen diese Preise sogar ohne jeden Pips. Wenn man jedoch Spanisch kann, dann kann man meist den normalen oder fast normalen Preis aushandeln (am besten bei den anderen Einheimischen den Preis erfragen fuer z.B. Bussticket). Ja und es ist teilweise auch recht Muesahm wahre Infos zu erhalten. Man muss echt alles aus ihnen rausquetschen um an Infos zu kommen (z.B. wann und wo dieser Bus faehrt) und kriegt dann nur grad das Noetigste an Auskunft. Und oft erzaehlen sie einem auch nicht die Wahrheit - ja sie luegen recht oft. Teilweise wissen sie vielleicht nicht, dass im naechsten Dorf ein Bus auch am Nachmittag abfaehrt und bei ihnen halt nur am Morgen, doch meist geht es nur darum IHR Bus-Ticket zu verkaufen und somit wird erzaehlt, es gaebe nur diesen Bus und Schluss und wollen einem somit das Ticket an den Mann oder die Frau bringen. Klar, es sind nicht alle so und nicht ueberall, doch die Mentalitaet vieler Peruaner ist schon Luegen und Geld zu machen... Schade... Sonst sind sie zwar recht sympatisch, freundlich und auch hilfsbereit - doch eben, man sollte einfach nicht alles und zuviel Glauben. Und vor allem in den eher turistischen Orten, da werden einfach alles Gringos in einen Topf geworfen und man versucht GELD zu machen und sie auszunaehmen wos nur grad geht. Aber Luegen und auch Geld abnehmen, das versuchen sie nicht nur bei den Auslaendern, das wird auch staendig bei den eigenen Leuten probiert und angewendet.
Ja mir gefaellt Peru schon recht gut, doch bis jetzt find ich persoenlich die Kolumbianer und auch die Bolivianer am sympatisten und auch ehrlichsten!

Aussicht auf die Inkastadt Cusco

Sabine und Ich mit Sicht auf Cusco











Coloseum von Moray und die Salzterrassen
Am Sonntag, dem 10. Mai standen Sabine und ich schon frueh bei den Bussen und erwischten auch gleich einer, welcher nach Chinchero fuhr. Dort soll jeder Sonntag ein grosser Markt sein (naja, sowas wie ein Turi-Markt, wo die Einheimischen ihre Decken, Wollsachen, usw an die Turisten verkaufen). Wir waren schon etwa um 7.30/8.00 Uhr dort und noch fast vor dem Markt dort - wieder mal die fruehen Schweizer ;-) Naja, wir fuhren eigentlich auch nur hier hin, weil es von hier Busse zu unserem eigentlichen Ausflugsziel gibt. Doch mal durchlaufen kann man ja - es war noch alles sehr ruhig und ging gemuetlich zu und her. Und man sah heute auch ueberall Schilder, Anlaesse mit Geschenken usw fuer den Muttertag! Ja die Familie und deren Zusammenhang, ist hier noch sehr sehr stark ausgepraegt! Da wir eben noch so "frueh" waren, kamen wir doch tatsaechlich noch zu den Inca-Terrassen von Chinchero rein - ohne dieses Bolleto-Turistico (da noch Niemand dort war) - so geht das! ;-)

Wir nahmen dann einen Bus Richtung Urubamba und stiegen bei der Kreuzung nach Maras aus. Von dort geht es zu den Coloseum-Ruinen von Moray. Da es von hier noch etwa 13km dorthin sind, nahmen wir mit einem anderen Interessierten ein Taxi (5 Soles pro Person). Super - und dort hiess es natuerlich wieder "Bolleta Turistica" bitte oder 10 Soles Eintritt... Naja, klar ist es nicht soooo viel (im Schweizer Verhaeltniss), doch wir sind ja in Peru und hier find ich 10 Soles schon ueberwuchert. Wir machten erstmal Mittagspause (Brot und frischer Kaese vom Markt in Chinchero) und liefen dann hinter dem Bolleto-Haeusschen durch und sahen so wohl schon ziemlich viel ;-) Ja, diese Coloseums-Terrassen sehen schon interessant aus - aber viel mehr wuerde man drin auch nicht sehen. So machten wir uns dann zu Fuss auf den Weg zum Dorf Maras. Dieser fuehrte ueber ein Feldweg durch viele Kornfelder und Farmen vorbei mit tollen Sichten in die verschneite Bergwelt und immer mal wieder kamen einem schwer beladenen Esel entgegen, welche die Ernte nach Hause trugen. Vom Dorf aus fuerte dann ein anderer versteckter Weg zu den tausenden von Jahre alten Salz-Terrassen, welche immer noch in Produktion sind und von welchen ueber 5'000 vorhanden sind. Wow - was fuer ein Anblick - diese Salzterrassen sahen echt sehr speziell aus. Um an ihnen vorbei nach Urubamba zu wandern, wurde man natuerlich wiedermal um Geld gebeten... Doch da dies hier Privat ist, konnten wir uns auf 2.5 Soles pro Person einigen! Wir liefen dann noch weiter bis zum Dorf "Tarabamba" und nahmen dort wiedermal ein vollgestopftes Combi nach Urubamba. Unglaublich, aber dort war grad ein kirchlicher Umzug im Gange mit viel Musik, Taenzen und den traditionellen Masken. Nach einem Almuerzo gings dann per Bus wieder zurueck nach Cusco - ein toller Tag geht zu Ende und wir sind doch ein wenig Muede von unserem "gewandere" von sicher 4-5h!

Die "Coloseums-Terrassen" von Moray

Die tausenjahrealten Salzterrassen

Die beladenen Esel tragen die Ernte nach Hause











Trees Cruces
Am Montag, dem 11. Mai starteten Sabine und Ich einen fast 1 Woechige Ausflug in die Umgebung Cuscos. Wir hatten noch keine grossen Plaene - nur ein paar Ideen! Heute setzten wir uns in einen Bus (7 Soles) nach Paucartambo, ein Doerfchen etwa 4-5h Fahrtzeit von Cusco entfernt (je nachdem wie die Fahrt verlaueft ;-) ). Natuerlich war auch dieses mit warten von ueber 1h verbunden, bis der Bus endlch kam! Paucartambo liegt auf dem Weg zum Manu-Nationalpark und wir fuhren die Strecke nach Paucartambo ueber Uros. Huh, und die Strasse bestand natuerlich wieder nur aus Kies, war ziemlich schmal und stieg und stieg und der Abgrund wurde immer tiefer... Ja man schaute schon nicht so gern links runter... Obwohl die Aussicht dorthin atemberauben war - ins Tal und die Berge! Es klappte jedoch alles wunderbar - bis... Entgegenkommendes Fahrzeug, Ausweichmanoever und wir blieben im Strassengraben stecken... Gut, Alle aussteigen und mitanpacken - Steine unter die Raeder,a usschaufeln und nach einer guten halben Stunde standen wir wieder Fahrtbereit auf der Strasse. Ja Busfahrten in Suedamerika (speziell in den noerlicheren Laendern) sind immer ein Abenteuer!
Um etwa 15.30 Uhr erreichten wir dann Paucartambo (2900 mueM) - bei Regen. Ja seit ein paar Tagen hat das Wetter komischerweise umgeschlagen und es hat immer Wolken und ein bisschen Regen am Himmel (eigentlich ist zur Zeit Trocken-Saison). Wir fanden dann ein einfaches Hostal "Tres Cruces" (10 Soles mit Kaltwasser). Dort machten wir uns Schlau, wie wir denn zum Aussichtspunkt "Trees Cruces" kommen, um dort den anscheinend spektakulaeren Sonnenaufgang zu erleben. Zur Zeit sei es eben Wettermaessig noch nicht so sicher, dass man die Sonne auch sieht. Doch man koenne es probieren. Es gibt jedoch keine Combis oder Busse, die dort hochfahren - nur Taxis... Teure Sache. Die Hostal-Mama Hilda stellte uns dann einen bekannten Taxi-Chauffeuer vor und wir handelten einen Preis aus - 70 Soles (fuer beide). Viel unternahmen wir an diesem Tag dann nicht mehr - schauten noch ein wenig das Dorf an (suess und klein, doch die Einwohner irgendwie nicht ganz so freundlich), genossen noch Brot und Kaffee im Hostal und legten uns dann bald mal auf die Matratzen - denn unser morgendlicher Ausflug beginnt Nachts um 2.00 Uhr.

Gut wie gesagt, puenktlich sind auch die "privaten" Verkehrsmittel nicht und so fuhren wir dann so um 2.30 Uhr ab. Es hatte ein wenig Nebel in der Luft, doch man sah zumindest ein paar Sterne. Die Fahrt fuehrte ueber eine holprige Strasse die Huegel hoch und zweigte dann von der "Manu-Strasse" bei "Abra Ajanaco" (3580 mueM) zum Aussichtspunkt nach "Tres-Cruces" ab. Dort - unblaublich und uns von Niemandem zuvor informiert - hatte es doch tatsaechlich ein Eintritts-Kontrolle. Wir mussten die beiden Waerter wecken und diese verlangten doch wirklich 10 Soles Eintritt von Jedem von uns! Fuer was? Wir waren echt genervt. Fuer 2h Sonnenaufgang anschauen, mussten wir Eintritt in den Park bezahlen und dann gleich 10 Soles pro Person. Das ist ja schon unblaublich - es ist hier echt nicht turistisch (wir sind zur Zeit die einzigen auswaertigen Turisten und auch im Sommer hat es wohl nicht soo viel mehr - eben hoechstens fuer diesen Sonnenaufgang ein paar vereinzelte Abenteurer), doch sie machen echt aus allem ihr Geld. Naja, alles verhandlen nuetzte nicht und so zahlten wir wohl oder uebel den teuren Eintritt. Leider zog nun auch noch Nebel auf und Regen setzte ein... Super - Stimmung auf dem Hochstand... Um ca. 5.00 Uhr standen wir oben auf dem Aussichtspunkt "Tres Cruces" - es war wieder mal ziemlich kalt. Warten im Taxi, bis die Sonne kommt - oder besser, der Nebel sich verzieht... Zuerst war es echt recht frustierend. Leisteten wir uns doch einmal ein Taxi (so ein privates Taxi hatte ich bisher echt noch nie) und dann zahlt man noch den nichtverstehenden Eintritt und nun - Nebel... Doch irgendwann, so um 5.30 Uhr, sah man doch ein bisschen Horizont und der Nebel stieg und unter den Wolken ergab sich ein langer, heller Streifen. Der Nebel kam wieder, doch ploetzlich sah man dazwischen die Sonne hochkommen. Es sah aus wie im Maerchen - alles Pink! Der Nebel verzog sich ein bisschen und wir hatten eine echt fantastische und sehr spezielle Aussicht in die Weite - auf den beginnenden Urwald und deren Huegel/Berge! Es gab oben auch noch sowas wie ein Refugio, wo man auch uebernachten koennte (doch das hat uns zuvor Niemand erzaehlt). Man muesste jedoch Schlafsack und Matte mitnehmen, denn es hat nur ein paar leerstehende Raueme, ohne Matratzen, doch eine Feuerstelle um sich ein wenig zu waermen. Denn hier wirds schon recht kalt. Im Sommer (Juli/August) kaemen hier schon immer mal wieder Personen zum uebernachten vorbei (im Refugio oder Zelt) und wenn man den Tag zuvor hochreist, kann man evt auch Glueck haben und per Lastwagen hochreisen. Das Spektakel begutachteten wir bis etwa 6.30 Uhr und machten uns dann auf den Rueckweg. Wieder etwa 2h Rueckfahrt und wir erreichten wieder Paucartambo. Doch, es hat sich schlussendlich doch gelohnt, dieser Trip. Doch aus unsere Hostal-Mama fand den Eintritt daneben und normalerweise sei der Eintritt 1x und pro Fahrzeug beschraenkt und nicht pro Person. Naja, eben es wir hier halt immer versucht Geld zu machen und je nach Tag ist es mal so und dann wieder anders.
Wir hatten dann gleich nochmal ne weitere spezielle Idee - Sabine hat so ein Reisefuehrer mit recht speziellen Routen und sie sieht und findet ueberall wieder Ideen und Wege, welche sie reizen auszuprobieren. Gefaellt mir sowas! Wir dealten mit dem Chauffeur aus, uns noch bis zu einem Dorf oberhalb Pisca zu fahren (fuer 50 Soles, doch er probierte immer wieder den Preis zu erhoehen - unblaublich - muesaham sowas) und uns dort dann irgendwie zu Fuss nach Pisac durchzuschlagen. Denn wir wollten nicht mehr zurueck nach Cusco und auf der Route direkt nach Pisac, gibt es wiedermal keine Busse. Ok - so leisteten wir uns heute echt mal was spezielles (was halt auch mal ein wenig mehr kostet). Zuerst fuehrte die Strecke entlang derselben von Gestern und bog dann zu einem kleinen Doerfchen "Colcapata" ab und es regnete wieder. Nach etwa 1.5h dort angekommen, fragte unser Chauffeur einen Einheimischen nach dem Weg nach Pisac. Der Strasse entlang zu laufen (unsere urspruengliche Idee) betruege viel zu viel Zeit, er kenne jedoch eine Abkuerzung ueber die Berge und fuehre uns fuer 14 Soles dorthin. Ok, wir schlugen ein und es ging auch schon in schnellem Tempo los. Das Wetter wechselte sich staendig mit Sonne, Wolken, Nebel und Regen ab, doch der walk war wunderschoen und voellig abgelegen. Nach gut 2-3 Stunden erreichten wir ein weiteres Doerfchen - oder besser erspaeten es in der Ferne und verabschiedeten uns wieder von unserem Guide. Dieser aeltere Herr war echt sehr sympatisch und erzahlte und viel interessantes. Dort gaebe es anscheinend ein Combi, welchen wir nach Pisac nehemn koennen und er sagte auch, dass es zu Fuss in ca. 3h zu schaffen waere. Wir staerkten uns erstmal mit Brot und Kaese und als wir die Strasse erreichten, ueberholte uns gleich ein Laster - vollgestopft und beladen mit Leuten, Kindern, Muettern mit ihren Babys, Schafen, Schweinen und Guetern. Wir ueberlegten uns ihn anzuhalten (da wir schon dachten, dass es ziemlich viel Glueck ist, hier in dieser abgelegenen Gegend wirklich auf ein Combi zu stossen), da hielt er von sich aus. Wir kletterten auf den Laster und stellten uns auch noch irgendwie zwischen die Menschen und los gings. Es war eine interessante Fahrt mit vielen Stopps und wir wurden natuerlich wiedermal neugierig ausgefragt. Doch die Leute waren echt sehr nett und lachten nicht nur ueber "Gringos". Wir hatten echt Glueck und der Laster fuhr sogar durch bis Calca (unser eigentliches Ziel - falls es die Zeit zulaesst und wir zahlen nur gar 3.5 Soles/Person). Die Fahrt dauerte sicher etwa 2h und ich glaub nicht, dass wir es heute zu Fuss bis Pisac geschafft haetten. In Calca (2900 mueM) welches einiges weniger touristisch ist, als die umliegenden Doerfer welche alle ihre Ruinen aufweisen, angekommen suchten wir uns ein Hostal mit heissem Wasser zum duschen - denn unsere Schuhe waren vom walk voellig durchnaesst. Wieder frisch goennten wir uns ein fettes Haehnchen und purzelten ins Bett, Huh, dieser Tag war echt super speziell - einfach toll und seit 2.00 Uhr Morgens waren wir unterwegs - unblaublich, was man alles in 1 Tag erleben kann!

Steckengeblieben auf der Fahrt nach Paucartambo

Sonnenaufgang beim "Tres Cruces"

Die spezielle Stimmung beim "Tres Cruces"

Wanderung richtung Pisac












Quillabamba
Am Mittwoch, dem 13. Mai zogen wir auch schon wieder weiter. Mit Bus gings zuerst nach Urubamba, um dort mal nene Bankomaten aufzusuchen. Ja das mit Gestern hatten wir uns nicht gedacht und standen echt nur noch mit 2-3 Soles an der Bushaltestelle ;-) Von dort hatten wir gleich erneutes Glueck und erwischten einer der wenigen Busse "Selva Sur" (15 Soles), welcher nach Quillabamba fuhr. Die Fahrt war erneut atemberaubend und fuehrte ins Urubamba-Tal hinein, eine kurvige Strasse tief tief runter (natuerlich ohne Asphalt). Es wurde immer gruener und gruener und man spuerte, dass Quillabamba wieder in tropischen Gefielden liegt. Nach gut 5h Fahrt erreichten wir so um 15.00 Uhr das Dorf auf 1080 muem und 20'000 Einwohnern mit ungefaehr 26 C· das ganze Jahr ueber! Dort fanden wir auch wieder ein schoenes Hostal mit Zimmer zuoberst bei der Waesche-Terrasse und toller Sicht aufs Dorf. Dieses explorten wir dann auch mit einem ausgiebigen walk, welchen wir nach dem riesen Fruchtsalat im Markt auch noetig hatten ;-)

Wir fragten uns ein wenig rum (immer gut bei den Busfahrt-Verkaufern, Tour-Agencies, falls es hat ein Turi-Info (laesst teilweise zu wuenschen uebrig), im Hostal oder evt. Restaurants) nach ner interessanten Unernehmeung und suchten uns somit am naechsten Tag ein Combi-Taxi (immer mit 6 Leuten + Chauffeur gefuellt, also 4 hinten und 2 neben dem Chauffeur platziert) zum Dorf "Echarate" (4 Soles/Person), welches etwa 1h entfernt liegt. Von dort erhielten wir die weitere Info, dass es in "Pampa Concépcion" ein kleiner Zoo hat und man gut zu Fuss dorthinlaufen kann. Es wurde ein gemuetlicher walk der Kiesstrasse entlang und an den vielen ueppigen Bauemen und Pflanzen vorbei, welche wieder ihre Fruechte (Kaffee, Kakao, Mango, Bananen, Mandarinen, Organgen und natuerlich wiedermal "heimliches" Coca) trugen. Wir fanden diesen kleinen Zoo dann wirklich und dieser war echt sehr nett gemacht und die Tiere sehr ruhig und sahen zufrieden aus. Wir verweilten uns sicher ueber 1h dort und hatten ein riesen Spass bei den Affen, welche sich stritten und dieverse akrobatische Kunstuecke vollbrachten. Danach gings per vollgestopftem Micro-Taxi wieder zurueck nach Quillabamba wo wir noch schnell zu einem Huegel mit Kreuz hochspatzierten und von dort Ausschau ueber das ganze Dorf hatten. Ja und hier in Quillabamba, sind wir wohl wieder die einzigen Touristen und werden deshalb auch dementsprechend angeschaut und es wird einem nachgepfiffen, "nachgeschmutzt", gehuupt und Sprueche fallen gelassen, dass es "Klopft und Taetscht".

Ja natuerlich, auch am naechsten Tag - dem Donnerstag dem 15. Mai gabs was besonderes ;-) Wir standen wiedermal frueh auf - um 5.00 Uhr und suchten uns dann ein Combi oder Micro-Taxi, welches nach Quellouno fuhr. Denn wir wollten heute wieder zurueck nach Calca reisen, aber nicht auf dem "normalen" Weg, sondern auf einer Reise rundherum. Niemand konnte uns so genau Auskunft geben, obs Buss hat und wann die fahren (das weiss man hier echt immer erst vor Ort - obwohl die Busse (falls es hat) auch immer zur selben Zeit losfahren). So erhielten wir einfach mal die Info, zu diesem Dorf zu kommen und dort dann zu schauen ob es Busse hat und andernfalls wieder so einen Laster-Transport zu nehmen versuchen. Mit Micro-Taxi (8 Soles/Person) gings dann nach Quellouno und nach ein paar Stops um Leute ein-/aussteigen zu lassen und einer Reifenpanne, erreichten wir dieses dann auch nach gut 1.5h. Dort hiess es zuerstmal - der Bus ist schon weg, dieser faehrt immer morgens um 7.00 Uhr und andere Transporte gibts nicht... Super. Mit ein wenig rumfragen, erfuhren wir dann, dass es evt oben an der Strasse Richtung Calca ein paar Vehikel hat und man so vielleicht zum naechsten Dorf kommt und es dort evt Laster oder was aehnliches haette. Gut, wir liefen mal los und schon lud uns ein Pick-up auf. Dann wieder ne Stunde zu Fuss unterwegs und ein Moto-Fahrer fuhr uns (jeder Einzel) zum naechsten Dorf. Dort kam doch tatsaechlich wieder so ein Micro-Taxi und wir konnten ein Dorf weiterfahren und erfuhren von einer anderen jungen Mitfahrerin, dass wir hier nun auf ein weiteres Fahrzeug warten sollen und es vom Dorf "Santjago" (wo sie lebt) wirklich Nachmittags um 14.00 Uhr Busse nach Calca gebe. Nach ner guten halben Stunde am Strassenrand, kam dann wieder ein Fahrzeug vorbei und nahm uns bis zu diesem Santjago mit. Das Maedel lud uns zu ihren Verwandten ein und dort konnten wir doch tatsaechlich ein Bussicket mit "Trans Mora" (16 Soles/Person) nach Calca kaufen. Sie fuehrte uns dann noch an ein schoenes Plaetzchen am Fluss "Río Yanatili" und wir assen zusammen ein Almuerzo in einem typischen Restaurant. Ja man staunt manchmal schon. Es gibt hier so viele verschiedene Typen Leute. Das Maedel ist Krankenschwester und sehr intelligent und gut ausgebildet und arbeitet auch im Sozialbereich fuer die aermere Schicht. Dann trifft man wieder Leute, welche ihre ganzen Einnahmen am Wochenende mit Trinken verschwenden. Oft Familienvaeter oder auch Junge und dann staunen sie wieder, wieso wir so lange im Ausland sein koennen. Sparen - dieses Wort kennen viele hier nicht. Ja und auf dem Lande ist es wieder etwas ruhiger - es hat hier zwar noch weniger Touristen und die Leute schauen einem zwar schon auch nach, doch es wird weniger so nachgefpiffen usw. Sie sind irgendwie viel "zivilisierter" und behandeln einem normaler!
Um 14.00 Uhr fuhr der Bus dann auch tatsaechlich ab - wir wurden sogar aus dem Almuerzo-Restaurant geholt, da er frueher fahren wollte. Im naechsten Dorf "Quebrada" gabs dann jedoch einen 1h Stop - Bus flicken. Huh, man sah nur noch Maenner und Schweissgeraete unter dem Bus liegen... Doch um 15.30 Uhr gings tatsaechlich weiter. Die Landschaft war unglaublich schoen - tropisch und dementsprechend ueppig mit Gruen. Es ging wieder an verdaechtig tiefen Schluchten vorbei und die ungeteerte Strasse war mit Schlagloechern nur so uebersaeht, so dass es einem alle paar Meter wieder vom Sitz in die Hoehe warf und man so ziemlich durchgeschuettelt wurde. Auch gabs hier zum ersten Mal wieder einige Kontrollen durchs Militaer/Polizei, welche so wies schien nach Coca suchten. Aber wie das hier genau mit dem Coca funktioniert, weiss ich nicht recht - voellig illegal oder halb legal oder teilweise legal? Denn die Coca-Felder lagen hier voellig oeffentlich direkt neben den Strassen - etwa gar nicht versteckt... Es wurde dann langsam dunkel und die Strasse fuehrte nun einen Pass hoch und kurvig wieder runter. Es war atemberaubend - die Stimmung mit Mond und Sternen in die zu erahnenden Landschaft mit seinem Fluss, seinen hohen Bergen und teilweise einem leuchtenden Schneeberg. Da es hier in Peru oft auch keine Klos im Bus hat (in Bolivien hat es das nie) gabs natuerlich wiedermal nen WC-Stop, wo alle rausstuermen und ihr Geschaft rund um den Bus erledigen. Abends um ca. 20.00 Uhr erreichten wir doch tatsaechlich wieder Calca - nach 5.5h Fahrt. Wir fanden wieder ein Hostal (15 Soles/fuer Doppelzimmer mit Kaltwasser), assen nochmal Haehnchen und sanken wiedermal frueh in die Federn.

Sicht auf die tropische Landschaft bei Quillabamba

Auf der holprigen Strasse nach Calca

Calcas Plaza de Armas












Zurueck nach Cusco
Am Samstag, dem 17. Mai spatzierten wir noch ein wenig in Calca rum, setzten uns an den Fluss, tranken ein Kaffee und machten uns dann per oeffentlichen Bus auf den Rueckweg nach Cusco. Dieser fuhr ueber Pisac und nach gut 1.5h waren wir wieder zurueck von unserem Abenteuer!!! Wow - das war echt ne unglaublich tolle Woche!

Den Sonntag verweilte ich dann auch noch in Cusco und ich spatzierte nochmal mit Sabine durch die Gegend und in die Huegel und stiessen zufaellig nochmal auf eine Gratis-Ruine. Am Nachmittag liefen wir nochmal ueber die Plaza und dort war grad eine Fiesta im Gange - wieder mit Umzug, Taenzen un Musik. Diese Fiestas beginnen jetzt langsam und im Juni-August hats ueberall in Peru/Bolivien solche Celebrationen. Auch das Almuerzo (heute "Chicharron" = Mais, Kartoffeln und Schweinefleisch) durfte natuerlich nicht fehlen und am Abend verabschiedeten uns dann bei einem Kaffee und Torte in unserem Lieblingskaffe. Jo, wieder ein Abschied - doch wir zwei werden uns bestimmt wieder in der Schweiz treffen - die CH-Distanzen sind fuer uns inzwischen ja gar nichts mehr!

Viajar - Wieder nach Peru (Puno)

Puno
Am naechsten Tag, dem Mittwoch 6. Mai, genoss ich mein Fruestueck auf der Terrasse auf der Isla del Sol mit Blick auf den wunderschoenen Titicacasee und nahm dann das Boot (Rueckfahrt kostete 20 Bolivianos) um 10.30 Uhr zurueck nach Copacabana. Dort angekommen holte ich mein restliches Gepaeck im Hotel ab, goennte mir nochmal eine "Trucha" (Fisch) am Seeufer und nahm dann den Mini-Bus (Ticket ja bereits zuvor gekauft fuer 25 Bolivianos) zur Grenze nach Peru was nur etwa 15 min dauerte. Dort wurde dann gehalten und man holte sich den Ausreisestempel fuer Bolivien und ich musste nicht mal nachzahlen!!! Ja, denn ich erhielt ja nur 30 Tage fuer Bolivien und wollte auf der Immigration in La Paz nochmal 30 Tage holen (erhaelt man normalerweise ohne Komentar und gratis bis zu 90 Tagen), doch dort hiess es: "No, Schweizer haben nur 30 Tage zu gute - fuer 30 Tage mehr muesse man 170 Bolivianos zahlen"... Ich versteh das nicht? Liegt das daran, dass wir nicht in der EU sind? Alle andern, kriegen die 90 Tage naehmlich Gratis. Der Mann dort erklaerte mir dann, dass ich an der Grenze einfach pro Tag 10 Bolivianos strafzahlen muesse, falls ich nicht verlaengere. Jo und ich durchquerte die Grenze nun 2 Tage "zu spaet" - doch dort nahm man das nicht so genau ;-) Auf der anderen Seite holte man sich dann den Einreisestempel fuer Peru - 90 Tage ohne Problem! Dann gings mit einem grossen Bus weiter nach Puno fuer etwa 2.5-3h. Hier in Peru kann man die Uhr wiedermal 1h zurueckstellen und in Puno wurde man wieder mit Hostalangeboten und Touren zu den Inseln bei Puno "beschrien", sobald man den Bus verliess... Ach ich mag dies nicht und machs deshalb oft ein wenig komplizierter (such mir selber was oder hoer nur auf die "ruhigen" Verkaeufer) und fand mich dann im Hostal "Illampu" wieder (10 Soles im 3-Bett Zimmer mit zwei netten Mitbewohnerinnen).

Schwimmende Inseln "Uros"
Am naechsten Morgen am 7. Mai stand ich eher frueh auf und machte mich auf den Weg zum Hafen um dort auf eigene Faust ein Boot zu den schwimmenden Inseln "Uros" zu nehmen. Es wollen einem hier wie gesagt alle immer so Touren zu den vielen Inseln verkaufen, welche schlussendlich wohl auch nicht viel teurer sind als wenn man ohne Tour geht (10 Soles fuer Hin-/Rueckfahrt und 5 Soles fuer "Eintritt", doch ich fuehl mich bei solchen Touren oft einfach so unwohl. So abgeschottet und wie ein Schaf, das allen andern hinterherlaeuft und nichts alleine kann und so abgefertigt... Ne, deshalb ging ich ohne Tour zum Hafen - ist auch sehr interessant, dort das Hafenleben am fruehen Morgen mitzubekommen. Doch anscheinend gibt es fast keine Touristen, welche sowas mal alleine in die Hand nehmen, denn ich war die erste am Hafen und wartete genau 1.5h bis wir endlich genuegend (7 andere) gefunden hatten (welche ohne gefuehrte Tour unterwegs waren) und ausliefen... Und natuerlich: alle andern kamen aus Suedamerika oder aus der Schweiz (noch ein anderer wie ich)! Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde durch quasi eine "Schleuse" durch Seepflanzen und wir erreichten die "Uros". Naja, so hab ich mir das auch vorgestellt - es sind quasi schwimmende Mueseen. Fruher wohnten die Ureinwohner schon noch auf solchen selbstgemachten, schwimmenden Strohinseln und ganz frueher auf Haus-Booten. Sie wohnen heute zwar auch noch irgendwie dort, aber eigentlich nur noch fuer den Turismus und leben nicht mehr vom Fischfang, sondern hauptsaechlich vom Verkauf Artesania-Artikel (selbstgestickte Decken, Tonwaren, usw) an die Touristen. Ja es war noch interessant, ihre Geschichte erzaehlt zu bekommen und sich ein wenig auf so einer Insel umzusehen. Doch wie gesagt, mich errinnerte es an das bei uns mal vorgefuehrte Museeum "Pfahlbauerdorf"! Nach 3h Besichtigung, Bootsfahrt und Fischessen (natuerlich Extra, jedoch guenstig und echt gut), erreichten wir wieder Puno und ich machte mich auf den Weg zum Bus-Terminal, um dort den Nachmittagsbus um 13.00 Uhr nach Cusco zu nehmen.

Die schwimmenden Inseln "Uros"

Grad nochmal

Sonntag, 11. Mai 2008

Viajar - Copacabana und Isla del Sol

Copacabana
Am Samstag dem 2. Mai 2008 stand ich schon um 7.00 Uhr beim Platz, wo die Mini-Busse abfahren, da ich so am Mittag in Copacabana ankommen wollte. Doch nichts war mit Mini-Buss. Es warteten noch ein paar Einheimische und einer erklaerte mir dann, dass gestern eben 1. Mai war und die meisten Chauffeure gehoerig Alkohol getrunken hatten und heute somit nicht oder erst am Nachmittag arbeiten kommen. So geht das hier, wenn man Blauen hat - wird halt nicht gearbeitet! Wir warteten dann auf den grossen Bus, welcher um 8.00 Uhr von La Paz ankommt und so gings wieder die kurvige Strasse hoch. Ich musste die ganze Fahrt bis La Paz bezahlen - 13 Bolivianos (Ok 1 Boliviano weniger) - da mein Sitz ja nicht mehr gefuellt werden koennte... So ein Witz, dabei steigen ja immer und staendig Leute ein und aus in diesen Bussen hier... Es wurde staendig gehalten und Leute ein- und ausgeladen und der Bus wurde gestopft, bis man das Gefuehl hatte es staenden und saessen etwa 5 Leute auf einem rum ;-) Nach gut 2h "warfen" sie mich dann bei der Kreuzung "H XXX" raus und ich musste etwa 45 min warten, bis ich endlich einen Bus nach Copacabana stoppen konnte (nochmal 20 Bolivianos). Wegen dem 1. Mai Gestern hatte es halt nicht so viele Heute und die die kamen, waren meist schon zu voll. Auch "mein" Bus war schon uebervoll und ich durfte mich trotzdem auf einen "Hoecker" hinter/neben dem Buschauffeuer setzen. Wir fuhren dem Titicacasee entlang, genossen tolle Blicke und mussten den See an einer schmalen Stelle auch noch mal mit einer Faehre (Passagiere auf Boot und Bus auf Faehre) ueberqueren.
Nach etwa 2.5h erreichten wir dann Copacabana und dort war seit Gestern Abend eine Fiesta fuer den "Señor de 2. Mayo" im Gange. Einige Passagiere hatten sich schon im vollgestopften Bus dafuer vorbereitet (Haare gestilt, Naegel lackiert, geschminkt, usw), denn sie werden am Fest tanzen. Wegen der Fiesta war es natuerlich schwieriger ein Hostal zu finden (als Einzelperson sowieso - da es oft nur Doppelzimmer hat) und so landete ich im "teuren" Hotel "XXX" (fuer 60 Bolivianos, inkl. Fruehstueck und eigenem Bad) welches grad an der Seefront stand. Die Fiesta war schon voll im Gange und es gab ueberall Paraden mit kostumierten Leuten, welche tanzten und sowas wie bei uns die Guggenmusigen spielten. Die Hauptdarbietungen fanden auf einem grossen Platz bei ner kleinen Kirche statt und dort gings dann auch die ganze Nacht hindurch (bis Sonntag) weiter, mit Feuerwerkt, tanz, Musik, Bands und viel viel Bier und heissem Alkoholgetraenk. Ich genoss die Paraden am Nachmittag, danach den Sonnenuntergang am Titicacasee und wollte dann auch noch ein wenig was vom Abend und der Fiesta haben und so zog ich alle warmen Kleder an, welche ich hatte und machte mich auf den Weg zum Hauptplatz des Spektakels. Es ging nicht lange und ich kam mit 3 Jungs (Spanien, Argentinien und Peru) ins Gespraech und wir waermten uns mit diesem heissen Getraenkt (irgendwas mit Milch und Ron) auf und hatten ne gute Fiesta bis etwa 1.00 Uhr! War echt ein spezielles Spektakel hier - zwar alle Einheimischen sehr betrunken, doch es wurde auch oder eben deshalb echt gut Musik gespielt und getanzt!

Taenze an der Fiesta "Señor de 3 de Mayo"

Sonnenuntergang am Titicacasee

Blick vom "Kreuzberg" auf Copacabana











Isla del Sol
Am naechsten Tag, dem 3. Mai stand ich ein wenig verkatert auf, genoss das inklusive Fruehstueck und kraxelte ca. 1/2h den Kreuzberg "Cerro Calvario" (da es den ganzen Aufstieg ueberall Kreuze hat, wo die Einheimischen wie eine Buss-/Bet-Wanderung machen und zuoberst dann nochmal eine ganze Reihe Kreuze stehen) hoch, um von dort die tolle Sicht auf Copacabana und den Titicacasee zu geniessen.
Am Nachmittag um 13.30 Uhr stand ich am Hafen (nur mit kleinem Rucksack, gepackt mit Schlafsack und paar warmen Sachen, da ich hier ja staendig am frieren bin und den Rest konnte ich im Hotel einstellen) und suchte "mein" Boot zur Insel "Isla del Sol"! Ich hatte dieses Bootticket (10 Bolivianos) Gestern zusammen mit dem Weiterfahrtbusticket gekauft und anscheinend ist die Agencia noch nicht so verbreitet. Denn das "Titicaca" Boot war schon startklar und gefuellt und mein nicht in Sicht. Mit viel rumfragen, fand ich dann doch ein Mann, welcher eben diese Leute von der Agenica aufsammelt und mit seinem Boot "Sol Tours" auf die Insel bringt (da die Agencia meist zuwenig Leute hat und anscheinend ein Abkommen) - wir waren nur zu 3t! ;-) Die Fahrt dauerte ungefaehr 1.5h und man genoss die herrliche Aussicht auf den Titicacasee und konnte in der Ferne die verschneite Bergkette von Sorata erspaehen. Wir hatten zu 3t auch interessante Gespraeche ueber die Insel mit dem Bootfahrer. So z.B. dass das Wasser fuer die Haueser alles vom See mit Eseln hochtransportiert werden muss.
So um 15.00 Uhr erreichten wir dann die "Isla del Sol" und ich wollte heute noch ein Doerfchen "Challa" erreichen, welches ca. 1.5h entfernt liegt. Die "Isla del Sol" ist nur 6.4m breit und 9.6m lang. Es hat 4 Doerfchen und ein paar Haueseransammlungen und man hat echt eine traumhafte Aussicht! Leider ist der Sueden der Insel "Yumani" recht vertouristischt worden und es entstanden unzaehlige Hostals und Restaurants, da hier der Hauptanlegehafen liegt. Man wurde auch grad ueberall angesprochen, ob man nicht in dieses und jenes Hostal will (und die meisten verlangten natuerlich "Abzockerpreise" von 30-40 Bolivianos und verkauften teure Essen) und musste so ein "Eintrittsticket" von 5 Bolivianos bezahlen. Zum quasi Centrum von Yumani, stieg man die Treppe "Escalera del Inca" hoch (phu, echt ne steile Angelegenheit) und dann wurde mir die Richung "Challa" angegeben. Auch unterwegs in den Norden war "Greece" (eine 34-jaehrige Brasilianerin) und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Sie ist zeitlich unbegrenzt am reisen und vor alle auf der Suche nach sich und lernt viel ueber die Lebensphilosophie "Spiritu" (also ueber Schamanenkult, prozessiert diese Pflanzen-Medizin-Celebrationen, lebt einfach und mit der Natur). Sie ist nicht die erste, welche ich so treffe (hab schon einiges darueber gehoert) und ja selbst in Iquitos ein Schamane besucht (damals jedoch noch weniger darueber gewusst). Ja ist sehr interessant und werd bestimmt mal ein Buch darueber lesen! Auf jedenfall wollte sie einen bestimmten Alfonso aufsuche und mit ihm ueber seine Lebensphilosophi usw sprechen und danach 3 Tage fuer sich allein, an einem ruhgen Ort zelten. Wir wanderten auf einem Hoehenweg entlang richtung Norden und genossen die herrliche Stimmung des einbrechenden Abends. Einfach unblaublich - dieser Titicacasee und die Bergkette in der Ferne - es war unbeschreiblich schoen! Irgenwann crossten wir anscheinend die Grenze von Sued zu Nord und "durften" nochmals 10 Bolivions fuer so ein Ticket zahlen. Wir liefen und liefen und liefen und dieses "Cha'lla" oder sonst ein Dorf kam und kam nicht. Wir trafen dann einen Einheimischen und erfuhren, dass "Cha'lla" bereits hinter uns liegt und wir den Abzweiger zur Kueste verpasst hatten, dieser Alfonso jedoch im noerdlichsten Dorf (noch eine gute halbe Stunde entfernt) wohnt. Irgendwann, nach insgesamt etwa 3h Marsch, sahen wir dieses Dorf "Cha'llapampa" dann auch unten an der Kueste und liefen querfeldein hinunter und fanden nach einmaligem Fragen auch gleich das Haus von Alfonso und seiner Familie. Er war nicht da (kommt erst Morgen Abend), hat aber ein sehr einfaches Hostal "Refugio De Wiracocha" fuer 10 Soles pro Nacht. Es hat ein Plumpsklo (wo man wiedermal Wasser nachschuettet), Wasser zum waschen in Kuebeln, ne Kaltdusche und einfache Betten in 4 Zimmern und es gab sogar Licht/Elektrizitaet. So blieben wir hier und durften die Familie bei ihrem Haus besuchen, wo es heisses Wasser fuer ein Tee gab und sie uns frisch gekochte Kartoffeln anboten. Die Haueser bestehen hier alle wieder aus diesen aus Lehm und purer Erde hergestellten Steinbloecken und die Daecher aus Stroh/Schilf und wie so oft im campo, wird draussen auf dem Feuer gekocht und daneben laufen de Meerschweinchen und Huehner rum! Wir sanken dann bald in unsere Betten und traeumten von See und Bergen.

Am 4. Mai, einem Montag, stand ich frisch und fit und frueh um 6.30 Uhr auf und genoss den Sonnenaufgang hinter dem Illampu-Berg. Wir genossen nochmal einen Kaffee, gekocht auf offenem Feuer bei unserer Hostal-Gast-Familie und verabschiedeten uns dann - Greece suchte sich ein geeigneter Platz fuer ihr Zelt und ich machte mich auf Entdeckungstour durch die Insel. Zuerst nen kleinen Spatziergang durch das Doerfchen "Cha'llapampa" mit seinen 2 herrlichen Sandstraenden und Booten und wo sich ueberall Tiere tummeln (Lamas, Schafe, Schweine, Kuehe, Huehner, Katzen, Esel, usw) und mit ihren "Herrchen" am arbeiten sind (die Esel/Lamas werden eben als Lasttiere benutzt) und die anderen, sind ueberall verstreut an den Beinen zum weiden angebunden. Danach gings einen Huegel hinauf und entlang einem wunderschoen gelegen Weg entlang des Sees zur Ruinenanlage "Chincana". Der camino (Weg) war einfach herrlich und es befiel mich wiedermal die Foto-Wut... ;-) Die Sicht auf den Titicacasee und die Bergkette war einfach unbeschreiblich - traumhaft! Ich war noch ganz alleine unterwegs (die Touristen stehen da glaub spaeter auf oder kommen erst mit dem 8.30 Uhr Boot zur Insel) und konnte die Ruinen somit ganz alleine bestaunen. Das einzige was mich stoerte und ich mich wiedermal wie ne Geld-kuh fuehlte war, dass sie uns gestern zwar gesagt haben, dass wir mit dem gekauften, zweiten Ticket zu den Ruinen und ins Museeum reinkaemen, doch die Leute hier von diesem nichts wussten... Zu den Ruinen konnte ich mich "reinschwatzen", doch fuers Museeum haette ich nochmal zahlen muessen. Also das stoert mich schon, wenn man fuer nichts und wiedernichts ein Ticket zahlen muss - fuer was? Weil alle glauben wir Europaer verdienen das Geld mit Nichtstun? Ne, es gibt schon Dinge, die find ich echt daneben... Aber eben, auf jedenfall hab ich meine Zeit auf der "Isla del Sol" echt genossen! Ja und nach den Ruinen lief ich noch weiter eine Peninsula raus, wo man den sogenannten "Pumafelsen" sehen konnte und dort sass ich und sass ich - die Insel hat einfach was sehr sehr magisches und ne riesen Kraft und Energie auf mich! Fuer den Rueckweg lief ich dann dem Hoehenweg entlang (welchen wir Gestern vom Sueden her gelaufen sind) und stiefelte wieder durch die Pampa runter zu "meinem" Dorf Cha'llapampa. Auch hier war die Aussicht einfach nur traumhaft schoen!
In einem suessen kleinen Restaurant "La Ñusta", bei der Señora Carmen, in einem versteckten Gaesschen, genoss ich ein leckeres Mittagessen (Suppe, frischem Fisch "Trucha" mit Kartoffeln/Salat/Bohnen fuer 20 Bolivianos) und hatte ein sehr nettes Gespraech mit der Besitzerin. Ja man macht hier wirklich taeglich so nette Begegnungen und hat gute Gespraeche und die Leute schenken einem ganz einfach ein laecheln usw. Ich glaub auch, dass es Zuhause eigentlich genaus so ist (oder sollte), man das evt einfach zuwenig wahr nimmt oder schaetzt? Danach machte ich mich nochmal auf einen Spatziergang zu einer anderen Peninsula. Ich lief ueber Felder und an diversen "campesinos" (Farmer) vorbei, welche dort die verschiedensten Sachen am ernten waren und auf ihre Esel luden. Ja hier bauen sie Mais, Bohnen, Korn, Kartoffeln, usw an. Es war wieder eine ganz spezielle Stimmung dort draussen und ich genoss die Sicht auf den See und einfach das Alleinsein dort draussen, fuer ne ganze Weile.
Am Abend sass ich dann nochmal mit der Besitzerin meines Hostals zusammen am Feuer, trank einen Tee und ass mein Muesli und genoss es dann einfach, wiedermal ein Zimmer (und sogar ganzes Hostal) fuer mich alleine zu haben.

Am naechsten Morgen trank ich wieder gemuetlich meinen Kaffee und ass meine Haferflocken und machte mich dann auf den Rueckweg in den Sueden der Insel. Diesmal nahm ich aber den "Seeweg", das heisst der Kueste entlang. Auf dem Weg besuchte ich noch Greece, welche ihr Zelt an einem wunderschoen verlassenenen, kleinen Strand aufgestellt hatte. Danach erreichte ich doch noch Cha'lla (das Dorf, welches ich am ersten Abend "gesucht" hatte") und genoss dort fuer ne Weile den Strand und die Aussicht, bei einem Picknick. Weiter gings die Huegel hinauf und an weiteren Hauesern vorbei, um schlussendlich wieder in den Hoehenweg einzubiegen und Yumani zu erreichen.
Der walk dauerte wieder etwa 3h und da ich heute ausserhalb der Boots-Ankunftzeiten in Yumani ankam (um 13.00 Uhr) wurde ich auch nicht mal von den "Touristen-Jaegern" belaestigt, welche einem ein Hostal aufschwatzen wollten. So suchte und fand ich das Hostal "Inti Phajjsi" (12 Soles), welches mir die nette Restaurant-Besitzerin in Cha'llapampa empfohlen hatte. Hier gab es auch wieder nur Kaltwasserdusche und da es etwas abgelegen vom Rest der Haeuser, Hostals und Restaurants (also vom Dorf) lag, gab es hier noch kein Strom und man konnte sich auf einen "romantischen" Abend mit Kerzenlicht einstellen ;-) Ich lief dann noch zu den anderen Ruinen "Pilkonkaine" ganz im Sueden und erklomm einen weiteren Huegel, wo die Einheimischen ueberall ihre Steinkreuze aufgestellt hatten, um das Boese von ihren Feldern fernzuhalten.
Am Abebend traf ich dann noch auf einen Argentinier und ein franzoesisches Paaerchen, welches auch im selben Hostal unterkam. So verbrachten wir den Abend gemeinsam bei Kerzenlicht, einer Suppe und wiedermal ner cerveca!

Am naechsten Tag, dem Mittwoch 6. Mai, genoss ich mein Fruestueck auf der Terrasse mit Blick auf den wunderschoenen Titicacasee und nahm dann das Boot (Rueckfahrt kostete 20 Bolivianos) um 10.30 Uhr zurueck nach Copacabana.

Der Trip zur Isla del Sol, war echt etwas wunderschoenes. Das einzige was einem ein wenig gestoert hat (aber auch in den restlichen Zonen, welche halt von vielen Touristen besucht werden), sind die Frauen welche ihre Sachen verkaufen und einem wenn man vorbeilaueft staendig "comprame" (kauf von mir, kauf von mir) zurufen, aber vor allem ihre Kinder welche einem staendig um Bonbons oder gar Geld bitten "regalame carmelo"! Das find ich echt einfach sehr frech und teilweise recht aufdringlich - gibts aber ueberall in den Orten, wos viele Touristen hat - in Peru wirds "schlimmer"! Ja und auch die Schilder welche sie fuer die Touristen aufstellen "Wirf deinen Abfall bitte in den Abfalleimer, um die Natur zu schuetzen"... Naja, das kann man ja nicht ernst nehmen... ;-) Ich behaupte sicher 80-90% der Touristen werfen ihren Abfall in den Kuebel (falls es dann einen hat) oder nehmen ihn wieder mit - auch ohne so ein Schild - denn diese sind ja meist schon von Zuhause aus so aufgewachsen und getrimmt. Aber die Einheimischen, diese werfen ihren Abfall ja ueberall hin - dort sollte man echt mal so ein Sensibilisierungs-Programm starten. In den Staedten gehts ja noch, da wird der Abfall irgendwann wieder aufgewischt, aber es wird einfach alles auf ihren Feldern liegen gelassen, in den abgelegensten Naturgebieten weggeworfen, was man grad in den Haenden hat und auch in den Bussen - Fenster auf und raus mit dem Plastiksack des Mittagessens. Jo und dort, dort bleibt dieser dann einfach liegen - fuer immer wahrscheinlich... Ja, das dies noch so wenig sensibilisiert ist, das versteht man fast nicht?

Ja ich bin in letzer Zeit echt fast immer mit irgendjemandem zusammen unterwegs gewesen und es haben sich auch immer ganz tolle Begegnungen ergeben und voll zusammen gepass, ein Stueck zusammen zu reisen. Doch nun brauchte ich wirklich wiedermal einfach nur 1-2 Tage Zeit nur fuer mich! Ein Zimmer fuer mich und ein paar Spatziergaenge nur fuer mich alleine, mit meinen Gedanken und ohne Gespraeche! Und fuer dies war die "Isla del Sol" einfach nur perfekt - tolle Sicht in verschneite Berge und wiedermal WASSER (ein See) und die Insel hatte fuer mich echt ganz viel Energie und Kraft und einfach was magisches!

Scheebergekette und der Titicacasee vereint

Cha'llapampa bei Sonnenaufgangstimmung

Sicht auf den Strand von Cha'llapamapa

Die Ruinen "Chincana"

Der Pumafelsen ganz im Norden der "Isla del Sol"

Blick auf den Titicacasee

Sicht auf den Titicacasee mit einem der vielen Kornfelder

Der Strand von Cha'lla

Das Doerfchen "Cha'lla"

Hauesschen am Titicacasee

Eines der vielen Kreuze auf den Huegeln der "Isla del Sol"